Ausgabe 04/2014: Auffindbarkeit steigern

Nach dem Motto: "Es kann nur Eine geben", stellte die Unternehmensberatung Ronald Berger vor einem Jahr die Frage: "Wer wird der Google für Werkstattleistungen." Hintergrund: Blickt man auf den Siegeszug der Suchmaschine, wird deutlich, dass das Internet bei Portalen zur Monopolbildung neigt. Den besten Eindruck bei den Marktforschern hinterließen das Werkstattportal Autoscout24 und Drivelog. Seither ist aber viel Wasser auch durch das Silicon Valley geflossen und mit dem Einstieg der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) beim Anbieter Fairgarage ist ein veritabler Wettbewerber entstanden.Als Chance begreifenAutohäuser und Werkstätten stehen digitalen Marktplätzen eher skeptisch gegenüber. Viele Betriebe fürchten die nach unten gerichtete Preisspirale und verkennen Vertriebschancen. Nicht so Thorsten Podlech: Für den Inhaber einer Ford- und Volvo-Werkstatt geht es um die Auffindbarkeit im Netz. Die gelingt nur, wenn der Kfz-Betrieb das Medium versteht und einsetzt. Er beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten erfolgreich mit Digitalmarketing: Wer auf Suchmaschinen die Suchworte "Volvo" und "Inspektion" eingibt, bekommt auf den ersten Ergebnisplätzen die Podlech-Webpage angezeigt. Um dieses Wissen an andere Unternehmer weiterzugeben, hat er vergangenes Jahr die "Permeto Consulting" gegründet. Die übrigen Suchresultate zeigen Angebote der Portale. Wer kein Budget für Online-Marketing hat, sollte auf den Börsen präsent sein.Im September 2012 ging Drivelog an den Start. Autofahrern wird u. a. eine Werkstattsuche geboten. Grundlage bilden rund 40.000 selbst generierte Adressen. Darüber hinaus gibt es rund 4.000 registrierte Betriebe, die bestimmte Serviceleistungen allgemein über das Portal anbieten. Eine Festpreisbuchung ist in Planung: Derzeit gibt es ein regionales Pilotprojekt. Beim Portal gibt es keinen direkten Preisvergleich. Die Basismitgliedschaft ist kostenlos, eine Profimitgliedschaft kostet 19,95 Euro im Monat und erlaubt gezielte regionale Werbemails. Die Premiumvariante schlägt mit monatlich fast 50 Euro zu Buche. Dadurch erhalten die Betriebe eine Toplistung und werden verlässlicher gefunden. Die Kalkulationsgrundlage bilden Daten des spanischen Anbieters GT Motive, der zeitgleich mit Drivelog in Deutschland gestartet ist.Autoscout24 bietet Fokuspreise, d. h. das Werkstattportal erlaubt Preisvergleiche bei bestimmten Arbeiten (z.B. Zahnriemenwechsel, Ölwechsel, Bremsenservice, Reifenwechsel, HU) auf Grundlage von TecRMI-Daten (ehemals Audacon). In Bezug auf die Kosten ruft der Anbieter eine Anmeldegebühr von 145 Euro (entfällt bei Online-Buchung). Die monatliche Gebühr beläuft sich auf 69 Euro (Grundpreis) und ist nach Laufzeiten gestaffelt. Beispiel: Beim Modell "12+2" bekommen Betriebe zwei Monate umsonst. Zudem fallen Transaktionskosten an: fünf Prozent der Auftragssumme.Die Servicebörse von Fairgarage greift bei der Kalkulation auf DAT-Daten zurück. Der Einstiegspreis für die Teilnahme beträgt 29 Euro pro Monat für SilverDAT-Kunden, jeder andere Betrieb kann sich für monatlich 39 Euro präsentieren. Pro vermitteltem Werkstattauftrag fallen zudem 9,50 Euro an. Das Besondere: hat ein so genanntes Web-Kit im Programm. Dadurch gelingt die Einbindung eines Angebotskalkulators auf der Werkstatt-Homepage.Die automatische und geleitete Anfrage potenzieller Kunden hat auch Nachteile: Mitunter reicht das Know-how für eine richtige Dateneingabe nicht. Das kann laut Thorsten Podlech zur Folge haben, dass Autohalter z.B. einen Zahnriemenwechsel für das eigene Fahrzeug buchen, obwohl das Modell z.B. eine Steuerkette hat. Diese Anfrage hätte der Serviceberater leicht beantworten können, der Preiskalkulator dagegen kann das nicht.SchwerpunkteDrivelog bietet u. a. eine Werkstattsuche, die (noch) vereinzelt buchbare Festpreise offeriert. Es sind 4.000 Werkstätten registriert. Betriebe zahlen acht Prozent Vermittlungsgebühr bzw. fünf Euro bei Nutzung zusätzlicher Dienste.Bei Werkstattportal von Autoscout24 können Werkstätten insgesamt acht Fokuspreise mit Preisen auszeichen und anbieten. Registrierte Betriebe erhalten eine Klickauswertung und gestaffelte Gebühren.Fairgarage hat ein so genanntes Web-Kit im Programm. Dadurch gelingt die Einbindung eines Angebotskalkulators auf der Werkstatt-Homepage. Das bundesweite Angebot ist Ende Januar gestartet: Ziel sind 1.800 registrierte Werkstätten bis Ende 2014

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