Seit 1958 werden Plaketten bei der Hauptuntersuchung (HU) geklebt. Inzwischen ist die periodische Fahrzeugprüfung eine unverzichtbare Notwendigkeit, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Im "Forum Automotive" an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) zeigte Patrick Fruth, CEO der Division Mobility bei TÜV Süd, am Mittwochabend unter anderem auf, in welche Richtung sich die HU entwickeln wird.
"Die Komplexität der Prüftätigkeit wird künftig noch steigen", erklärte Fruth vor rund 50 Studierenden. Es gehe nicht nur um das physische Testen auf der Straße, sondern verstärkt auch um die Überprüfung der IT-Strukturen, sagte er mit Blick auf potenzielle Hacker-Angriffe.
Das Thema seines Vortrages in der Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen lautete "Zukunft PTI / Autonomes Fahren". Fruth skizzierte auch, wie die Prüforgranisation selbstfahrende Autos prüfen will. Dass autonomes Fahren in absehbarer Zukunft für alle zum Standard wird, sieht der Experte allerdings nicht.
Die TÜV Süd AG steht aktuell für 2,8 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr (2022), die Hälfte davon erlösen die Münchner im Ausland. Auch die Zahlen der Mobilitätssparte sind beeindruckend: rund 900 Millionen Euro Umsatz, 7.000 Mitarbeiter, 1.000 Standorte und 19 Millionen Hauptuntersuchungen. Fruth: "Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen der Industrie und den Nutzern."
Bei der Vortragsreihe unter fachlicher Leitung von Prof. Benedikt Maier (Institut für Automobilwirtschaft) und AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel treten während des Semesters Manager und Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche im wöchentlichen Turnus an der Hochschule auf. Das "Forum Automotive" richtet sich vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge. Ziel ist es, die im Rahmen des Studiums an der HfWU möglicherweise theorielastig erarbeiteten Sachverhalte in einen stärkeren Praxisbezug zu setzen.