Die Willy Scheider GmbH startet in eine neue Zukunft. Seit 1. Januar 2016 ist das traditionsreiche VW-/Audi-Autohaus mit neuen Gesellschaftern am Markt tätig. Das Unternehmen bleibe als selbstständige Gesellschaft aktiv und setze auf Kontinuität und Wachstum, sagte der neue Geschäftsführer Martin Pöller am Dienstag in Remscheid. "Ich freue mich auf die neue Herausforderung, gemeinsam mit einem bewährten Team die Qualitätsansprüche der jeweiligen Marke an den drei Standorten zu meistern und jeden einzelnen Standort für sich mit Kompetenz und Leistungskraft weiter nach vorne zu bringen."
Pöller arbeitet seit mehr als 25 Jahren in der Autobranche. Berufserfahrung sammelte er den Angaben zufolge bei verschiedenen Herstellern, vor allem aber bei Volkswagen. Sein Know-how soll beim Neustart ebenso helfen wie das der Investoren, zu denen auch der bekannte VW-Händler Heinz-Dieter Tiemeyer aus Bochum gehört. Über die Übertragung der Scheider-Anteile des Altgesellschafters Patrick Koch an neue Inhaber hatte AUTOHAUS bereits Mitte November 2015 berichtet.
Das Autohaus Willy Scheider wurde 1939 gegründet. Aktuell betreuen 138 Mitarbeiter – darunter 14 Auszubildende – in drei Betrieben in Remscheid Kunden der Marken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Audi und Skoda (Service). Im vergangenen Jahr verkaufte der Händler nach eigenen Angaben 1.300 Neu- und 1.050 Gebrauchtwagen. Zudem wurden 30.300 Werkstattdurchgänge absolviert. Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 45 Millionen Euro, 2016 sollen es 50 Millionen Euro sein.
2012 war Willy Scheider in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Der damalige Geschäftsführer Koch leitete einen Restrukturierungsprozess ein und übertrug seine Gesellschaftsanteile auf einen Treuhänder. Die Leitung des Autohauses übernahm Hans-Dieter Haag. Er wurde durch das Beratungsunternehmen PGC Automotive eingesetzt, das den Handelsbetrieb bei der Sanierung unterstützte. Die Maßnahmen zeigten Erfolg: So konnte der Geschäftsbetrieb aus der Verlustzone herausgeführt und neu aufgestellt werden. Der Restrukturierung fielen aber rund 50 Jobs zum Opfer. (rp)