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HB ohne Filter: "Neue Ampel" steht +++ Digitaler Werkzeugkasten +++ MobilitätsCenter Müller +++ Lastenfahrräder

HB ohne Filter: "Neue Ampel" steht +++ Digitaler Werkzeugkasten +++ MobilitätsCenter Müller +++ Lastenfahrräder
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
10.12.2021
Lesezeit:
10 min

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Die Top-Themen: Die "Neue Ampel" steht! - Berlin +++ Das Faktum Lieferzeiten – Reale Verzerrungen +++ Digitaler Werkzeugkasten für Nachwuchsgewinnung +++ MobilitätsCenter Müller – ein Novum in Leipzig +++ Lastenfahrräder - der neue E-Markt

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Montag, 6. Dezember 2021 - Nikolaustag

Die "Neue Ampel" steht! - Berlin

Welche Farbe der Ampel wird da künftig dominant blinken? Bis auf den Arbeitsminister Hubertus Heil agieren lauter "Neue", mit oder ohne ministeriabler Erfahrung. Die Frage wird sein, ob die "Neuen" von ihren Beamten gesteuert oder ob sie ihre Beamten steuern werden. Klimawandel und Digitalisierung werden den politischen Überbau die nächsten vier Jahre bilden.

Unter automobilen Aspekten sind die Blicke besonders auf das Verkehrsministerium mit seinen 1.100 Mitarbeitern zu richten, zumal der neue Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zugleich Digitalminister ist, damit politisch die digitale Transformation zu gestalten hat, sprich Raketeninternet zuzüglich Funklöcherbeseitigung endlich möglich sein sollten.

Gelingt es, Dekarbonisierung und Wirtschaftswachstum zu gestalten? Schließlich ist die Automobilwirtschaft die Herzkammer der deutschen Exportnation. Noch hängt jeder zweite Arbeitsplatz in der Autoindustrie am Verbrennermotor. Der Trend zur E-Mobilität ist gesetzt. 15 Millionen  E-Autos sollen 2030 auf deutschen Straßen fahren. Der Güterverkehr von 20 auf 25 Prozent über die Bahn laufen und bis 2030 über die Bahn die doppelte Fahrgastzahl befördert wird. Das kann nur gelingen wenn man es so macht wie Elon Musk in Berlin, trotz 400 Einsprüchen und nicht vorliegender Baugenehmigung wird einfach gebaut. Wie geht das?!

Es gilt, die komplette überbordende Bürokratie dringlich zu sanieren, sprich zu vereinfachen. Wer gegenwärtig die Preistreiber beim Tanken, Heizen und Strom sieht, wird rasch zur politischen Forderung kommen, dass der Klimawandel auch für den Normalbürger bezahlbar sein muss. Volker Wissing (FDP) wird zum wichtigen Garanten für das, was die Liberalen programmatisch betonen, Freiheit und aktives Unternehmertum. Dazu gehört die Freiheit der Mobilität sowie ein klares Ja zum Individualverkehr. Wissing wird da zwischen den Farben gelb und grün viel zu vermitteln haben. Die "Neuen" müssen ihre Chance haben. Auf einen guten (Corona-)Start. Und wir wünschen allen großen Mut für die neuen Weichenstellungen. Der Kanzler kann sich jetzt ja nach der vorliegenden Genehmigung des Kraftfahrtbundesamtes und der finalen Zustimmung durch den Bundesrat mit seinem neuen Dienst-Mercedes mit Level 3 durch die Republik fahren lassen. Zumindest auf freigegebenen Straßen bis zu 60 km/h. Dieses fundamentale Gesetz hat immerhin der scheidende Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zustande gebracht, weshalb er persönlich auch der Auffassung ist, mit erhobenem Haupte sein Amt verlassen zu können. Unter der CSU-Maut-Gedächtnisschwäche scheint er nicht zu leiden.

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Dienstag, 7. Dezember 2021

Das Faktum Lieferzeiten – Reale Verzerrungen

Die Mangelwirtschaft primär im Neufahrzeuggeschäft ist Realität. Dennoch, weniger kann auch mehr sein. Zahlreiche Händler haben in 2021 weniger Neufahrzeuge verkauft, auch Gebrauchtwagen, weisen aber dennoch höhere Gewinne aus. Dank besserer Bruttoerträge pro Einheit!

Schaut man in die disruptiven Vertriebskanäle, so scheint dort das Thema Lieferzeiten kein Problembereich zu sein. Sixt Neuwagen offeriert Fahrzeuge mit Nikolausrabatt von 21 Prozent und macht deutlich, dass Neuwagen mit kurzer Lieferzeit und umfassenden Service geliefert werden (siehe Abbildung). Große Geschenke gibt es allerdings nicht nur an Weihnachten.

© Foto: Screenshot

Oder Cluno, Auto-Abo-Anbieter, geht massiv mit der "Endspurt-Variante" in die Offerte und meint: Schon in wenigen Tagen kann es losgehen. Sprich, wir können liefern.

© Foto: Screenshot

Schaut man beim jungen Anbieter wie FINN nach und möchte sich über Hintergründiges zu FINN selber informieren, wer FINN überhaupt ist, so lautet deren Antwort im Netz: "Wir revolutionieren den konventionellen Autobesitz und machen das Autofahren mit FINN so einfach wie den Schuhkauf im Internet. Ein sofort verfügbares, flexibles Auto-Abo Ihrer Lieblingsmarken - bis aufs Tanken ist alles inklusive. Mit dem vollständig digitalen Prozess sparen Sie nicht nur Zeit und Aufwand, sondern auch hohe Kosten. Keine lästigen Werkstattbesuche und keine versteckten Kosten. Probieren Sie es doch einfach selbst aus!" Offensichtlich ist Transparenz nicht deren Stärke, ansonsten würde man erfahren, wer da eigentlich im Hintergrund die wahren (Be-)Treiber sind.

Wenn Vertriebschef Jürgen Lobach übers Netz den Text verteilt – siehe Abbildung – und dort meint, dass erstmalig in der FINN-Geschichte über 200 Abonnements an einem einzigen Tag verkauft wurden, dann muss ja Lieferfähigkeit gegeben sein. Woher kommen diese lieferfähigen Fahrzeuge? Bestimmt nicht aus deren frühzeitigen Lagerhaltung.

© Foto: Screenshot

Im Klartext, gleich ist nicht gleich gleich. Es werden da offensichtlich gewisse Vertriebskanäle weiter lieferfähig gehalten!

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Mittwoch, 8. Dezember 2021

Digitaler Werkzeugkasten für Nachwuchsgewinnung

Die Situation für geeigneten Nachwuchs im Auto-Gewerbe stellt sich sowohl für den einzelnen Betrieb, für die einzelne Marke und die jeweilige Region unterschiedlich dar. Dennoch sollte man zur Kenntnis nehmen, dass die beste Mitarbeiterentwicklung darin besteht, sich die künftige Personalsicherung über eine fundierte Ausbildungsofferte für Jungeinsteiger im eigenen Autohaus aufzubauen. Dafür hat der Bereich Berufsausbildung des ZDK einen Werkzeugkasten entwickelt, der eigentlich ausgezeichnet werden müsste. Unter www.autoberufe.de/werkzeugkasten sind die Details abzurufen. Die Inhalte:

  1. Employer Branding (Arbeitgebermarke)
  2. Nachwuchswerbung
  3. Rekrutierungs- und Bewerbungsprozess
  4. Onboarding (Integration & Bindung)

Nachstehende Abbildung gibt eine Impression. Der ZDK stellt damit einen gewichtigen professionellen Baustein zur Verfügung – Claudia Kefferpütz, ZDK-Referentin hat da substantiell Hand angelegt – sollte über die Landesverbände und dann über die Innungen zu einem Aktionspaket für die einzelnen Autohäuser sichtbar umgesetzt werden. Eine hervorragende praxisbezogene Steilvorlage, eben auch für den werblichen Auftritt über die Kanäle Instagram, Facebook oder TikTok.

© Foto: AutoBerufe

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Donnerstag, 9. Dezember 2021

MobilitätsCenter Müller – ein Novum in Leipzig

Am 29. Januar 2022 eröffnet das Autohaus Müller im Ortsteil Paunsdorf nahe der Autobahn gelegen einen neuen, großen Verkaufs- und Service-Standort mit vielen Marken und sämtlichen Service-Leistungen rund um das Thema Mobilität. 1990 war das Unternehmen dann der erste BMW Vertragshändler in Ostdeutschland. Weitere Marken kamen hinzu. Geführt wird das Unternehmen von Elke und Frank Müller, den Kindern des Gründers Rolf Müller. Dessen Motto: 'Anfangen ist leicht, beharren ist Kunst'. AUTOHAUS hat stets die einzelnen Wachstumsstationen des Unternehmens bis heute journalistisch aufmerksam begleitet.

Das neue MobilitätsCenter Müller bietet Verkauf und Service für BMW und Mini (Service), Skoda, Seat, Cupra sowie für Motorräder von BMW und Yamaha. Auch für alle anderen Marken stehen Service-Dienstleistungen für Räder und Reifen, Karosserie und Lackierung zur Verfügung. Ferner entsteht auch ein modernes Räder- und Reifenlager für 4.000 Radsätze. 

Die neu errichteten Verkaufsräume und Werkstätten auf dem ca. 12.000 Quadratmeter großen Grundstück werden derzeit mit modernster Technik ausgestattet. Durch die Expansion kommen zu den 200 bestehenden Arbeitsplätzen 40 weitere hinzu. AUTOHAUS wird über das neue "Müller-Werk" in Leipzig berichten.

Eine Impression des neuen "Müller-Werks" in Leipzig
© Foto: Autohaus Müller

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Freitag, 10. Dezember 2021

Lastenfahrräder - der neue E-Markt

Es fällt auf, dass im neuen Koalitionsvertrag das Wort Radwege zurückhaltend Eingang gefunden hat. Und doch ist es ratsam, dass in jeder Kommune überlegt wird, wie die eine mit der anderen Ortschaft über Radwege verbunden sein kann. Gerade in ländlichen Regionen. Oder wie lässt sich für den einzelnen Mitarbeiter der Arbeitsplatz mit Fahrrad erreichen? Zu temperierten Jahreszeiten?

In (Groß-)Städten werden die Fahrradwege ausgebaut werden. Ich bin selbst unlängst mit dem Fahrrad durch Rotterdam-City gefahren und habe gestaunt, wie da Auto und Fahrrad nebeneinander arrangiert sind. Das geht! Bei gutem Willen und separierter Fahrspur. Und da fiel mir zugleich auf, wie viele Eltern mit ihrem Nachwuchs auf dreirädrigem Gefährt, sprich Lastenfahrrad unterwegs sind oder darauf ihren Wochenendeinkauf verstauen. Und es wird selbst die DHL künftig das Lastenfahrrad einsetzen. Man stelle sich die Dimension vor. In der letzten Woche vor Weihnachten hat die DHL 61 Millionen Pakete zuzustellen. Das macht sich bei der Post auch im Ergebnis sichtbar. Das Lastenfahrrad wird kommen. Der Durchschnittspreis liegt zwischen 4.000 und 5.000 Euro. Da sind aber auch Anbieter unterwegs, deren Lastenräder mit 400 kg Traglast inklusive Trethilfe in Form eines Elektromotors unterwegs sind. Da kommen wir dann auf 14.000 Euro. Im Klartext, Lastenfahrräder gehören zu den künftigen Mobilitätsangeboten.

Kennen sie den ZIV? Das ist der Zweirad-Industrie-Verband. Dort können sie künftig die aktuellen Fahrradmarktdaten direkt und aktuell abrufen. Daraus ein paar wichtige Charts zur Fahrradmarkteinschätzung.

2020 wurden insgesamt fünf Millionen Fahrräder verkauft. Davon sind zwei Millionen E-Bikes, sprich 43 Prozent.
© Foto: ZIV
Der Fahrradbestand in Deutschland lag 2020 bei 79,1 Millionen Fahrrädern (inkl. E-Bikes)
© Foto: ZIV
Die Zahl der Lastenräder zeigt deutliche Wachstumsraten, vor allem die E-Bikes-Getriebenen. Aktuell waren es 2020 103,2 Tausend Einheiten.
© Foto: ZIV

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Spruch der Woche:

"Vorsicht vor der Zukunft. Sie arbeitet mit Überraschung." - Im Klartext: Keiner weiß genau, was 2030 sein wird!

Mit besonderen Grüßen zur Zeit der Hoffnung

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 17. Dezember 2021!

Montag, 13. Dezember 2021

Farbige automobile Weihnachts-Vor- und Rücklichter!

Vorab: Das Produkt Auto hat eine sehr gute Zukunft. In der künftigen Autowelt spielen - politisch so gewollt - das E-Auto und die "Software" (autonome Assistenzsysteme) die entscheidenden Rollen. Autos werden morgen miteinander reden. Die Digitalisierung wird vernetzte Mobilität mit verschiedenen Verkehrsträgern möglich machen. Dahinter steckt großes Potenzial. Und so wir 2030 tatsächlich 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen haben, werden digitalisierte Navigationssysteme dafür sorgen, die begrenzten Schnelladesäulen optimal auszunutzen und die Verkehrssteuerung über digitale Verkehrsschilder stattfinden. Die Parkplatzsuche wird digital, vor allem in den Städten gelöst sein. So von 48 Millionen Pkw auf deutschen Straßen 2030 eben 15 Millionen E-Autos sein sollten – keiner (!) weiß es-, wird es den Verbrennermotor noch länger geben. Bis 2035 könnten dann die restlichen Verbrenner, sprich 33 Millionen Pkw dank E-Fuelentwicklung emissionsfrei unterwegs sein. Klar, die grünen Kreise wollen die fossilen Brennstoffe ausmerzen. Und daran werden und können sich einige Länder nicht beteiligen, wie auch einige Länder weiter auf Atomkraftwerke setzen, siehe Frankreich, Schweiz, China u.a.

Ökologische Transformation

Politisch ist nun mit der neuen Ampel-Koalition die Transformation in eine klimaneutrale und digitale Gesellschaft avisiert. Deutschland als Vorreiter ökologischer Transformation. Dabei wäre ein Mehr an internationaler Green-Deal-Diplomatie gerade mit China und den USA angesagt. Der Klimawandel kann nur bei einem gemeinsamen internationalen Willen erreicht werden. Greenpeace sieht das anders und wird gerichtlich gegen den Verbrennermotor vorgehen. Die DHU (Abmahnzockerverein) wird gerichtlich das Tempolimit einklagen sowie 30 km/h in den Städten und kleineren Ortschaften herbeiführen wollen. Bei der neuen Berlin-Ampel wird diese also häufig mit Dauergrün blinken.

Corona-Wirkungen

Ab 8. März diesen Jahres konnte das Verkaufen mit Terminvereinbarung wieder stattfinden. Droht nun gar der vierte Lockdown? Braucht es erst ein Trauma, um nächstes Jahr den fünften Lokdown der Pandemie abzuwenden? Die Individualistenvereinigung der 15 Millionen  Erwachsenen, die sich nicht impfen lassen mögen, sollten dann zumindest bereit sein, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen. Das Desaster eines weiteren Lockdown wäre für die Branche unverantwortlich. Das Coronajahr 2021 belegte vielfach deutlich: Weniger ist mehr! Oder anders: Man kann mit weniger an verkauften Einheiten mehr Geld verdienen. Diese Lehre sollten sich die Hersteller in puncto Überproduktion sehr klar verdeutlichen. Die gefragte Menge schafft den wahren Erfolg! Auch die deutschen Hersteller schrieben trotz Chipkrise Rekordgewinne.

Chip-Malaise

Das Jahr 2021 hat ebenso deutlich die Antwort darauf gegeben, was denn der Hersteller ohne Handel wäre? Wie möchte ein Hersteller bei Chipmangel und bei Direktvertrieb die damit verbundenen Probleme kundenwirksam lösen? Virtuell? Die vielfältigen Rückrufaktionen, bei denen aktuell sogar ganze Motoren ausgetauscht werden müssen, seien ebenso aufgezählt.    

Der Chipmangel wird im Neuwagengeschäft bis voraussichtlich Mitte 2022 anhalten. Staatliche Überbrückungshilfen bleiben dafür aus. Die Hersteller/ Importeure tragen die Folgekosten aus den Lieferrückständen, auch in Sachen Kundenzufriedenheit, voll auf dem Rücken des Handels aus. Hochwertige Daimler-Modelle werden beispielsweise aktuell mit Lieferfristen für Frühjahr 2025 ausgewiesen. Man fürchtet EU-Strafzahlungen.

Veränderungen für 2022

Hinzu kommt in dieser Transformation die vertriebspolitische Einführung des Agentursystems für den Handel bis hin zur Ungewissheit über künftige Händlervertragsgestaltungen (Stellantis). Die neue GVO für den Handel steht zum 1.6.2022 an. Auch das "neue Verkaufsrecht" 2022 macht die Komplexitätsfalle deutlich, in der wir stecken. Im Gebrauchtwagenbereich sind da künftig aus Verbraucherschutzgründen Regelungen getroffen worden, die Beamten aus der Distanz entwickeln, die für den Handel Schwindsuchtsanfälle auslösen werden. Die juristischen Fallstricke verengen immer mehr unternehmerisches Wirken. Sie führen zu Überforderungen. Das ist systematische Zermürbung! Damit geht man automobilen Klein- und Mittelbetrieben, markengebunden oder frei, systematisch ans Leder. 2022 werden auch die Auswirkungen auf dem Elektro-Fahrzeugmarkt deutlich sichtbarer, wenn TESLA in Grünheide-Berlin voll produziert. Wohin mit 500.000 Tesla-E-Fahrzeugen? Auch mit chinesischen E-Autoanbietern ist zu rechnen.

Das Auto-Gewerbe ist gefordert, am gemeinsamen Werk der klimaneutralen Wirtschaft aktiv mitzuwirken, zumal Klimafragen als Differenzierungsfaktor an Bedeutung gewinnen werden. Wie viel Papier könnte die Branche über den papierlosen Verkauf, die papierlose Werkstatt einsparen? In der praktischen Umsetzung liegt es vielfach an geeigneten IT-Experten. Aktuell gehen jedes Jahr 350.000 Beschäftigte mehr in Rente als junge Menschen ihren Berufsstart hinlegen. Den Fachkräftemangel behebt man am besten, indem man Fachkräfte selber ausbildet und übernimmt. Gerade die neuen GW-Plattformen - Seiteneinsteiger - beweisen, dass der Markenhandel in Sachen Online-Vertrieb dringlich aktiver werden sollte. Da gibt es inzwischen auch eine online-affine Kundschaft. Und das Thema Homeoffice hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich um das Wohl seiner Mitarbeiter zu kümmern. Stärken sie das Wir-Gefühl. So lässt sich dieser anstehende Kraftakt über den Winter auch dem Kunden gegenüber glaubwürdig darstellen.

Die besondere Unterbrechung

Wir brauchen gerade zur Advents- und Weihnachtszeit den Optimismus als Willen zur Zukunft. Optimismus als Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung. Vaclav Havel, Tschechischer Staatspräsident sieht das so: "Hoffnung ist eben nicht Optimismus. Es ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht. Sondern Hoffnung ist die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." Auf die Kraft der Hoffnung. Hoffnung macht den Menschen stärker als die Angst. Glaube kann Berge versetzen. Auf die Vielfalt weihnachtlicher Spuren, die uns alljährlich fasziniert. Auf gelingende Lichtertage, eine gelingende Unterbrechung – raus aus dem "ewigen Hamsterrad" und für das Neue Jahr 2022 ein lebendiges Werden!

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Dienstag, 14. Dezember 2021

Die besondere Begegnung 2021 – Sir Prof. Dr. Dr. Carl Horst Hahn

Welch eine Wertschätzung für die Automobilhändler, wenn ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns, Prof. Dr. Dr. Carl Horst Hahn mit 95 Jahren (!) einem VW-Händler zum 60. Firmenjubiläum persönlich Referenz erweist. Die Festgäste zollten ihm im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung am 15. Oktober 2021 im Hotel Colombi zu Freiburg nach seiner zehnminütigen freien Ansprache und Firmenchef Franz-Xaver Grünwald Standing Ovations! (siehe Abbildung).

Gehlert 6.0
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Das Autohaus Gehlert, alias Franz-Xaver Grünwald legte im Mai 2021 seine Firmenchronik vor: "Gehlert 6.0". Mobilität in einer neuen Zeit. Siehe Abbildung.

Gehlert 6.0
Gehlert 6.0
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Ein journalistisches Hammerwerk! Es zeigt im ersten Teil in bildhafter Darstellung das "Erfolgsmodell Gehlert", im zweiten Teil "Stimmen von Begleitern" und im dritten Teil die "Evolution der Mobilität".

Nun wurde die Jubiläumsausgabe vom "Rat für Formgebung" in der Kategorie Brand Communication zum German Brand Award 2022 nominiert. Siehe Abbildung. Bereits dieser Level ist als hohe Auszeichnung zu werten.  Im Februar 2022 findet dann die weitere Klassifizierung statt. Wer Interesse an dieser einmaligen Chronik hat, möge eine Spende für krebskranke Kinder an der Uniklinik Freiburg in freier Betragshöhe richten und erhält ein Exemplar. Wenden sie sich an das Volkswagen Zentrum Freiburg, Tel. +497615104629 oder i.thoma@gehlert.de und sie sind dabei. Wirklich, es lohnt sich.

Um das Jubiläumsjahr wirkungsvoll abzurunden, hat das Autohaus Gehlert in der "Badischen Zeitung" zum 24. Dezember 2021 eine ganzseitige Anzeige aufgelegt – siehe Abbildung.

Anzeige Autohaus Gehlert
Anzeige Autohaus Gehlert
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Franz-Xaver Grünwald wird eine Spende aus der Chronik in Höhe von 10.000 Euro an die Uniklinik Freiburg für krebskranke Kinder übergeben. Der Macher Grünwald zelebriert einmal mehr seine besondere geniale kreative Gabe, ein besonderes Ereignis im Detail künstlerisch ausdrucksstark über ein Jubeljahr verteilt zu inszenieren. Prof. Dr. Dr. Carl Horst Hahn weiß sehr wohl, weshalb er Franz-Xaver Grünwald für sein 60-jähriges Wirken besondere wie persönliche Referenz erwiesen hat!

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Mittwoch, 15. Dezember 2021

Karl Hell - ein Service-60er!

Gestern rief ich spontan den Mann an, der für mich seit 35 Jahren das Vorbild eines Sprechers eines Händlerverbandes verkörpert: Friedrich Karl Bonten (88). Meine Frage: "Herr Bonten, sie kennen Karl Hell aus seiner Wirkzeit 2003 bis 2005 bei Fiat, Ära Klaus Fricke." Sir Bonten spontan: "Der Karl Hell ist eine deutsche Eiche. Ich habe in meiner Zeit keinen Service-Chef im Hause Fiat kennengelernt, der die Interessen des Herstellers und die des Handels so gut und glaubwürdig zu verbinden wusste wie er. Zwei Dinge, Hell hatte realen Bezug zur Wahrheit der Vorgänge. Er war ein sehr guter Zuhörer und hat mit Überzeugung entschieden. Das führte zu großer Glaubwürdigkeit. Zu diesem Unterfranken konnte man Vertrauen haben, auch wenn die Unterfranken ja bekanntlich mit einem großen Eigensinn agieren. Im Klartext, Karl Hell macht es vor, dass man gemeinsam überzeugend Erfolg haben kann. Sagen sie ihm das. Ich gratuliere ihm von Herzen!" Das kam von Sir Bonten so spontan, wie einst John Wayne aus der Westentasche geschossen hat. Siehe Abbildung.

Titelblatt AUTOHAUS
© Foto: Redaktion AUTOHAUS

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Donnerstag, 17. Dezember 2021

100 Jahre Autozentrum EBBER – Borken

Es gibt sie noch, die Post der ganz besonderen Art: Weihnachtspost! Dazu gehört ein Brief von Heinrich Ebber und seiner Frau Mimi, die mir dazu ihre Firmenchronik zum 100-jährigen Jubiläum zugehen ließen. Siehe Abbildung.

100 Jahre Autozentrum EBBER
100 Jahre Autozentrum EBBER
© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Spruch der Woche:

"Zusammenkommen ist ein Beginn,
Zusammenbleiben ist ein Fortschritt,
Zusammenarbeiten ist ein Erfolg."
(Henry Ford) 

Dienstag, 18. Januar 2022

Das Politikum namens e-Fuels

Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass e-Fuels auch nach 2035 im Straßenverkehr eingesetzt werden. Der neue Verkehrsminister Volker Wissing legte sich öffentlich markant auf das Elektroauto fest. Jetzt ruderte er in seiner ersten Rede im Bundestag zurückmund meint: „Jeder Beitrag zur CO2-Reduzierung ist wichtig… Wir brauchen unterschiedliche Anwendungen für den Luftverkehr, für den Schiffsverkehr und für den Individualverkehr.“ Auch Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sieht einen besonderen Bedarf bei schweren Nutzfahrzeugen auf den Langstrecken und plädiert für Alternativen. Hoffmeister-Kraut: „Stehen ReFuels in ausreichender Menge zur Verfügung, könnten diese aus meiner Sicht durch beimischen schon genutzt werden, um auch bei der Bestandsflotte einen Klimabeitrag zu leisten.“ Langfristig ist ein CO2-neutraler Motorenbetrieb mit e-Fuels möglich! Da gibt es eine europäische Umweltlobby, die keinerlei Technologieoffenheit zeigt und eFuels wegen hoher Herstellkosten und mangelnder Effizienz grundsätzlich ablehnt.

Hier die Vor- und die Nachteile von e-Fuels:

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Mittwoch, 19. Januar 2022

Stellantis-CEO Carlos Tavares hat gesprochen!

In einem Interview im „Handelsblatt“ am 19. Januar 2022 hat STELLANTIS-CEO Carlos Tavares, alias Ferdinand Piech II, markante Positionen bezogen. Einige Aussagen seien hier kommentiert.

Opel

Tavares: „Früher hat Opel Verluste von einer Milliarde Euro pro Jahr geschrieben. Jetzt verdient Opel Geld.“ Es sei so. Opel schrieb von 2001 ab bis 2020 jedes Jahr Verluste. Das schafft in der Marktwirkung alles andere als ein gutes Image. Der Gewinnausweis ist ohne Frage eine positive Zäsur! Man muss aber das WIE der STELLANTIS-Aktivitäten für diese Wende sehen! Wie viele Mitarbeiter - auch aus dem Opel-Forschungszentrum - wurden entlassen? Und wer bezahlt in Folge deren Arbeitslosigkeit? Wie lange und wie oft wurde bei Opel Kurz-Arbeit praktiziert? Wer bezahlt diesen Interruptus? Warum hat der eigentliche Opel-Sanierer Michael Lohscheller, der im STELLANTIS-Vorstand saß das Handtuch geworfen und ist nach Vietnam zu Vin Fast geflüchtet und dort abermals weg? Weil der Opel-Chef im Konzern nichts mehr zu sagen hat und Tavares die Marke Opel mit System faktisch entkernt! Oder sollte man bildlich gesprochen besser von kastriert sprechen? Ich kenne echte Opelianer, die sich in ihrer Marke nicht mehr wiederfinden. Sprich, für Tavares gelten ausschließlich Resultate, gleich wie sie zustande kommen. Marken-Substanzverlust spielt für ihn keine Rolle.

E-Autos

Eine weitere markante Tavares-Aussage:  „Die Elektroantriebe sind 50 Prozent teurer als die Verbrenner.“  Die Begründung dafür fehlt? Liegt es am Elektromotor oder an der Batterie? Wenn dem so sei, weshalb setzte sich die Automobilindustrie dann nicht ganz anders für den Verbrennungsmotor ein? Oder wenn Carlos Tavares sagt: „Ein Hybridwagen ist halb so teuer wie ein E-Auto.“ Dann müsste man doch nur die E-Reichweite der Hybridfahrzeuge etwas strecken, echte 120 km und damit wäre der Hybrid keine technische Übergangslösung. Wo bleibt die STELLANTIS-Offensive für Hybridfahrzeuge?

Carlos Tavares stellt weiter die Frage, ob wir wirklich zu 100 Prozent Elektrofahrzeuge haben wollen, die sich die Mittelschicht auf lange Sicht gar nicht leisten kann und obendrein die Staaten ihre Haushaltsdefizite aufgrund der E-Subventionierung immer weiter ausweiten. Antwort: Nicht nur Tesla, sondern die Chinesen werden ihm die preispolitische Antwort liefern. Siehe beispielsweise nachstehend separate Darstellung zu MG. Diese Fahrzeuge kann sich die Mittelschicht leisten!

Zukunft der Autohändler

Weitere Frage an Herrn Tavares: Gehören die Autohändler bald der Vergangenheit an? Antwort Tavares: „Wenn sie ihre Kunden nicht glücklich machen, dann wird das der Fall sein.“  Als hätte der Hersteller Peugeot seine Kunden jemals glücklich gemacht? Vor allem in den werkseigenen Niederlassungen. Welche Realitätsferne! Als würde ein Kunde Glücksgefühle entwickeln, wenn er eine Werkstattrechnung bezahlt! Herr Tavares unterschätzt, welche Bedeutung beim Autokauf nach wie vor die persönliche regionale Verbindung hat, die Präsentation vor Ort und welches Mehr an Beratungsaufwand gerade beim E-Autokauf anfällt.

Herr Tavares fährt fort: „Die Autohersteller haben angesichts wachsender Kosten nicht mehr die Mittel, die Händler zu unterstützen. Wir brauchen für die Präsentation der Modelle keine Show Room-Kathedralen von 2000 m² mehr. Das sind Kosten, die nicht mehr in die heutige Realität passen. Für die Händler ist das die Möglichkeit, sich auf Service Qualität und Wirtschaftlichkeit zu konzentrieren.“  Wie locker entfernt sich hier ein Vorstandsvorsitzender von seiner eigentlichen Verantwortung. Es waren doch die Hersteller selbst, die diese „Paläste“ eingefordert haben. Und jetzt drückt sich einer in unverantwortlicher Art und Weise vor den Konsequenzen, weil man beim geplanten Agentursystem die Kosten dafür nicht übernehmen will! Dort möchte Tavares maximal zwischen 4 und 5 Prozent an Marge vergüten.

Unter dem Dach von STELLANTIS stehen 14 Marken. Es ist durchaus sinnvolle Überlegung, dass zukünftig ein Händler unter einem „STELLANTIS-Dach“ alle 14 Marken offerieren kann. So sich der Konzern nicht von einigen Marken verabschieden wird. Es wäre damit bei STELLANTIS nicht für jede Marke eine separate „Gebäudlichkeit“ vorzuhalten. Wenn vor fünf Jahren ein Händler Peugeot und Opel unter einem Dach präsentieren wollte, machte Peugeot die Auflage für einen markentrennenden Mauerbau!!! Und jetzt wollen dieselben Mauerbauer alle Konzernmarken unter einem Dach präsentieren! Welche Geisteswandlung!

Noch mehr, Herr Tavares, jetzt soll da unter dem zentralen STELLANTIS-Dach jede Marke separate Fliesen erhalten. Sie lehnen Kathedralen ab, aber fordern den Unsinn von markenspezifischen Fliesen. Als würde man darüber eine einzige Einheit mehr verkaufen?! Wann streichen sie endlich diesen unsinnigen Fliesenmachoismus, der nur Geld verschlingt, aber keinerlei Nutzen für den Kunden geschweige denn Nutzen für die Marke, geschweige denn für den Händler schafft. Obendrein leistet sich Herr Tavares das Vakuum, dass die neuen Händlerverträge erst 2023 vorgelegt werden. Man lässt die Händler bewusst im Ungewissen.

Am 20.1.22 haben wir in AH-Online berichtet, dass STELLANTIS über seine Einzelhandelssparte „Stellantis & You, Sales and Services“ die Mehrheit am französischen GW-Aufbereitungsspezialisten Stimcar übernommen hat. Weitere GW-Aufbereitungszentren in Europa sind ab 2023 geplant. Klar, der Konzern weitet im Rahmen seines Direktvertriebs das Gebrauchtwagengeschäft über die eigene GW-Marke „Spoticar“ nicht nur über die eigenen Niederlassungen aus. Man greift also auch künftig einen Teil der GW-Marge zu eigenen Gunsten ab. 82 Prozent der E-Fahrzeuge sind geleast und da hat die Herstellerbank in der Hand, über welche Kanäle die Rückläufer vermarktet werden. Das gebrauchte Auto-Abo von „Spoticar“ winkt schon von weitem.

Der letzte Satz von Carlos Tavares im Interview lautet: „Manager, die an sieben Tagen der Woche jeweils 16 Stunden arbeiten, sind ganz einfach schlechte Manager.“  Welch ein Zyniker, der sein Management ob ihres Überengagements vorführt, aber dieses in Wahrheit von ihnen persönlich einfordert?

Im Interview kommt das bahnbrechende Österreichische Peugeot-Urteil vom obersten Bundeskartellgericht Wien gar nicht zur Sprache bzw. Herr Tavares negiert das einfach. Ebenso – wie peinlich -, die letzten Plätze für STELLANTIS-Marken im Markenmonitor 2021. Im Klartext, die Wertschätzung für den Handel hat bei Herrn Tavares sehr überschaubare Züge. Herr Tavares erwartet von den Händlern, sie mögen ihre Kunden glücklich machen. Der wichtigste Kunde für den Hersteller ist nun mal zunächst der Händler! Klar, die Händler sind für Herrn Tavares keine wirklichen Kunden, sondern allenfalls Vasallen. Vasallen braucht man nicht glücklich zu machen. Der im Elsaß (Frankreich) geborene Albert Schweitzer meinte: „Das Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ Es gibt eben nicht nur in Frankreich solche, die das anders, ganz anders sehen! 

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Donnerstag, 20. Januar 2022

MG - Chinesische E-Autos auf dem Vormarsch!

Die Traditionsmarke Rover wurde 2005 aufgelöst. Die Markenrechte erwarb eine chinesische Autogruppe, die 2007 von der großen Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) übernommen wurde. Seit 2006 gibt es die MG Motor UK Limited mit Sitz in Birmingham. Seit letztem Jahr werden vier in China produzierte Modelle unter dem Markennamen MG in Deutschland vertrieben. Wir berichteten ausführlich am 1.4.21 in AH-Online darüber.

Inzwischen agieren in Deutschland rund 50 Agenten als Vertriebspartner mit lokalem Service. Die Fahrzeuge werden den Händlern treuhänderisch überlassen. Die Auslieferungsprämie liegt zwischen fünf und acht Prozent, so ist zuhören. Dazu gibt es klare Standards, z.B. Indoor-Fahrzeugpräsentation. Das GW-Geschäft wickeln die Händler in eigener Regie ab. Der ZS EV kostet beispielsweise 31.900 € abzüglich der Förderung von 9.000 € 22.420 €. 7 Jahre oder bis 150.000 km Neuwagengarantie. Interessenten können sich näher informieren unter www.mgmotor.de, sobald die Freischaltung wieder erfolgt ist. Fazit: Die Chinesen kommen. Für manchen Händler eine neue Markenchance, vor allem für gekündigte (VW-, Stellantis-) Händler! Ja, der E-Auto-Markt führt über weitere neue Anbieter zu einer neuen Verteilung.

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Freitag, 21. Januar 2022

Der biografische Paukenschlag:  Ernst Prost!

Abb.: CEO Ernst Prost in seinem Büro in der LIQUI MOLY Firmenzentrale in Ulm

Quelle: LIQUI MOLY

 

Es gibt Menschen, die legen eine Dimension von Lebenswerk vor, sie gleicht einem Wunder. Ernst Prost (63)! Vom Kfz-Mechaniker in Altötting zum Öl-Multimillionär in Ulm. Ernst Prost war bei LIQUI MOLY Marketingleiter, als er quasi von dritter Seite 1998 angehalten wurde, als Mitarbeiter LIQUI MOLY zu übernehmen, um das Unternehmen zu retten. Der Wirbelwind Prost startete dann mit 250 Mitarbeitern und verlässt nun zum 1. März 2022 sein Team, das inzwischen auch durch die internationalen Aktivitäten auf über 1000 Mitarbeiter angewachsen ist. Welch ein Wachstum! In seinem letzten Wirkungsjahr, gelang ihm mit seinen Mitunternehmern ein Produktionsrekord. Erstmals wurden über 1.000 Tonnen Schmierstoffe hergestellt.

 

Ich kenne Ernst Prost noch aus seiner Zeit als pfiffigen Marketingleiter bei Sonax. Schon damals fiel auf: ein unermüdlicher Motor mit unbändiger PS-Stärke. Ein Typ, der mitreißt, der antreibt, der immer schon da ist. Und da sticht seine originelle Präsenz hervor, die er mit einmaligem Humor und einer besonderen Art von Provokation kombiniert. Man muss im Umgang mit ihm ausgeschlafen sein, um mithalten zu können. Er hat mit stetigem und unbändigem Fleiß LIQUI MOLY zur beliebtesten Ölmarke in Deutschland gemacht. Im letzten Winkel, im letzten Dorf, selbst in Niederbayern und Ostfriesland hängt heute ein prägendes Schild von LIQUI MOLY. Und das schafft ein Mittelständler gegen die großen Ölkonzerne, die sogar mit teuer bezahlten Herstellerempfehlungen unterwegs sind. Welch eine gigantische Leistung! Die Mineralölkonzerne haben sukzessive ihre Stände von der „automechanika“ abgezogen. Prost zeigte weiter mit LIQUI MOLY internationale Präsenz. Aber nicht nur das. Er leistete persönlich sichtbar vorne, nicht hinten in den Cafe-Kammern Standdienst. Er war für jeden ansprechbar und empfing wirklich mit Herzensfreude auch all seine internationalen Partner. Prost lebte den Messestand. Ein Kommunikationsgenie! Das praktiziert er aber auch im Alltag. Schreibt man ihm eine Mail, antwortet er persönlich am selben Tag! Darin garniert er immer mit ein paar persönlichen Sätzen, oftmals mit humoriger Diktion!

 

Es gab in seiner Ära nicht nur Höhen. Ich erinnere mich an eine Durststrecke in Ulm. Da saß er früh um 5 Uhr in seinem Unternehmen und betrieb systematische Belegstudien, um alle Aktivitäten zu hinterfragen, Korrekturen anzubringen, neu zu justieren. Wer ihn in seinem Büro in der Firmenzentrale aufsucht, trifft dort in Ulm im Outfit auf eine „schwäbische Gebäudlichkeit“. Das Infit ist aber alles auf dem aktuellsten technischen Stand, atmosphärisch sehr ansprechend gestaltet. In seinem Büro in exotischer Machart.

 

Prost hat es verstanden, um sich eine Crew zu scharen, die mit ihm über Jahre in die gleiche Richtung zog. Sprich, sie sind miteinander gewachsen. Ich denke an seinen Nachfolger Günter Hiermaier, lange Jahre Vertriebsleiter. Oder an Peter Baumann, seinen Marketingleiter, beides einmalige LIQUI MOLY-Botschafter. Leuchttürme wie der Chef. Ich darf an dieser Stelle den Dank der Hochschule Geislingen überbringen, nachdem wir gerade für die Geislinger AutoShow stets sichtbare Unterstützung erfuhren und die bunten LIQUI MOLY-Kalender, die sonst im Autohaus im Lager hängen bis vor zwei Jahren zahlreiche stille studentische Abnehmer fanden.

 

 

 

Abb.: LIQUI MOLY Firmenzentrale in Ulm

Quelle: LIQUI MOLY

 

Seine soziale Ader hat Ernst Prost nicht nur an Weihnachtsfeiern über besondere Prämienzahlungen und einmalige Lohnerhöhungen gezeigt, sondern auch über seine drei privaten Stiftungen, die er initiierte und aktiv betreut. Eine weitere Stärke sei aufgezeigt. Ob im „SPIEGEL“ oder bei Markus Lanz, Ernst Prost gehört zu den Mutigen! Er redet nicht drum herum, er kommt stets schnörkellos in wunderbarer Bildersprache ganz klar auf den Punkt. Wenn man bedenkt, mit welchem Erfahrungshorizont vielfach (junge) Politiker unterwegs sind und verantwortliche Politik machen wollen und dann kommt eine unternehmerische Perle wie Ernst Prost mit über Jahre erprobter Alltagserfahrung daher, dann tun sich da vom Erkenntniswerte her Dimensionen auf! Es sei an seine zahlreichen Botschaften erinnert, die während Corona über den LIQUI MOLY-Kanal liefen. Welche Originalität, welche Kreativität, welch motivatorische Kraft, die da dahintersteckt! Der Contra-Punkt: Von den 730 Abgeordneten im Deutschen Bundestag sind gerade mal 51 mit unternehmerischem Hintergrund vertreten. Die Mehrheit dort tragen Beamtenstatus oder entstammen der Juristengarde. Was würde da ein Kaliber wie Ernst Prost für die Demokratie, für die Gemeinschaft, für den einzelnen Bürger bewirken! Er würde aufzeigen, wie Entbürokratisierung gelingt!

 

Ernst Prost, ich habe ihnen für die vielen Jahre gemeinsamer Branchenwegstrecke zu danken. Jede Begegnung mit Ihnen war eine große Bereicherung. Sie gaben einem Impulse, auch mal in ganz klarer, unverblümter Sprache. Sie haben neue Wege, neue Gedanken aufgezeigt. Sie haben einen zuversichtlich gestimmt, förmlich angetrieben. Wir alle werden ihre geniale, so originelle, so frohsinnige Persönlichkeit sehr vermissen. Sie haben für die ganze Branche ganz markante Pflöcke gesetzt. Möge ihr einmaliges Vorbild für uns alles weiter wirken! Ich habe mit Herrn Prost ein ausführliches Interview geführt, das sie in AH-Online und in AH-Print lesen können. Dort spricht ER!

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Spruch der Woche:

"Die Nachwelt wertet unsere Lösungen, nicht unsere Schwierigkeiten." (Norbert Stoffe)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 28. Dezember 2021!

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KOMMENTARE


Fritz Kuckartz

10.12.2021 - 19:21 Uhr

Finn ist in Skandinavien, vor allem Norwegen ein überaus oft genutztes Vermittlungsmedium, vom Einfamilienhaus über Auto bis zum kleinsten Ersatzteil bekommt man fast alles. Auf meine Frage, wo bekomme ich? wurde mir ausnahmslos finn.no anempfohlen. Wir haben über finn.no ein Haus für unsere Tochter und ein Auto erworben, alles durch Vermittlung von Finn.no. Dass Finn auch eigenen Vertrieb macht ist mir neu, in Norwegen wird alles über Händler vermittelt, Finn tritt nie als Verkäufer selbst in Erscheinung. Also schauen Sie mal auf finn.no Fritz Kuckartz z.Zt. Averoy, Norwegen


Adolf Hamberger

11.12.2021 - 08:15 Uhr

@Herr Brachat, ihr gehegter Wunsch nach "dringlicher Sanierung der überbordende Bürokratie" wird schon aus dem Grund nicht funktionieren, weil dann 50% der Beamten arbeitslos wären. Allerdings stehen mittlerweile die Konzerne dem in nichts nach. Sicherlich aus anderen Gründen. Hier geht es eher darum vollumfänglich an die Daten der Kunden zu kommen und den fleißigen Mitarbeitern an der Front auf die Finger zu schauen. Als das mit der Bürokratie vor ca. 20 Jahren so richtig in Fahrt kam sagte mir ein netter Kollege: "Das Einzige, was mittlerweile stört, ist der Kunde". Er sollte Recht behalten. Wie gesagt "Bürokratieabbau" wünscht man/frau sich zunehmend schon seit Jahrzehnten. Dafür gibt es Gremien, Staatsminister, Arbeitskreise usw. Das Ergebnis sehen wir in der Gegenwart. Hilfreich ist es vielleicht, wenn Jemand an den Weihnachtsmann glaubt . Ich nicht(mehr) . Frohe Weihnachten Adolf Hamberger


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