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HB ohne Filter: 14 Millionen E-Fahrzeuge bis 2030 +++ Die besten Werkstätten Deutschlands +++ Plädoyer für das Auto

HB ohne Filter: 14 Millionen E-Fahrzeuge bis 2030 +++ Die besten Werkstätten Deutschlands +++ Plädoyer für das Auto
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
29.10.2021
Lesezeit:
10 min

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NPM – Bis 2030 werden 14 Millionen E-Fahrzeuge gebraucht +++ "Auto-Bild"-Kosmetik - Die 1.000 besten Werkstätten Deutschlands +++ Plädoyer pro Auto: Tom Drechsler – Chefredakteur live +++ Tarnen und Täuschen – subtiles Online-Treiben +++ BFC-Jahrgang 1985/86 Calw – 35 Jahre danach

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Montag, 25. Oktober 2021

NPM – Bis 2030 werden 14 Millionen E-Fahrzeuge gebraucht

Die Regierungskommission Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) hat nach dreijähriger Arbeit ihren Abschlussbericht vorgelegt und zum Ende der Amtszeit der jetzigen Bundesregierung Verkehrsminister Andreas Scheuer übergeben. Die Notwendigkeit zum Handeln sei dringender denn je. "Trotz erheblicher technischer Fortschritte konnte der Verkehrssektor in den letzten Jahren die CO2-Emissionen nicht reduzieren." Bis 2030 müssen "bis zu 14 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland unterwegs sein, um einen ausreichenden Beitrag zur Umsetzung der im Juni 2021 erneut verschärften Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu liefern". Bislang war von sieben bis zehn Millionen E-Autos bis 2030 die Rede. Von den 48,25 Millionen zugelassenen Pkw in Deutschland sind aktuell rund 310.000 reine E-Autos. In acht Jahren sollen da 13,7 Millionen Stromer dazu kommen!

Die Forderungen einschlägiger Naturschutzverbände nach einem vorgezogenen Verbot für Verbrenner, der Umverteilung des Verkehrsraums in Form einer Verdreifachung der Radwege in Stadt und Land sind bekannt. Hier die Schwerpunktthemen der einzelnen Arbeitsgemeinschaften der NPM:

© Foto: NPM

Sie können hier den kompletten NPM-Ergebnisbericht kostenfrei abrufen!

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Dienstag, 26. Oktober 2021

"Auto-Bild"-Kosmetik - Die 1.000 besten Werkstätten Deutschlands!

"AutoBild" und Statista haben einmal mehr die besten Kfz-Werkstätten des Landes ermittelt. Ein rabulistisches Werk, eine Farce! "AutoBild" stellt des neutralen Scheines wegen das renommierte Statistikportal Statista nach vorne. Laut "AutoBild" gibt es in Deutschland 36.580 Kfz-Betriebe, davon 14.600 markengebunden und 21.980 freie Werkstätten. So sagen sie. Etwa 12.000 (!) Werkstattkunden - etwa - und AutoBild-Leser haben sich dazu geäußert, welche Werkstätten sie dem Magazin oder ihren Freunden empfehlen würden. Und man staune, es konnten sogar Kfz-Betriebe selber teilnehmen und ihre Wettbewerber bzw. Erzfeinde weiterempfehlen. Deren Beteiligungsquote wird natürlich nicht ausgewiesen! Welche Proportion, etwa 12.000 Werkstattkunden, 36.580 Kfz-Betriebe bei 48 Millionen Pkw-Fahrer auf deutschen Straßen! Ein Hoch der Auto-Bild-Kosmetik!

Dr. Friedrich Schwandt, CEO von Statista GmbH, gratuliert nun jedem der 1.000 Kfz-Werkstätten zu dieser herausragenden Leistung. Jetzt kommt das Geschäftsmodell, die Siegelnutzung! Dem preisgekrönten Schreiben liegt ein Bestellformular bei (siehe Abbildung unten). Da kann nun der einzelne Preisträger das Siegel abrufen. Im Kleingedruckten steht dann, dass dieses Siegel für einen Nutzungszeitraum von einem Jahr gilt. Ohne Erwerb des Siegels für 3.650 Euro ist die werbliche Nutzung von Siegel, Titel, Urkunde, Bestenliste oder Artikel des Magazins in allen Digital- und Printmedien nicht gestattet. Wie schön lautet der Schlusssatz: Gerne lassen wir ihnen außerdem Ihre Urkunde zur medialen Veröffentlichung aufbereiten.

Eine Händlerstimme: "Was soll ich bei dieser Machenschaft machen? Sowohl meine Verkäufer als auch meine Serviceberater pochen der Wirkung des Werbeschildes wegen im Autohaus wie im Internetauftritt auf diese Scheintrophäe." Wenn nun nur die Hälfte das Siegel abruft, fließen da 1.825.000 Euro in die AutoBild/Statista-Tasche. Machen da alle 1.000 mit, sprechen wir von einem Geschäftsmodell von 3,65 Millionen Euro an liquider Masse! Einmal mehr bezahlt, vom Kfz-Gewerbe, das sich von "AutoBild" regelmäßig über einschlägige Werkstatttests vorführen lässt. Soviel zur Doppelzüngigkeit der Veranstaltung!

Und dann schaue man sich den Abdruck der 1.000 in "AutoBild" an. Da steht bei den markengebundenen Autohäusern nicht einmal die Marke dabei. Das macht bei Millioneneinnahmen einfach zu viel Arbeit! Da sollte mal die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im ZDK und deren Sprecher im ZDK-Vorstand, Arne Joswig, vorstellig werden. Im Interesse der wirkungsvollen Darstellung des Gewerbes.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Mittwoch, 27. Oktober 2021

Plädoyer pro Auto: Tom Drechsler – Chefredakteur live!

Endlich redet eine wichtige Autozeitung wie "AutoBild" einmal öffentlich Tacheles. Beim Wettbewerber "ams" hat man immer wieder den Eindruck, dass sie vor lauter Ausgewogenheit medial im Dauer-Spagat daher kommen. Es sei an deren Darstellung zur neuen IAA München erinnert. Welches Bedenkenträgertum! Irgendwie muss ja "ams" seine "grünen SUV-Fahrer" als Leserklientel in den Städten hofieren.

Hier die Botschaft:

Tom Drechsler, Chefredakteur von AutoBild: Was haben wir Autofahrer euch getan? Wir brauchen das Auto, um zur Arbeit zu fahren, um den Wohlstand zu sichern und Ihr macht uns unter anderem zu Vollgas-Trottel. Sollen wir künftig in den überfüllten Zügen auf dem Boden sitzen? Wir Deutschen sind keine Umweltschweine! Das Klima ist ein globales Problem. Wer diese Entwicklung inkl. Spritpreise weitertreibt, führt bewusst das Ende des Individualverkehrs herbei. Der ADAC sollte für sich selbst die Umtauschprämie beantragen. Aber fix! Tom Drechsler, große Referenz für Ihren offenen Mut! 

Hören Sie Tom Drechsler live:

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Donnerstag, 28. Oktober 2021

Tarnen und Täuschen – subtiles Online-Treiben!

Der Erklärung wegen. EGA ist die Einkaufsgenossenschaft Automobile EG. Darüber kann der einzelne Genosse eine Auswahl von über 15.000 Autos anbieten. Sprich man Zugriff auf den Fahrzeugbestand sämtlicher Genossen.

© Foto: Screenshot

Nun gibt es aber trickreiche, halbseidene Händler, die stellen dort obendrein noch Fahrzeuge von Markenhändlern ein. Sprich, das Fahrzeughaus Lambeck übernimmt einfach aus einer Fahrzeugbörse ein Bild – hier vom Autohaus Weller – siehe Fahrzeugschild -, erhöht dessen Preis um 3.000 Euro und stellt es bei EGA in die Börse. So ein Kunden anbeißt, ruft es Lambeck bei Weller zum Händlerpreis ab.

In diesem Fall ging der Interessent in der Börse dem Firmenschild Weller nach und entdeckte dort dieses Fahrzeug zum soliden Preis und wunderte sich aber über die hochpreisige Pool-Offerte von Lambeck. Derartiges Geschäftsgebaren wird juristische Konsequenzen haben.

Außerdem wird hier das Urheberrecht von Bildern verletzt. Vorliegende Urteile rufen da pro Bild einen Schadenersatz von 100 Euro auf. Wer da also fünf Bilder vom gleichen Fahrzeug ausdruckt, ist mit 500 Euro dabei. Bei der Übernahme von zehn Fahrzeugen à fünf Bildern, kommen dann 5.000 € zusammen. Wichtige Erkenntnis: Es wird nicht nur offline, sondern auch online heftig bis unverschämt betrogen!

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Freitag, 29. Oktober 2021

BFC-Jahrgang 1985/86 Calw – 35 Jahre danach!

Das soll es geben, dass ein Studienjahrgang der BFC-Calw sich nach 35 Jahren immer noch regelmäßig trifft. Martin Ruckstuhl von der Ruckstuhl AG in Kloten war in diesem Jahr der Organisator und lud in das "billige" Schweizer Pflaster Zürich ein. Vor fünf Jahren traf man sich zum 30-jährigen Jubiläum vor Ort in Calw, mit den angestammten Dozenten Hess, Adamjic, Mergenthaler und Direktor Umbreit. Diese Begegnung ist historisch auf der Nagold-Brücke zu Calw festgehalten. Der Jahrgang hat sich – auch biologisch bedingt – seither weiter gelichtet.

Martin Ruckstuhl empfing nun die verschworene Gruppe am Freitagabend, 22. Oktober 2021 in seinem respektablen Hyundai-Autohaus in Kloten. Nachdem sie sich alle langjährig kennen, konnte dort jeder seine besonderen Ereignisse persönlich erzählen. Einige haben sich inzwischen von ihrem Autohaus getrennt. Auffällige Feststellung: Man wird seitens der Hersteller/Importeure systematisch zermürbt. Es fehlt in Folge sowohl die Freude am unternehmerischen Wirken als auch an der Kraft, jeden Tag den Alltag zu stemmen. Erfreulich, dass einige auch über ihre erfolgreichen Nachfolger berichten konnten und deren Kinder den Willen zur aktiven Fortführung ihres Autohauses haben.

In meiner Funktion als AUTOHAUS-Herausgeber ging ich, dem Spezialjahrgang seit Jahren verbunden, am Samstagvormittag hoch über Zürich im Allegra-Lodge-Hotel auf dem Uetliberg auf die maßgeblichen Veränderungen der Branche ein. Ein Bilderbuchwetter bescherte eine besondere Impression über die Gesamtstadt Zürich. Downtown wusste Martin Ruckstuhl einige Besonderheiten der Stadt zu vermitteln – unter anderem ein vorzüglich ausgestattetes Öffentliches Nahverkehrsnetz -, ehe im "Zunfthaus zum Grünen Glas" finale Hoffnungs-Liquidität genossen wurde. Man will sich dann 2023, wenn die BFC ihr 60-jähriges Jubiläum in Northeim feiert, wiedersehen. Auf eine gute Zeit!

Martin Ruckstuhl begrüßte die langjährigen BFC-Branchenfreunde in seinem Hyundai-Autohaus in Kloten.
© Foto: Prof. Hannes Brachat
Der BFC-Jahrgang 1985/86 hoch über Zürich auf dem Uetliberg. Vorne li., Angelika Gaul, dahinter Ehemann Matthias Gaul, hinten: Kersten Borst, vorne: Cornelia Bruns-Göller, vorne: Liane Schaefer-Heitz, dahinter rechts: Stephan Vetten, hinten links: Ehefrau Martina Vetten, Georg Fischer, Martin Ruckstuhl, Olaf Kulle, Katja Soliman, Martina Kolbe-Papp mit Ehemann Andreas Kolbe.
© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Spruch der Woche:

Von den 735 Abgeordneten des neuen Deutschen Bundestages sind 14 (!) Unternehmer. Wo bleibt bei diesem Beamten-Heer die dringliche Forderung nach der Unternehmerquote? Die Wirtschaftsfreundlichkeit parlamentarischer Entscheidungen wird entsprechend ausfallen!

Mit meinen besten goldgelben Herbstgrüßen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 5. November 2021!

Montag, 1. November 2021

reFuels für die Verkehrswende!

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Die Grünen) spricht: "Die Lücke beim Klimaschutz lässt sich nicht allein durch den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel oder E-Mobilität, sondern nur durch ein Paket verschiedener Maßnahmen schließen. Zum Erreichen der ambitionierten Klimaziele im Land, beim Bund, bei der EU brauchen wir reFuels, dringend und sehr zeitnah." Ein Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie in Klammer (KIT) zeigt, dass es auch mit den bestehenden Verbrennermotoren in eine CO2-freie Zukunft gehen könnte. Der Leiter des KIT Olaf Toeder: "Sowohl die batterieelektrischen Fahrzeuge als auch die mit reFuel angetriebenen verbrennungsmotorischen Fahrzeuge sind Bausteine zu einer CO2-neutralen Mobilität. Der CO2-Ausstoß des Verkehrs ließe sich durch reFuels mithilfe der Beimischungen bereits um mindestens 25 Prozent senken. Am Weg in Richtung 100-prozentiger CO2-Neutralität der Verbrennermotoren arbeiten wir." Hermann: "Die reFuels sind am KIT ausreichend erforscht und in der praktischen Anwendung erprobt." Hermann fordert nun mehr Geschwindigkeit von EU und Bund bei den nötigen Verfahren und bei der Bereitstellung von Fördermittel.

Hermann wird sicher bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die in Glasgow beim Klimagipfel die Klima-Revolution ausgerufen hat, Gehör finden. Und unser DUH-Umweltsolist Jürgen Resch erwägt eine Klage, falls kein zeitlich befristetes Tempolimit für die Jahre 2022 bis 2024 eingeführt wird. Tempolimit auf Autobahnen, ferner Höchstgeschwindigkeit ausserorts 80 km/h und innerorts 30 km/h. Und das Umweltbundesamt fordert aktuell die Abschaffung der ökologisch fragwürdigen Pendlerpauschale. Ferner wollen die Umweltverbände die deutschen Autokonzerne dazu zwingen, ab 2030 keine Verbrenner mehr zu verkaufen. Empfehlung: Sie mögen sich dringlich mit reFuels beschäftigen! Sie mögen ferner zur Kenntnis nehmen, dass dreiviertel der 18- bis 34-jährigen Männer weder bereit sind fürs Benzin, noch beim Heizen, noch beim Fliegen noch beim Kleiderkauf draufzulegen. In vielen Fällen liegt es nicht an der Zahlungsbereitschaft, sondern an der Zahlungsmöglichkeit.

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Dienstag, 2. November 2021

Uwe Hochgeschurtz - ein "Spätzünder"?

Eigentlich sah man Uwe Hochgeschurtz als Renault-Deutschland-Chef stets sehr präsent als Renault-Markenbotschafter in der einschlägigen Fach-Presse zugegen. Sprich, die PR-Vernetzung beherrschte er. Am 15. Oktober 2021 kommentierte ich an dieser Stelle die Ankündigung von Stellantis über die Werksschließung von Eisenach bis zum Jahresende. Die Händler, die Arbeitnehmer, Ministerpräsident Bodo Ramelow erfuhren diesen Hammer über die Presse, nicht vorzeitig vom neuen Opel-Chef! Warum kündigte das Stellantis und nicht der Opel-Chef an? Wenige Tage später folgte dann noch die Ankündigung der Ausgliederung der Opel-Standorte Eisenach und Rüsselsheim aus dem Stellantis- Konzernverbund. Abermals, wo blieb Hochgeschurtz? Schon wieder hatte er als Opel-Chef nichts zu sagen. Stellantis redet. Als würde ein deutscher Opel-Fahrer die Marke Stellantis kennen? Und ein zentrales Problem der Marke Opel ist seit Jahren die Malaise Image, obwohl Opel seit 2017 zu Peugeot gehört und unter den 14 Stellantismarken die einzige deutsche Marke mit dem Siegel "made in Germany" ist.

Zum 1.11.2021 steigt Hochgeschurtz nun über einen Beitrag der FAZ wie der verhinderte Phönix aus der Opelasche und sagt: "Wir behalten alle Werke. Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern.“ Er setzt das unter den nachvollziehbaren Vorbehalt, stets wettbewerbsfähig zu bleiben. Über die Ausgliederung der Werke Eisenach und Rüsselsheim aus dem Stellantiskonzern schweigt sich Hochgeschurtz bislang aus. Man wird sehen, wer von den letzten 15.000 Mitarbeitern von Opel noch übrig bleibt. Bei wohlwollender Betrachtung des ganzen Vorganges könnte man auch sagen, die angestammte langjährige "Communication Staff" bei Opel um Harald Hamprecht hat sich inzwischen oben bei Stellantis überzeugend Gehör verschafft, dass für Deutschland Opel selber reden muss. Da werden sich die Herren Franzosen herrschaftlich schwer tun. Wie zu hören ist, hat sich Ministerpräsident und seit diesem Monat Bundesratspräsident Bodo Ramelow inzwischen ganz oben bei Stellantis-Chef Carlos Tavares bemerkbar gemacht und wird auch in Rüsselsheim bei Uwe Hochgeschurtz heftig an die Opelpforte zum offenen Gespräch klopfen!

Vielfalt und Integrität

Ein weiterer Gedanke! Stellantis hat Anfang 2021 einen ethischen Verhaltenscodex als Grundsatz verabschiedet. Dessen Leitmaximen: Vielfalt und Integrität. Die Vielfalt mag ja für die unterschiedlichen Kulturen im neuen Konzerngebilde gelten. Vielfalt kann aber auch Beliebigkeit bedeuten. Vieles ist zulässig. Beispiel – s.o. - mal redet Stellantis, mal Opel, je nach Gutdünken.

Bei Integrität - so schreibt Jens Nagl, Direktor Netzentwicklung und Hubertus von Wedel, Leiter Händlerorganisation und -verträge - diese Woche an die lieben Opel-Partner, gehe es um den Ruf als Unternehmen, dem die Kunden, Mitarbeiter und Interessengruppen - also beispielsweise Händlerverbände - vertrauen können. Und dies gelte es kontinuierlich zu bestätigen. Was meint Integrität? Integrität bedeutet Makellosigkeit, Übereinstimmung von Reden und Handeln, das sich aktiv in anständigem Verhalten ausdrückt. Wenn eine Organisation wie Stellantis ihre Händlerschaft über die künftigen Händlerverträge bis 2023 im Unklaren lässt, jeder Händler beispielsweise investive Entscheidungen ohne Vertragsfundament treffen soll, dann ist das alles andere als integer. Es ist unverantwortlich, nicht offen, nicht transparent. Schwäbisch würde man noch weiter gehen und sagen: bar jeder Kaufmannsehre und damit schäbig, charakterlos. Mit echten Partnern geht man anders um.

Wer gegenwärtig all die Umstände mit den Neuwagen-Lieferfristen anschaut, sollte das ethische Ideal "Integrität" glaubwürdiger leben und gemeinsam mit dem Handel für den Kunden aktiv werden. Es dominiert aber die Lüge! Verlässliche Antworten sind Tabu. Peugeot, Citroen, Opel haben aus gutem Grunde beim Markenmonitor 2020-21 die letzten Plätze belegt. Das ist in Sachen Integrität gleichzusetzen mit einer "roten Karte". Und wer wie Stellantis das in oberster Instanz getroffene "Wiener-Peugeot-Urteil" in gegebener Form ignoriert, handelt ebenso alles andere als integer. Legal ist denen egal. Und das soll integer sein? Der Stellantis-Verhaltenscodex ist leere Worthülse, aber nie ein Fundament, auf dem Vertrauen wachsen kann. Sie sollten besser ihren Verhaltenscodex in einen Behaltenscodex wandeln.

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Mittwoch, 3. November 2021

e-mobilio - 360 Grad Kaufberatung für Elektromobilität

Besuchen Sie die Internetseite www.ernst&koenig.de, Ford-Händler, Freiburg auf, dann finden sie auffällig in "Grün" den e-Mobility-Berater, also vom E-Auto, Installation, Ladelösung, Förderung u. a. Das komplette E-Mobility-Paket. Und das persönliche E-Mobility-Paket kann mit wenigen Klicks herbeigezaubert werden. Nachstehende Abbildung zeigt die Details.

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Donnerstag, 4. November 2021

Tesla mit Kursrallye eine Billion Dollar wert!

Ä Wohnsinn! Diese Dimension übersteigt jegliche schwäbische Vorstellungswelt. Hinter dieser Unsumme schwingen sicher auch börsentechnische Gründe mit. Dennoch sind umgerechnet 860 Milliarden Euro Börsenwert eine Nummer und Elon Musks Vermögen ist nun mehr auf 255 Milliarden  Dollar angewachsen. Nebenbei bemerkt, er könnte mit diesem Vermögen locker die Hungersnot von 600 Millionen Menschen auf dem Globus beseitigen. Das wäre eine Geste mit besonderer Nachhaltigkeit.

Eben war Herz noch insolvent und jetzt bestellt Herz-Chef Mark Fields, einst Ford-Chef für 2022 100.000 Teslas. Sowohl für Amerika als auch für europäische Städte. Herz kooperiert überdies mit Uber. Auch diese Aktion trieb den Aktienkurs nach oben. Diese Herz-Dimension ist der Teslastart ins Flottengeschäft. Und sicher wurde da auch zwischen Herz und Tesla von Rabatten gesprochen, was Elon Musk verneint, wie er auch den Eindruck vermittelt, dass der Deal noch gar nicht perfekt sei. Die typische Musk-Masche, um sich in aller Welt im Gespräch zu halten. Von den 820.000 Dienstwagen in 2020 auf dem deutschen Markt waren laut Dataforce 5.400 Teslas. Bislang eine überschaubare Menge!

Es läuft nicht alles rund bei Tesla. Bis Ende 2020 sollten laut Elon Musk autonome Robotaxis unterwegs sein. Bisher fährt da kein einziges. Musk schweigt! Oder Musk musste seine Softwareversion von "Full Self-Driving" (FSD) zurückziehen, nachdem es falsche Kollisionswarnungen, plötzliches Bremsen u. a. gab. Wenn dann Musk in seiner Gigafactory in Berlin-Grünheide nächstes Jahr 500.000 Einheiten produzieren wird, darf man fragen, wie und wo die ihren Absatz und Folgeservice finden werden? So man dazu nachfragt, herrscht tiefes Schweigen! Nachstehende Abbildung zeigt, wie derzeit bei Tesla "Service-Welt" stattfindet.

Ja, die Fans werden noch die 150 km Anfahrt zur Werkstatt in Kauf nehmen, aber nicht die angekündigte Masse der Model 3-Fahrer. Da wird sich bei Tesla in Sachen Verkauf wie Service noch einiges professionalisieren müssen. Tesla wird - auch wenn es Musk mental nicht gefällt - hier viel mehr in die Qualität After-Sales investieren müssen. Man lese Kundenzufriedenheitsberichte von Tesla-Fahrern zum Thema Service.

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Freitag, 5. November 2021

Auto-Versicherungswechsel Ende November

Der aktuelle DAT-Report weist aus, zwölf Prozent der Autofahrer wechseln innerhalb von zwölf Monaten ihre Kfz-Versicherung (siehe Abbildung). Bei 48 Millionen Pkw auf deutschen Straßen sind das p. a. über 4 Millionen Policen. Sie müssen dann Ende November kündigen, wollen sie zum 1. Januar neue Bedingungen vorfinden.

Es ist das Faktum schon beschämend, dass Versicherungstreue nicht belohnt wird. Sprich, die "Treuen" bezahlen mehr als Neukunden. Sie finanzieren quasi die Dumping-Preise für die Neukunden. Auch die Höhe der Seniorentarife darf man hinterfragen. Sie können sich allerdings über ihre erwachsenen Kinder besserstellen und die eigene Schadenfreiheitsklasse auf den Sohn oder die Tochter übertragen.

Inzwischen bieten die Versicherer auch Telematik-Tarife an, sprich das Fahrverhalten spielt eine Rolle. Die Sensoren im Auto werden dazu ausgelesen. Da macht zurückhaltende Fahrweise bis zu 30 Prozent Prämienrabatt aus.

Check 24 und Verivox sind die bekannten Vergleichsportale. Marktführer HUK-Coburg hat sich überdies mit seinem Online-Direktversicherer HUK24 dort verabschiedet. Das will was heißen. Dennoch trommelt die HUK schon aktuell auf Großplakaten an stark befahrenen Straßen.

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Spruch der Woche:

"Die Grünen vertreten die Sicht von Menschen, denen es ziemlich gut geht, die ihre Privilegien aber für persönliche Tugenden halten. Denn natürlich ist es ein Privileg, wenn ich im Bio-Laden einkaufen, einen Tesla fahren und in der Innenstadt wohnen und dadurch viele Geschäfte mit dem Fahrrad erledigen kann. Aber diejenigen, denen es nicht so gut geht, wohnen eher in den Außenbezirken."
(Sarah Wagenknecht, Linke)

Mit besonderen Herbstgrüßen aus goldgelber Weinlandschaft Unterfrankens

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 12. November 2021!

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KOMMENTARE


Eckart Ramthun

29.10.2021 - 18:07 Uhr

Lieber Herr Professor Brachat, ich glaube es sind 736 Bundestagsabgeordnete und nicht 735. Dass es viel zu wenig Unternehmer im Bundestag gibt , das sehe ich genauso wie Sie. Ich erinnere mich in dem Zusammenhang gerne an die Erfahrungen, die Fritz Haberl damals gemacht hatte. Er war doch mal Bundestagsabgeordneter.


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