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Endrohrmessung bei AU: Comeback rückt näher

10.02.2017 14:24 Uhr
Endrohrmessung bei AU: Comeback rückt näher
Bald wieder da: die Endrohr-Sondenmessung im Rahmen der AU.
© Foto: ProMotor/Timo Volz

Erfolg für den ZDK und die Prüfdienste: Die Abgasmessung am Endrohr in Kombination mit der OBD-Prüfung soll ab 1. Juli 2017 wieder für alle Fahrzeuge Pflicht werden. Das sieht ein Entwurf des Verkehrsministeriums vor.

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Die Endrohrmessung soll schon bald wieder zum Pflichtprogramm der Abgasuntersuchung (AU) gehören. Das sieht ein aktueller Entwurf zur Änderung der AU-Richtlinie des Bundesverkehrsministeriums vor, über den das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) am Freitag in Bonn berichtete. Demnach soll die Sondenprüfung in Kombination mit der elektronischen On-Board-Diagnose (OBD) ab 1. Juli 2017 für alle Kraftfahrzeuge eingeführt werden. Der Entwurf liegt nun den zuständigen obersten Landesbehörden zur Anhörung vor.

Die Einführung sei "ein großer Erfolg intensiver Verbandsarbeit", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. "Sie dient dem aktiven Umweltschutz und gibt insbesondere den Autofahrern ein Stück mehr Sicherheit. Nur auf diese Weise lässt sich verlässlich ermitteln, welche Emissionen letztendlich hinten herauskommen."

Bei Fahrzeugen mit einer Erstzulassung ab 2006 wird in der Regel auf eine Endrohrmessung verzichtet. Stattdessen verlassen sich die Prüfer auf die OBD-Werte. Ist laut dieser Angabe alles im grünen Bereich ist, bekommt das Fahrzeug seine neue Plakette. Eine Endrohrmessung erfolgt nur, wenn die OBD-Diagnose Fehler anzeigt. Aktuell gibt es laut ZDK bei rund 15 Prozent der untersuchten OBD-Fahrzeuge zusätzliche Prüfungen. Insgesamt werden in den bundesweit 36.000 spezialisierten Kfz-Betrieben pro Jahr rund 24 Millionen Abgasuntersuchungen durchgeführt.

Breite Front für Reform

Auf dem Neujahrsempfang des Kfz-Gewerbes Bayern hatte sich Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Dienstag klar für die verpflichtende Sondenmessung am Endrohr ausgesprochen (wir berichteten). Schon seit längerem drängen der ZDK und die Überwachungsorganisationen auf eine Reform der AU. Ihr Argument: Die OBD-Prüfung sei zu unsicher.

Das sieht der ADAC etwas anders. Bereits vor einigen Jahren hat der Autoclub vor Mehrkosten für die Autofahrer gewarnt und zudem den Nutzen des Messverfahrens in Frage gestellt. Der Verband der Technischen Überwachungsvereine VdTÜV hält entgegen, dass mit Hilfe der Sondenmessung mehr Fahrzeuge mit eigentlich schlechten Emissionswerten entlarvt würden – gerade auch als Konsequenz aus dem Abgasskandal. Die Pflichtprüfung wird die AU in jedem Fall teurer machen. Die Extrakosten dürften sich allerdings im einstelligen Euro-Bereich bewegen.

Der Richtlinienentwurf des Verkehrsministeriums sieht laut ZDK außerdem schärfere Abgas-Grenzwerte vor. Ab 2019 soll darüber hinaus die Partikelanzahl von Dieselfahrzeugen am Endrohr gemessen werden. (rp)

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KOMMENTARE


chris

10.02.2017 - 17:28 Uhr

...da saßen ja mal wieder die richtigen zusammen am Verhandlungstisch....Lauter Experten, die nur eins suchen: Möglichkeiten um neue Sondergebühren zu generieren um das Autofahren für den Verbraucher noch teurer zu machen.Abgesehen davon, dass diese Messungen absolut überflüssig sind und keinen Nutzen bringen....fast jeden Tag ein neues Kopfschütteln von mir


egon samu

10.02.2017 - 19:36 Uhr

"ein großer Erfolg intensiver Verbandsarbeit", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. "Sie dient dem aktiven Umweltschutz und gibt insbesondere den Autofahrern ein Stück mehr Sicherheit."Meine Sicherheit beim Autofahren hängt von vielen wichtigen Faktoren ab.Aber ganz gewiß nicht von der exakten Überwachung des Abgases.Wie Herr Karpinski schon sagte: "erfolgreiche Lobbyarbeit" des Kfz-Gewerbes. Damit wird die Prüfung für den Autofahrer nur doppelt so teuer.Aus dem Geschäftsmodell "menschgemachte Klimaerwärmung" läst sich ganz sicher noch einiges herausholen...


hwb

11.02.2017 - 12:22 Uhr

Wieder ein Sieg der Lobbyisten in dieser Lobbyisten gesteuerten Politikwirtschaft, nur weil einige behaupten, so würde die Umwelt besser entlastet, kommen auf den Bürger wieder teurere Untersuchungen zu. Leider gibt es keine Prüfverfahren, kein regelmäßiges Kontrollieren der Politikerentscheidungen und deren Folgen, auch wenn im Fernsehen über "Irrsinn" und glatte Fehlentscheidungen (Bankgarantien, Flughafenneubauten, Elbvertiefung, Behördenwillkür, Grenzöffnung ohne Kontrolle, usw.) berichtet wird. Erst, wenn Politiker wegen ihrer nachgewiesenen Fehlentscheidungen, Falschaussagen und Schaden am Volksvermögen in der Form zur Rechenschaft gezogen würden, das sie danach ihren Lebensunterhalt im Steinbruch oder in den Bauhöfen der Gemeinden bestreiten müssten, wird hier eine Besserung eintreten, aber dafür gibt es keine Lobby. Wir leben halt in Deutschland, da wird immer mit hohen Abfindungen nach oben weggelobt.


Annotator

13.02.2017 - 08:25 Uhr

Was soll denn das. Die Endrohrmessung hätte den "Dieselskandal" doch auch nicht aufgedeckt. Mit den "billigen" Messgeräten in den Werkstätten wird doch nur maßgeblich CO bei Benzinern und die Trübung bei Diesel gemessen.Das ist doch nur Makulatur.


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