Ausgabe 20/2009: Testanordnung

Lesen SIe hier......welche Ergebnisse der ADAC bei seinem neuesten Werkstatttest ermittelt hat.Forderungen an die Werkstattz Auftragsannahme grundsätzlich am Fahrzeug zusammen mit dem Kunden durchführenz Preis pro Arbeitsstunde auf der Rechnung vermerken (damit die Kunden mit anderen Werkstätten vergleichen können)z die vorgeschriebenen Arbeitspositionen nicht nur abhaken, sondern auch abarbeiten z Rechnungspositionen so formulieren, dass sie für Laien verständlich sindz keine ungefragten Zusatzarbeiten oder Zusatzmittel ohne Wirknachweis verwendenPositiv fiel auf: Folgende Punkte fielen den ADAC-Testern positiv auf, wurden aber in der Wertung nicht besonders berücksichtigt: z 53 Prozent der Fahrzeuge wurden kostenlos gewaschen, bei 47 Prozent der Innenraum ohne Berechnung gesaugtz kleinere Arbeiten (Wischerblatt erneuern, Glühlampe tauschen) wurden teils umsonst ausgeführt z viele Werkstätten gaben Hinweise auf bestehende Mängelz vereinzelt gab es kostenlose Leihwagen, Bus-Tickets oder Leihfahrräderz zum Teil gab es unaufgefordert Rabatte oder PaketpreiseTestanordnungWerkstatt-Test E Der ADAC hat wieder zugeschlagen und 75 Werkstätten von 15 Automarken getestet. Lichtblick: Zwei Drittel der Betriebe erzielten sehr gute Ergebnisse. von Thomas SeidenstückerAlle kennen das Mittel, das Autohäusern, Werkstätten, Systemzentralen und Fahrzeugherstellern gleichermaßen den Schweiß auf die Stirn treibt: Ein verdeckter Werkstatttest bekannter Endverbrauchermedien oder eines Automobilclubs mit der Angst im Nacken, bei ein paar Patzern öffentlich am Pranger zu stehen. Vor kurzem zogen wieder die Tester des ADAC durchs Land und nahmen 75 Werkstätten von 15 unterschiedlichen Automarken (Audi, BMW, Citroen, Fiat, Ford, Honda, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Seat, Skoda, Toyota und Volkswagen) genau unter die Lupe. Ein Standard dabei für alle Testbetriebe: Große Inspektion samt fünf präparierten Mängeln, die bei konsequentem Abarbeiten der Checkliste alle findbar gewesen wären. Darunter Klassiker wie: defekte Kennzeichenleuchte, zu niedriger Kühlmittelstand, verstellter Scheinwerfer, zu wenig Luft im Reserverad (oder ein fehlendes Pannenset) sowie ein ausgehängter Auspuff. Zwei Drittel „sehr gut“Fand die Werkstatt alle präparierten Fehler, gab es allein dafür schon mal 60 Punkte und die halbe Miete war bereits eingefahren. Bei den 40 weiteren Zielpunkten orientiert sich der ADAC – sehr erfreulich – an den Marktgegebenheiten und bewertete die weichen Faktoren des Werkstattservice. Darunter die heute gängigen Servicekernprozesse wie telefonische Terminvereinbarung, Fahrzeugabgabe, Auftragsannahme, Auftragserweiterung, Fahrzeugabholung und Rechnungsstellung. Resümierend fasst der ADAC zusammen, dass rund zwei Drittel der getesteten Werkstätten mit „sehr gut“ abschnitten und 20 Prozent mit „gut“. Sehr auffällig und lobenswert: Zwei Mercedes-Benz-Niederlassungen (in Kiel und in Koblenz) erreichten sogar die volle Punktzahl! Und ebenfalls ganz vorn dabei je vier Betriebe von Audi, Honda, Opel und VW. Kritisiert wird allerdings zu Recht der Umstand, dass mehr als ein Viertel (27 Prozent) der getesteten Betriebe nicht alle eingebauten Fehler fand, obwohl diese anhand der Hersteller-Checklisten hätten auffallen müssen. Betrug am Kunden also, der für Leistungen bezahlen muss, die nicht erledigt wurden. Ebenfalls kritisch betrachtet wurde das Thema Waschanlagenzusatz, der bei 23 Prozent der Werkstätten eingefüllt und berechnet wurde, obwohl der Waschbehälter bei Fahrzeugabgabe voll war. Nun gut, ob die Werkstatt einen Teil des Wassers eventuell zuvor entfernt hat um anschließend einen Reinigungszusatz einfüllen zu können, wurde hier offenbar nicht in Betracht gezogen. Sensibler betrachtenSehr kritisch ging der ADAC zudem mit einem Betrieb um, der eine Reinigung des Schmierkreislaufs für 13 Euro durchführte, obwohl dies nicht vorgeschrieben sei. Offenbar ignoriert man hier von Seiten des ADAC, dass solche Prozeduren im Zeitalter von Magermix, viel Kurzstreckenverkehr, Biosprit und hohen Abgasrückführungsraten nicht ganz von der Hand zu weisen sind und in einigen Fällen durchaus Sinn machen. Erinnert man sich zum Beispiel an die zähneknirschend zugegebene Schwarzschlammproblematik bei Turbo-Benzinmotoren eines relevanten Volumenherstellers. Oder die vielen Verkokungen im Feld, die zwar vorhanden sind, aber von denen niemand offiziell etwas wissen will und für die es dann natürlich auch keine offizielle Beseitigungsempfehlung gibt. Hier sollte man auch von Seiten des ADAC sensibler vorgehen und zunächst die Gründe der Werkstatt erfragen und berücksichtigen, als das ganze Thema gleich als „Beutelschneiderei“ abzutun und Bewertungspunkte zu streichen. Nicht vergleichbarDer ADAC belässt es in seiner Untersuchung aber nicht allein beim Tadel, sondern gibt den Werkstätten und Autohäusern auch Tipps, wie man sich verbessern kann. Zum Beispiel: Stundensätze deutlich auf die Rechnung schreiben und keine Zusatzarbeiten ohne eindeutige Notwendigkeit und ohne Rücksprache mit dem Kunden durchführen. Oder: Rechnungen verständlich und transparent gestalten, damit sie auch von Laien verstanden werden können. Keine bahnbrechenden Neuheiten, aber einige scheinen das offenbar immer noch nicht zu tun.Eine interessante Anmerkung findet man zum Thema Kosten. Hier führt der ADAC wie folgt aus: „Die Werkstatt-Stundensätze zeigen große Bandbreiten. Zum Teil sind diese auf unterschiedliche Herstellervorschriften bezüglich Werkzeug- und Gebäudeausstattung sowie den Service zurückzuführen, aber auch auf regionale Preisunterschiede. Ein Hersteller-Quervergleich bei den Kosten ist nicht zulässig, da unterschiedliche Wartungsumfänge und Ölqualitäten vorgeschrieben sind. Für den Verbraucher ist ein solcher Vergleich auch nicht hilfreich, da ein Modell der Marke A nicht nach den Vorschriften der Marke B gewartet werden kann.“ Wenn dem tatsächlich so ist, wie sinnvoll und haltbar sind dann pauschale Inspektionsangebote für alle Marken, wie sie von großen Werkstattketten immer wieder plakativ in Szene gesetzt werden? Hier bietet sich Raum für eine intensivere Aufklärung der ADAC-Mitglieder. Bleibt noch die Frage, welche Ergebnisse in kommenden Werkstatttests zu erwarten sind. Die Antwort darauf gibt der ADAC quasi selbst: „Die Ergebnisse sind offenbar immer noch stark von der Tagesform der Mitarbeiter abhängig.“ Wird sich daran in Zukunft etwas ändern? Bei über 70 Millionen Serviceaufträgen pro Jahr in der Branche bleibt die Nullfehlerquote Illusion. Trotzdem muss es für jeden Einzelnen in Autohaus und Werkstatt das tägliche Ziel bleiben. zAnzeigenBlick in den Markt

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