Die Werkstattausrüstungsbranche hat 2022 den wirtschaftlichen und politischen Widrigkeiten getrotzt. Wie Frank Beaujean, Präsident des Bundesverbands der Hersteller und Importeure von Automobilservice-Ausrüstungen (ASA), Anfang Mai bei der Jahresversammlung in Kassel berichtete, seien die Mitgliedsunternehmen "weitgehend gut und erfolgreich" durch das vergangene Geschäftsjahr gekommen. Das sei in dieser angespannten Lage, die vielen Menschen Angst mache, umso erstaunlicher. Beaujean verwies auf die weiterhin gestörten Lieferketten und die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Allerdings seien die Erwartungen für 2023 deutlich eingetrübt.
Datenzugang von existenzieller Bedeutung
Als größte Herausforderung für den Verband und seine Akteure beschrieb Beaujean den Zugang zu technischen Daten. Bestimmte Interessengruppen versuchten, den Zugang zu Daten für Marktbeteiligte des Independent Aftermarket (IAM) zunehmend zu erschweren. Insbesondere die Autohersteller nutzten die Sicherheitsdiskussionen um vernetzte Fahrzeuge und Over the Air (OTA)-Update-Funktionen wiederholt, um Monopolisierungsversuche beim Datenzugriff durchzusetzen, kritisierte der ASA-Präsident.
Der ASA-Verband engagiere sich auf nationaler und europäischer Ebene intensiv für faire und diskriminierungsfreie Datenzugänge, betonte Beaujean: "Das Thema Datenzugang beherrscht unsere Arbeit im ASA und in unserem europäischen Dachverband EGEA in einem bislang nicht gekannten Ausmaß."
Baumuster-Datenbank für Abgasmessgeräte
Als Beispiele für die erfolgreiche Verbandsarbeit führte der ASA-Vorsitzende unter anderem die Neufassung der Richtlinie für die Prüfung von Scheinwerfer-Einstell-Prüfgeräten auf, die am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist. Besonders hob er den Auftrag für die Schaffung der Baumuster-Datenbank für Abgasmessgeräte hervor, den der Verband erhalten hatte.
Auf der Agenda der Veranstaltung, an der 57 der aktuell 86 ASA-Mitglieder teilnahmen, stand unter anderem auch die Wahl des Vizepräsidenten. So wurde der bisherige Amtsträger Karsten Meinshausen für weitere zwei Jahre bestätigt. Ein weiterer Kandidat wurde nicht aufgestellt.