Nach einem weiteren Bestjahr setzt sich der TÜV Süd neue Rekordziele. 2013 will das Unternehmen den Umsatz auf zwei Milliarden Euro steigern, wie Konzernchef Axel Stepken am Dienstag erklärte. "Der TÜV Süd ist gut in das aktuelle Geschäftsjahr gestartet und wird in einer ähnlichen Größenordnung wie im Vorjahr wachsen." Als Bereiche mit großem Potenzial sehen die Münchner Lebensmittelsicherheit, Windenergie und Datensicherheit.
2012 wuchs der Umsatz des TÜV Süd dank guter Geschäfte im Ausland und weiteren Übernahmen um fast neun Prozent auf 1,82 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um gut neun Prozent auf 163 Millionen Euro. Das waren jeweils neue Bestmarken. Unter dem Strich blieb der Gewinn mit 106,2 Millionen Euro wegen höherer Steuern allerdings knapp unter dem Ergebnis des Vorjahres von 107,2 Millionen Euro.
Der Kernbereich Mobilität trug mit einem um sechs Prozent auf 626 Millionen Euro gewachsenen Umsatz zur Gesamtentwicklung bei. Prüfdienstleistungen für Fahrzeuge blieben nach Angaben von Bereichsvorstand Horst Schneider eines der Hauptprodukte. In Deutschland wurden 2012 mit 5,3 Millionen Hauptuntersuchungen 250 Millionen Euro umgesetzt. Der Zuwachs um 300.000 Prüfungen war hauptsächlich der Umweltprämie von 2009 geschuldet. Die damals gekauften Neuwagen kamen 2012 erstmals zur HU.
Mobilität: "zusätzliche Standbeine schaffen"
"Dieser einmalige Impuls darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass wir es bei den Fahrzeugprüfungen in Deutschland mit einem nicht weiter wachsenden Markt zu tun haben. Für uns bedeutet dies, dass wir uns zusätzliche Standbeine schaffen müssen", betonte Schneider. Ein Umsatztreiber der Zukunft soll der Bereich Flottendienstleistungen werden, in dem die TÜV-Tochter Fleet Logistics eine Schlüsselrolle einnehme. Aktuell betreut der TÜV Süd 100.000 Fahrzeuge in Europa, mittelfristig sollen es doppelt so viele sein. Weitere Potenziale liegen laut Schneider in den Bereichen Schadengutachten, Gebrauchtwagenbewertung und Consulting für den Autohandel.
Zuletzt war der Prüfkonzern vor allem wegen der starken Expansion im Ausland stark gewachsen. Zwar macht der TÜV Süd den größeren Teil seines Umsatzes im Inland, der Anteil des Auslandsgeschäft wuchs 2012 aber bereits auf 38 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter des größten deutschen TÜV-Unternehmens erhöhte sich um 1.600 auf aktuell nahezu 19.000 Beschäftigte. Stepken: "Ende dieses Jahres werden weltweit rund 20.000 Mitarbeiter für uns tätig sein." (dpa/kh/rp)