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ZDK-Krise: Einheit macht stark, Zwietracht schwächt

21.11.2024 12:15 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ralph M. Meunzel
AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
© Foto: AUTOHAUS / Hans Friedrich

Wie geht es im Kfz-Gewerbe weiter? Nach Wochen der Selbstzerfleischung gab es zuletzt positive Nachrichten. Ein Kommentar von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel

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AUTOHAUS ist kein redaktionelles Verbandsorgan des Kfz-Gewerbes. Wir sind seit den 1990er Jahren unabhängig, kritisch und frei. Als deutsches Fachmedium für den autorisierten Autohandel liegt uns die PS-Branche und deren Lobbyvertretung seit Jahren trotzdem am Herzen. Wir sind der Meinung, dass nur ein starkes Gewerbe die Interessen der Mitglieder optimal vertreten kann. In einer pluralistischen Gesellschaft kann sich der am besten Gehör verschaffen, der mit einer starken Stimme spricht, und zwar unabhängig von Personen oder Strömungen innerhalb eines Wirtschaftsverbands. 

Das Kraftfahrzeuggewerbe steht derzeit allerdings vor einer Zerreißprobe und deshalb ist es jetzt an der Zeit, dass sich die Wogen wieder glätten und man zu einer einvernehmlichen Lösung kommt, die von beiden Seiten akzeptiert werden kann. Es gibt definitiv keinen Anlass, innerhalb des Gewerbes einen anerkannten Lobbyverband massiv zu schädigen. Es geht vielmehr darum, dass es eine starke Vertretung braucht, um die gemeinsamen Interessen gerade in der künftigen neuen Bundesregierung zu formulieren. Wie sollen künftig zwei Gewerbe-Verbände gemeinsame Interessen formulieren? Die Herstellervertretungen VDA und VDIK treten doch auch geschlossen auf. Wer soll beispielsweise federführend verhandeln, wenn es um die Förderung der E-Mobilität geht? 

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Es kann in der aktuellen politischen Situation nichts Schlimmeres passieren, als dass es zu einer Trennung von Handwerk und Handel kommt. Nachdem beschlossen worden war, die Geschäftsstellen von ZVK und ZDK trennen zu wollen, kam es zu einem Eklat. Im AUTOHAUS, auf autohaus.de und im AUTOHAUS Podcast "Klartext zur ZDK-Krise" wurde ausführlich berichtet. Das Bestreben, die Verbände auseinanderzudividieren, ist ein völlig falsches Signal. Seit 1978 arbeiten ZVK und ZDK gemeinsam für die Interessen des Kraftfahrzeuggewerbes und haben zur Hebung von Synergien eine gemeinsame Geschäftsstelle unterhalten. Auch ein neues Büro in Berlin ist vor Kurzem eröffnet worden, um die Interessen politisch in der Hauptstadt besser vertreten zu können. Eine Trennung schädigt Werkstätten und Autohäuser, kostet viel Geld und schwächt die Position als Wirtschaftsverband. 

Jetzt gibt es allerdings auch gute Nachrichten. Nach der erfolgten AÜK-Nachbegutachtung durch die Akkreditierungsstelle (DAkkS) gibt es keine kritischen Abweichungen der Geschäftsstellenbegutachtung mehr bzw. diese wurden zu nichtkritischen Abweichungen heruntergestuft. Damit sind die hoheitlichen Prüfungen der Werkstätten wie AU oder SP wie erwartet zunächst gesichert. Darüber hatte sich der Konflikt zwischen Kfz-Handel und -Handwerk entzündet. 

Der Kfz-Landesverband Nordrhein-Westfalen hat auf seiner Mitgliederversammlung die Weichen gestellt, unter Umständen Ende 2025 den ZDK verlassen zu können. Gegenüber AUTOHAUS erklärte Marcus Büttner, Hauptgeschäftsführer in NRW, man wolle weder spalten noch zerschlagen, sondern beide Bereiche Handwerk und Handel stärken. "Das Zusammenspiel hat in der Vergangenheit in vielen Punkten nicht gut funktioniert und muss im Sinne der Mitglieder verbessert werden." Das ist doch ein Ansatz für die künftige Diskussion!


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