Ausgabe 16/2013: Die Einstiegschance

Links am Toreingang steht das Bedien-Terminal. Nach dem Druck auf den Startknopf springt die Maschine an. Die Hochdruck-Düsen an den Seiten spritzen laut fauchend los. Mit 85 bar. Das Waschportal bewegt sich gleichmäßig über die Führungsschiene auf das Fahrzeug zu. Die ersten Wasserstrahlen treffen auf die Autofront. Die Portalanlage überfährt den Kombi. Vorwäsche, Bürstenwäsche und Trocknen dauern zusammen genau 7 Minuten und 40 Sekunden.Die Nacharbeit beschränkt sich auf schnelles Trocknen per Hand einiger weniger sensibler Partien. Zum Beispiel der Frontscheibe. Auch das Rein- und Rausfahren aus der Waschhalle verlängert die Servicezeit kaum. "Zehn Minuten dauert bei uns eine Autowäsche", wägt Josef Landherr ab. Er führt mit seiner Frau Andrea in dritter Generation das Autohaus Landherr im schwäbischen Thannhausen (Bayern). Zudem ist sein Vater, Josef Landherr Senior, noch in der Geschäftsleitung aktiv.Die Landherrs mischen seit 1965 in der Autobranche mit. In diesem Jahr haben sie Neuland betreten. Ihr modernes Autohaus im Nordwesten der Kleinstadt Thannhausen steht noch nicht lange in der Edelstetter Straße 41 - direkt am Kreisverkehr. Durch den verläuft die Umgehungsstraße B 300. Die Bauarbeiten endeten im April. "Wir sind gerade in der Orientierungsphase", untertreibt der Opelhändler.Eine Armada von gut zweihundert Neu- und Gebrauchtwagen verschiedener Marken umstellt den Neubau. An der Direktannahme und den acht Hebebühnen herrscht normaler Betrieb. Trotz der logistischen Herausforderung, die bisherigen zwei Autohäuser der Firma vom benachbarten Breitenbronn und aus dem Ort Thannhausen hier zusammenzuführen.Schon 2004 dachten die Schwaben daran, in die Autowäsche am alten Standort in Breitenbronn zu investieren. Eine Portalwaschanlage sollte her. "Doch das ging aus sicherheitstechnischen Gründen nicht. Die Halle war einfach zu kurz", erinnert sich Paolo Micciché, Fachberater Verkauf beim Anlagenhersteller Christ. So blieb nur die manuelle Hochdruckwäsche.Platz für PortalanlageDer Neubau bot die Chance, ein Waschportal anzuschaffen. Die Wahl fiel auf Christ, die der Firmenchef Anfang 2012 zum Planungsstart dazuholte. "Was braucht ihr für Platz? Sagt es, und ihr kriegt ihn", berichtet Landherr über die Gespräche. Micciché nickt: "Wir haben es nicht auf die Schnelle entschieden, sondern sind konzeptionell vorgegangen: Was brauchen die Landherrs wirklich."Christ-Techniker installierten im Frühjahr eine Sirius C16, ein klassisches Einsteigermodell. Den durchgeschweißten, verzinkten und pulverbeschichteten Stahlrahmen verkleidet Spezialkunststoff. Die Seitenwalzen und das Dachgegenstück sind mit Sensofil+ besetzt. Das besteht aus geschäumtem Polyäthylen. Christ vermarktet es als besonders schonendes Waschmaterial.Eine weitere Besonderheit stellt das Trocknungssystem dar. Das konturfolgende Dachgebläse ergänzen zwei Seitengebläse, die eine Trocknungshöhe von 1,70 Meter realisieren. Zwei 5,5-kW-Motoren treiben die Gebläse im Dachbalken und an den Seiten an. Herkömmliche Lösungen ziehen mehr Strom. Perfekt eingestellte Chemie führt dazu, dass der Wasserfilm aufreißt. So lässt er sich runterblasen.Radführungsrohre aus Aluminium markieren die 2.050 Millimeter breite Einfahrspur. Die Durchfahrtsbreite reicht bis 2.400 Millimeter. Am einfachen Bedienterminal hat der Hersteller den Notausknopf verändert. Vier Programme lassen sich durchführen. Unterbodenwäsche und Glanzprogramme fehlen. Noch wichtig: Die Sirius erfüllt die Vorgaben der Autohersteller, sie trägt das VDA-Siegel.Standardisierte WäscheAuf 40 Wäschen am Tag kommt das Autohaus. Die Anlage ist für 300 bis zu 1.200 Wäschen im Monat ausgelegt. Das Verhältnis Gebrauchtwagen zu Werkstattwagen, die durch die Anlage laufen, schätzt Landherr auf zehn zu zwei. Er nennt einen entscheidenden Vorteil, der sich für den Betrieb ergibt: "Das Waschen wird zur kalkulierbaren Größe. Wir haben das Autowaschen standardisiert." Verkäufer und Servicekräfte machen sich so unabhängiger von den eigenen Aufbereitern. Ein Vorführwagen lässt sich jetzt mal schnell dazwischen eintakten. Und ein Auto reinfahren und die Portalanlage bedienen kann jeder im Autohaus. Es geht ja ganz leicht.Neben der einfachen Bedienung überzeugt den drahtigen Brillenträger die Sirius noch in weiteren Punkten: Qualität und Stabilität der Stahlkonstruktion, schonendes Waschen, Preis-Leistungs-Verhältnis und Wasserrückgewinnungsanlage Fontis 5. Die sorgt dafür, dass die Sirius zu 80 Prozent mit Brauchwasser wäscht. "Die Kunden haben sofort gemerkt, dass wir jetzt eine Waschanlage haben", verrät der Autohauschef. "Das bessere Ergebnis zur Handwäsche sieht man natürlich sofort. Und die Kunden freuen sich", stimmt Christ-Mann Micciché zu. Nicht nur die. "Bisher sind wir sehr glücklich mit der Waschanlage", bekennt Landherr. Die Sirius gestatte ihm, seine besten Kunden noch enger an sich zu binden. Mit einem Gutschein für eine Autowäsche. Ein weiteres Argument, warum sich der Einstieg in die Maschinenwäsche für ihn gelohnt hat.

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