Ausgabe 05/2010: Gerätedoppel

GerätedoppelKältemittel E Nach dem Wechsel des Kältemittels von R12 auf R 134a stehen nun neue Kältemittel in den Startlöchern. Laut Dometic Waeco soll R134 a-Klimaservicegeräten aber noch viele Jahre die Zukunft in der Werkstatt gehören. Jeder Technologiewechsel bedeutet für Autohaus und Werkstatt eine Zeit der Unsicherheit. Das kennen alle. Im Bereich des Klimaservice war über mindestens zehn Jahre lang weitgehend Ruhe. Fast jeder Profi-Kfz-Betrieb nennt heute ein Klimaservicegerät für R134a-Klimaanlagen sein Eigen und setzt dieses mehr oder weniger häufig ein. Doch getrieben von der CO2-Debatte diskutiert man seit gut fünf Jahren über ein neues Kältemittel. Optimal wäre CO2, doch dessen Einsatz bedarf neuer Klimaanlagenauslegungen und das ist in der aktuellen Zeit für die Automobilhersteller in Volumenmodellen nur recht teuer zu stemmen. Zudem gilt CO2 in der Klimaanlage nicht weltweit als Heilsbringer. Viele Länder und Autohersteller kochen hier ihr eigenes Süppchen, und selbst wenn die deutschen Marken am Ende als Saubermänner dastehen wollten, würde der finanzielle Mehraufwand für die CO2-Klimaanlage als Bumerang zurückkommen. Schön, dass man die tolle Technik hat, aber wer will dafür schon mehr bezahlen? DoppelhandlingAls Alternative ist deshalb in letzter Zeit immer öfter vom Kältemittel HFO-1234yf zu hören. Es ist im Global Warming Potential (GWP) nicht ganz so optimal wie CO2, schneidet mit dem Faktor 4 aber immer noch weit vor R134a ab. Spätestens 2011 werden die Fahrzeughersteller eines der neuen Kältemittel einsetzen, denn dann dürfen Kältemittel mit einem GWP größer 150 nicht mehr in neu entwickelten Autos verwendet werden. Für die Werkstatt – zunächst vor allem für Markenbetriebe – heißt das, ab nächstem Jahr mindestens zwei verschiedene Kältemittel in der Werkstatt händeln zu müssen. Auf jeden Fall R134 a und zusätzlich das in neu typzugelassenen Fahrzeugen eingeführte Kältemittel (eventuell CO2, wahrscheinlicher HFO-1234yf), für das dann auch ein entsprechend geeignetes Klimaservicegerät notwendig wird. Die Firma Dometic Waeco hat sich kürzlich intensiver mit der Thematik beschäftigt und kommt zu dem Schluss, dass mit Einzug der neuen Kältemittel eine modernisierte Abwrackprämie stattfinden könnte, da Fahrzeuge, die (zwischen 2011 und 2016) noch mit R134a produziert werden, zu vergünstigten Konditionen auf den Markt kommen.Mehr GenauigkeitDarüber hinaus zieht das Unternehmen für die Werkstatt den Schluss, dass bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 20 Jahren Fahrzeuge mit dem Kältemittel R134a noch bis Ende 2036 in die Werkstätten kommen und noch lange die dominierende Anzahl stellen. Aufgrund der immer geringer werdenden Füllmengen hat man zudem ermittelt, dass Klimaservicegeräte mit älterer Technologie den Ansprüchen moderner Fahrzeugklimaanlagen nicht mehr gerecht werden. Maßgeblich dafür sind die Füllmengengenauigkeit und die Genauigkeitsklassifizierung der Kältemaschinen-Öl-Einfüllung. Tests unabhängiger Institute hätten gezeigt, dass viele klimatechnische Probleme aufgrund falscher Füllmengen entstehen.Des Weiteren rechnet Waeco durch die stärkere Konzentration auf alternative Kältemittel mit einer Preisexplosion für das bisherige R134a. Ziel war es deshalb schon in 2009, Klimaservicegeräte zu entwickeln, die beim Service so wenig Kältemittelverluste wie möglich haben. Zum Schutz der Umwelt, aber auch unter Kostensicht für den Anwender. Als Standard für die moderne Werkstatt empfiehlt Waeco einen ventillosen Vollautomaten, der den Klimaservice ohne dauerhafte Bedienung durchführen kann. Kombiniert mit einem Spülbehälter lassen sich dann auch Ölüberfüllungen beseitigen, um die volle Leistungsfähigkeit der Klimaanlage sicherzustellen. tsLesen SIe hier......warum viele Markenbetriebe ab nächstem Jahr mit zwei Kältemitteln hantieren müssen.volkswagen AGVolle SpülungMuffige Gerüche aus der Klimaanlage? In der Regel ein Indiz für verschmutzte Verdampfer der Klimaanlage. Abhilfe bisher: Der Versuch einer Desinfektion über angesaugte Nebellösungen oder das Aufbringen einer Desinfektionslösung aus kleinen Zerstäubern. Doch der Erfolg war selten von Dauer. Seit kurzem geht der Volkswagen Konzern dem Problem intensiver auf den Grund. So wurde ein System entwickelt, mit dem sich der hinter dem Armaturenbrett verbaute Verdampfer effektiv reinigen lässt. Auf der Messe des Deutschen Allergie- und Asthmabunds präsentierte VW das neue Verfahren erstmals und nach einer Pilotphase können nun alle VW- und Audi-Betriebe die neue Dienstleistung anbieten. Besonderheit ist eine spezielle Desinfektionslösung, die nach Ausbau des Innenraumfilters über speziell geformte Lanzen (je nach Fahrzeugmodell unterschiedliche Lanzen) via Druckbecherpistole und mit bis zu 10 bar Druck auf die gesamte Verdampferoberfläche gesprüht wird. Laut Produktmanagement Vertrieb Original Teile der Volkswagen AG lassen sich hierbei alle Bereiche des Verdampfers erreichen und der Schmutz aus den Verdampferlamellen über die Kondenswasserkanäle ausspülen. In Kombination mit einem anschließenden Pollenfilterwechsel wird die Pollenkonzentration im Fahrzeuginnenraum auf ein Minimum reduziert. Laut VW dauert der Reinigungsvorgang am Beispiel Golf IV rund 30 Minuten und kostet ca. 69 Euro. Hella Mehr UmsatzDie Thermo Management Kampagne hat im Hause Hella seit vielen Jahren Tradition. Gut erkennbar ist die Zeit, wenn an vielen Werkstatteinfahrten wieder Pinguinschilder den Weg weisen oder überdimensionale Pinguinfiguren auf Hof oder Flachdach sitzen. Denn wie fast alle Großhändler und Zulieferer hat man erkannt: Technik- und Verkaufsunterstützung kombiniert mit einem großen Produkt-Sortiment ergänzen sich optimal. Ende März startet bei Hella die Thermo Management-Kampagne 2010. „Unsere Unterstützungsmaßnahmen bilden eine hervorragende Basis, um den Werkstattumsatz anzukurbeln“, so Ludger Claes, Leiter Marketing Handel Deutschland bei der Hella KGaA Hueck & Co. Die zwei wichtigsten Bausteine dafür in diesem Jahr sind das Mehrwert- und das Power-Paket. Das Mehrwert-Paket für 29 Euro enthält: Handbuch für Kältemittel-Füllmengen, Spannband für die Außenwerbung, Info-Flyer für Autofahrer, Duft-Pinguine als Spiegelanhänger, Poster und ein exklusives Sauna- und Badetuch von Behr Hella Service.Im Frühjahr gibt es zusätzlich eine neue Ausgabe der „Klimawerkzeug-Broschüre“ in den Monaten April, Mai und Juni Power-Pakete mit attraktiven Aktionspreisen für die gängigsten Klimaprodukte. Flankiert wird das Ganze mit Informationen, Downloads und Technik-Tipps, die die Werkstätten über die Homepage des Hella Aftermarket-Club (www.hella.de/amc) abrufen können. Dort gibt es auch Online-Schulungen, technische Informationen und ein 3D-Tool, mit dem sich die Abläufe im Fahrzeug darstellen lassen, um die Fehlersuche zu vereinfachen.

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