Bei der KÜS in Losheim ergab ein Quervergleich zwischen den Hauptuntersuchungs-Daten der Jahre 2004 und 2014 ein überraschend ähnliches Bild: Nach wie vor werden bei der § 29 Prüfung nach StVZO dieselben Baugruppen am häufigsten bemängelt. Spitzenreiter sind lichttechnische Einrichtungen sowie Bremsen und Abgasanlagen, gefolgt von der Fahrzeugaufhängung und dem Fahrzeugrahmen.
"HU hat weiter absolute Existenzberechtigung"
KÜS-Bundesgeschäftsführer Peter Schuler zieht aus diesem Ergebnis vor allem einen Schluss: "Die geringen Änderungen bei den Mängelzahlen zeigen, dass die Hauptuntersuchung nach wie vor ihre absolute Existenzberechtigung hat. Sie ist ein Service im besten Sinne eines intensiven und zielgenauen Verbraucherschutzes."
Licht als Mängelriese sogar noch gewachsen
Wie erklärt man sich aber bei der Überwachungsorganisation, die die Informationen
aus jeweils mehr als 1.752.000 (2004) bzw. 2.718.000 (2014) Hauptuntersuchungen zusammengeführt und ausgewertet hat, die Unterschiede? Beim Spitzenreiter Licht ist die Steigerung um 1,99 Prozentpunkte (PP) auf Fehler im Austausch der Beleuchtungskörper oder Manipulationen wie Verwendung unerlaubter Xenon-Lampen zurückzuführen.
Mangelnde Wartung und schärfere Abgasauflagen
Bei den Bremsen (+ 0,97 PP) geht man bei der KÜS davon aus, dass die länger
werdenden Inspektionsintervalle zusammen mit einer merklich sinkenden Wartungswilligkeit der Fahrzeughalter verantwortlich sind. Deutlicher fällt der Anstieg mit 5,15 Prozentpunkten beim Thema Umweltbelastung aus. Dies dürfte aber vor allem mit den verschärften Anforderungen bei der Abgasuntersuchung zu tun haben, die öfter zu Bemängelungen führen.
Mehr Qualität und besserer Rostschutz bei Fahrwerk und Rahmen
Die gestiegene Fertigungsqualität im Fahrzeugbau sieht man ursächlich für die sinkenden Defekte im Bereich Fahrzeugaufhängung (– 2,37 PP) und -rahmen (– 1,2 PP). Bei Letzterem dürfte der verbesserte Korrosionsschutz eine wichtige Rolle spielen. Ebenfalls zurückgegangen (– 2,48 PP) sind die Mängel im Bereich sonstige Ausstattungen, die allerdings wegen ihrer großen Vielfalt – u. a. Schallzeichenanlage, Gurtsysteme, Unterlegkeile, Wegfahrsperren, Warndreiecke etc. – keine eindeutige Ursachenforschung zulässt.
Defektes Autoglas bei der HU heute selten(er)
Fast unverändert (+ 0,30 PP) zeigt sich die Baugruppe Lenkung, während bei den Sichtverhältnissen ein klarer Abwärtstrend (– 3,96 PP) erkennbar ist. Dies sei vor allem auf die massiv beworbenen Glasreparaturbetriebe mit ihrer kundenfreundlichen Schadensregulierung zurückzuführen: Der Autofahrer kommt schlichtweg nicht mehr so oft mit defekter Windschutzscheibe zur Hauptuntersuchung. (kt)
Zehn-Jahres-Vergleich: Bei der HU verändern sich Mängel-Sorgenkinder kaum

Eine Dekaden-Auswertung der von der KÜS geführten Mängelstatistiken von 2004 und 2014 hat ergeben, dass bei der Hauptuntersuchung nach § 29 StVZO nach wie vor in erster Linie Licht, Bremsen und Abgasanlagen Defekte aufweisen.