Die Twintec AG, die sich mit Partikel- und Ruß-Filtern für Pkw und Nutzfahrzeuge einen Namen als Abgasspezialist erarbeitet hat, startet in das Um- und Nachrüstgeschäft für Autogasanlagen. Der frühere VW Technik-Vorstand und heutige Twintec-Aufsichtsrats-Vorsitzende Prof. Ulrich Seiffert hat nun zusammen mit Geschäftsführer Edmund Schnürer das neue "TWINfuel"-Konzept vorgestellt.
Zum Start der 2007 zusammen mit der FEV Motorentechnik GmbH, Aachen, begonnenen Entwicklung hob Seiffert hervor, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren noch bis in die 40er/50er Jahre des laufenden Jahrhunderts eine große Rolle spielen werden. Die Elektromobilität sei bis 2020 noch nicht großserienreif. "Die Kosten müssen um den Faktor 50 nach unten gehen, sonst greift das Konzept nicht. Die für 2020 avisierten eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland machen bei 55 Millionen Fahrzeugen im Bestand nicht einmal zwei Prozent aus!" Twintec habe sich daher entschlossen, bis zur flächendeckenden Verbreitung von Elektro-Autos andere Wege zu gehen.
Das LPG-System "TWINfuel" verfügt über ein Flüssigphasen-Einspritzsystem, individuelle Zylinderansteuerung/-Dosierung mit OEM-erprobten Einspritzdüsen und den Standard-Diagnosesystem-Anschluß OBD 2 für jeden handelsüblichen Werkstatt-Tester. Zudem ergibt sich im Autogas-Betrieb kein Leistungsverlust. Das System ist spezifisch auf den jeweiligen Fahrzeug-Typ abgestimmt; durch den hohen Vorfertigungsgrad aller Komponenten ist der Einbau für Werkstätten weniger zeitintensiv und fehleranfällig. Zudem entfällt die bisher erforderliche Einzelabnahme durch technische Überwachungsinstitute.
In Deutschland erwartet Schnürer einen Anstieg des LPG-Pkw-Bestands von derzeit über 400.000 Fahrzeugen auf rund 1,5 Millionen Einheiten bis 2015. An diesem Geschäft will Twintec nicht nur in Deutschland partizipieren und die Entwicklungskosten, die "deutlich im siebenstelligen Bereich liegen", amortisieren. Dank der stark steigenden russischen Gasförderung erwartet Schnürer schon ab 2011 deutliche Preisrückgänge für LPG.
Garantiert gasfest
Als erstes Unternehmen hat Twintec die Überarbeitung der Zylinderköpfe der Fahrzeuge im Angebot, die nachgerüstet werden. Unter anderem werden die Ventilsitzringe gegen gehärtete Ringe ausgetauscht, um so den Motor gasfest zu machen. Dies wirkt dem Verschleiß entgegen. "Qualität und Service stehen bei uns im Vordergrund - auch bei TWINfuel", so Schnürer weiter. Dazu zählt auch der Service für die Kunden. Ein mehrstufiges Service-Konzept beginnt bei der telefonischen Beratung und endet im Bedarfsfall mit dem Besuch eines versierten Mitarbeiters „flying doctor“ vor Ort binnen 24 Stunden. 24 Stunden lang ist auch eine Hotline geschaltet, an 365 Tagen im Jahr. Dazu ist auch eine "Mobilitäts-Garantie" in Vorbereitung, bei dem der Kunde mit der "Plus Card" kurzfristig und kostenfrei einen Leihwagen erhält.
Auch bei der Auswahl der Partner-Werkstätten setzt das Unternehmen auf Qualität. Wie Schnürer betonte, stehe das Unternehmen mit Werkstätten aller Hersteller und auch freien Betrieben in Kontakt: "Wir wollen Partner, die hinter dieser Qualität stehen. Daher kooperieren wir nicht nach dem Gießkannen-Prinzip, sondern kommen zunächst mit rund 200 Werkstätten aus."