Die TÜV Nord Group ist mit dem Jahr 2016 zufrieden. Wie die Prüfgesellschaft am Freitag mitteilte, stieg der Umsatz auf 1.153,6 Millionen Euro (plus 3,3 Prozent), das EBIT vor neutralem Ergebnis legte um zwölf Prozent auf 69,8 Millionen Euro zu. "Wir haben die Umsatz-Rendite gemessen am EBIT von 5,6 auf 6,1 Prozent steigern können und mehr als 50 Millionen Euro investiert", sagte Finanzvorstand Jürgen Himmelsbach bei der Bilanzpressekonferenz in Hannover. "Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns."
"Zu dem guten Ergebnis haben alle Bereiche beigetragen", betonte Vorstandschef Dirk Stenkamp. Der größte Geschäftsbereich Industrie Service habe sich einmal mehr als Eckpfeiler des Unternehmenserfolgs erwiesen; er erwirtschaftete einen Umsatz von 538,1 Millionen Euro (2015: 516,5 Millionen Euro). Auch der Geschäftsbereich Mobilität beendete das Jahr 2016 mit Zuwächsen. Der Umsatz betrug 333,4 Millionen Euro (2015: 323,9 Millionen Euro). Treiber war im Wesentlichen eine Belebung des Geschäfts mit Autohäusern und Werkstätten.
Maßgeblichen Anteil an dem guten Gesamtergebnis hatten auch die internationalen Gesellschaften. Ihr Umsatz wuchs von 284,2 auf 309,7 Millionen Euro und erreichte einen Anteil von 26,9 Prozent. Insbesondere in China, Indien und Europa lief es für den TÜV gut.
Investitionen in Digitalisierung
Neben den bisherigen Kernaufgaben bei der technischen Prüfung wolle man künftig weiter in Mitarbeiter, Ausrüstung und neue Dienstleistungen investieren, um den künftigen Anforderungen der Kunden bei Digitalisierung und Vernetzung gerecht zu werden, so Stenkamp. "Klassische und digitale Technologien wachsen immer weiter zusammen. In der digitalisierten und vernetzten Welt brauchen wir mehr denn je unabhängige Drittprüfungen, um auch in Zukunft unseren Beitrag für Sicherheit und Vertrauen liefern zu können."
Deutschland habe alle Voraussetzungen, im digitalen Zeitalter einer der weltweit führenden Technologiestandorte zu bleiben, betonte Stenkamp. "Wir sehen unsere Aufgabe zunehmend darin, die Datensicherheit von Produkten bereits bei deren Entwicklung in den Blick zu nehmen. Zugleich muss Technik von vornherein so angelegt sein, dass die Privatsphäre geschützt ist und Anwender die Kontrolle über eigene Daten behalten." Nötig sei eine einheitliche IT-Sicherheitsarchitektur mit Mindeststandards für alle vernetzten Produkte über alle Branchen hinweg.
Für Fahrzeuge ist zum Beispiel eine Automotive Plattform im Gespräch. Bei dieser Kommunikationsplattform werden die Daten vor Angriffen von außen geschützt. Es wird aber auch auf Datenschutz geachtet, indem die Nutzerdaten anonymisiert werden. Stenkamp: "Nach diesen Grundprinzipien sollten alle Daten von vernetzten Produkten behandelt werden." (se)