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Too big to fail: Liste der systemrelevanten Versicherer aktualisiert

18.01.2016 13:51 Uhr
Too big to fail: Liste der systemrelevanten Versicherer aktualisiert
Der Allianz-Konzern gehört vom Umsatz her zu den größten und auch zu den neun wirtschaftlich bedeutsamsten Erstversicherungen weltweit, die spätestens ab 2019 noch mehr Eigenkapital zur Absicherung größtmöglicher Risikofälle zurückstellen müssen.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Noch in 2015 wurde die Liste der "systemrelevanten" Versicherer aktualisiert. Darunter versteht man die weltweit neun wichtigsten Assekuranzen, die "too big to fail", also zu bedeutsam sind, um ausfallen zu dürfen.

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Wie hoch die Bedeutung der international größten Versicherungen im globalen Kontext ist, machte erst vor knapp drei Monaten die International Association of Insurance Supervisors, kurz IAIS, in Brüssel deutlich. Die weltweite Vereinigung der Versicherungsaufseher beschloss, dass die international neun größten Versicherungsunternehmen ab 2019 im Schnitt zehn Prozent mehr Kapital als alle anderen Versicherer zur Absicherung größtmöglicher Risikofälle zurückstellen müssen.
Leitsatz für die "Biggest 9 of the World": Too big to fail – zu groß, um auszufallen und bei einer eventuellen Pleite im Krisenfall ganze Volkswirtschaften mit in den Abgrund zu reißen.

Aegon verdrängt Generali
Als systemrelevante Versicherungsgesellschaften für die Weltwirtschaft stufte die derzeit von BaFin-Chef Felix Hufeld geführte IAIS beispielsweise die Allianz (Deutschland), AXA (Frankreich), Generali (Italien), AIG (USA), Aviva (Großbritannien), Ping An Insurance (China) und drei weitere Assekuranz-Unternehmen ein. Die strengeren Eigenkapital-Regeln müssen jeweils von den Ländern, vornehmlich den 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen (G20), abgesegnet werden.

Noch in 2015 wurde die Liste dann allerdings überraschend nochmals geändert. In der Aktualisierung verdrängte die holländische Aegon den italienischen Generali-Konzern. Die neue Zusammensetzung wurde vom Financial Stability Board (FSB) veröffentlicht, welches von insgesamt 20 Nationen in der Schweiz eingerichtet worden war. Warum es Aegon in das Ranking der neun weltweit bedeutendsten Versicherer geschafft hat, hängt vor allem damit zusammen, dass hier der Umsatz von Transamerica, einem US-amerikanischen Versicherer, bei Aegon mit eingerechnet wird. Aegon ist Eigentümer der Transamerica.

Die neun Erstversicherungs-Riesen weltweit
Der Allianz-Konzern ist das einzige deutsche Versicherungsunternehmen, das aktuell zu den weltweit systemrelevanten Versicherungen gehört. In alphabetischer Reihenfolge werden folgende Gesellschaften als "too big to fail" gelistet:
Aegon N.V. (Niederlande), Allianz SE (Deutschland), AIG – American International Group, Inc. (USA), Aviva plc (Großbritannien), Axa S.A. (Frankreich), MetLife, Inc. (USA), Ping An Insurance (Group) Company of China, Ltd. (China), Prudential Financial, Inc. (USA) und
Prudential plc. (Großbritannien).

2016 soll auch über systemrelevante Rückversicherer entschieden werden
Eine Entscheidung zu Rückversicherern wie beispielsweise Munich Re, Swiss Re oder auch der Gen Re (Berkshire Hathaway, USA) soll frühestens in diesem Jahr (2016) getroffen werden. Die Amerikaner wehren sich derzeit vehement gegen eine Aufnahme von Rückversicherern in die Listung als systemrelevante Unternehmen. Aber auch zahlreiche Versicherer sind nicht unbedingt glücklich ob der auf sie zukommenden Mehrpflichten. Sie argumentieren, aufgrund bestehender Sicherheitsvorkehrungen den Finanzsystemen nicht in vergleichbarer Weise gefährlich werden zu können, wie die Weltwirtschaft das ab 2008 mit den Banken erlebte.

Lernen von Lehman Brothers und dem Banken-Fiasko
Ausgelöst durch den Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers geriet danach der globale Finanz- und Wirtschaftsmarkt vollkommen aus den Fugen, Banken trauten sich untereinander nicht mehr über den Weg und die Staats-Regierungen mussten weltweit ihre Volkswirtschaften mit unterschiedlichsten Maßnahmen stützen.  (wkp)

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KOMMENTARE


Otto-Leonhard Peus

18.01.2016 - 15:34 Uhr

...bezüglich der Allianz war das schon in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bekannt, meldete sich doch eine Mitarbeiterin der Hamburger Zweigniederlassung mitunter am Telefon:"Hier ist die Allianz, Gottes eigene Versicherung!"


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