Trotz Penetrationsraten im Benchmark-Bereich hat der TVD noch ehrgeizige Ziele. Erreichen will man diese unter anderem mit einem neuen Vetriebsleiter und attraktiven Produktpaketen.
Mit dem hauseigenen Versicherer Aioi bzw. dem Toyota Versicherungs-Dienst feiert die japanische Branchengröße bereits seit vielen Jahren einen Erfolg nach dem anderen im Autohaus-Geschäft. Welche Erfolgsrezepte dahinterstecken und wie man die errungenen Titel künftig verteidigen will, erläutern uns Udo Jüngling, Geschäftsführer, und Clemenz Mücke, der neue Vertriebschef beim TVD.
Neuzugang mit viel Erfahrung
AH: Sie haben sich vertriebsseitig verstärkt, mit welcher Intention und Ausrichtung wurde diese neue Funktion geschaffen?
U. Jüngling: Wir werden im Rahmen des OneToyota-Ansatzes die Bedeutung der Versicherung im Vertriebsbereich weiter ausbauen, um den damit verbundenen Ansatz der Maximierung der Wertschöpfung entsprechend abbilden zu können. Dies bedeutet mehr Integration wie auch Präsenz in der Toyota-Familie. Sowohl in der Zusammenarbeit mit Importeur, Bank und unserer Mobilitätsmarke KINTO als natürlich auch in der Handelsorganisation. Hierbei freue ich mich, dass wir mit Clemenz Mücke einen echten Automann mit FS-Kompetenz als neuen General Manager Sales & KINTO gewinnen konnten, der diese Aufgabe mit uns zusammen erfolgreich angehen wird. Ich bin froh, dass wir ihn für uns und diese Aufgabe an unserer Seite haben.
AH: Willkommen Herr Mücke, als neuer General Manager Sales & KINTO bei der Toyota Insurance Management SE interessieren uns natürlich Ihre beruflichen Wurzeln und was Sie bewegt – möchten Sie sich kurz vorstellen?
C. Mücke: Ich hatte das Glück, mein Hobby zum Beruf machen zu können. Als gelernter Bank- und studierter Finanzkaufmann mit absolutem Auto-Spleen hatte ich das Glück, einer von wenigen Gründungsmitgliedern einer Autobank/Captive gewesen zu sein. Viele Jahre habe ich dort in der Geschäftsleitung den Vertriebs- und Flottenbereich verantwortet – inklusive dem Bereich Versicherung. Nachdem die Bank knapp zwei Jahrzehnte später im Rahmen des Verkaufs der Automarke wieder abgewickelt werden musste, habe ich die Seiten des Schreibtisches gewechselt und war Mitglied im Steering Committee des Bereichs Mobility Finance einer Unternehmensberatung. Markenübergreifend unter Berücksichtigung der digitalen Transformation an der strategischen Zukunft des automotiven Finanzbereichs zu arbeiten und somit Mitgestalter sein zu können, war für mich einerseits enorm spannend – jedoch gefühlt sehr weit weg vom eigentlichen Geruch von Benzin und Reifen. Der Weg zurück in den Markt war somit für meine Job-Zufriedenheit unumgänglich!
Ganzheitliches Konzept umsetzen
AH: Warum dann genau die Versicherung innerhalb der Toyota Familie? Gab es in der Vergangenheit bereits Berührungspunkte mit dem Unternehmen und/oder der Branche?
C. Mücke: Zum einen war mein erster Dienstwagen eine geliebte Celica mit Klappscheinwerfern: ein emotionales und wunderschönes Auto, bei dem im Laufe der Nutzungszeit lediglich die beiden Birnchen in den Frontscheinwerfern ausgetauscht werden mussten. Sensationell!
Zum anderen hatte ich nach der erwähnten Autobank-Abwicklung regelmäßigen Kontakt zu Toyota – sowohl in Deutschland als auch in Brüssel. Die meisten Themen waren perspektivisch – so auch einige im Düsseldorfer Innovation Hub EAR. Daher war ich immer nah dran – jetzt bin ich drin!
Insbesondere freue ich mich darauf, an die Erfahrungen im Versicherungssegment anzuknüpfen und hier nun unsere Produkte sowie Angebote im Markt strategisch auszubauen und als festen Bestandteil in das ganzheitliche Vertriebskonzept – vor allem auch im Flottenbereich – von Toyota zu integrieren – denn das Thema Versicherung im Automobilverkauf gewinnt auch beim Kunden immer mehr an Bedeutung. Die wichtigsten Stichworte dazu sind aus meiner Sicht Werkstattsteuerung, Flat-Rate-Produkte sowie Hybrid und Telematik.
Beeindruckende Zahlen
AH: Vielen Dank Herr Mücke, apropos Angebote, Herr Jüngling, wie lief 2022 und wie ist der Stand bei Telematik-Produkten, wie gut werden diese angenommen?
U. Jüngling: Das zu Ende gehende Jahr hat sich volumenmäßig positiv entwickelt und wir erwarten rund 36.000 Verträge im Toyota-Bereich, was ungefähr 42 bis 43 % Penetration entsprechen wird. Maßgeblich haben hierzu auch die rund 10.000 Telematik- und Hybridversicherungsverträge beigetragen. Dies zeigt auch, dass solche Produkte durchaus im deutschen Markt verkauft werden können. Bei den relevanten Modellen erreichen wir damit eine Penetration von gut 35 %!
AH: Sie nannten vorhin kurz den Ansatz von OneToyota. Was bedeutet das für Ihr Geschäft?
U. Jüngling: OneToyota bedeutet den Kunden ganzheitlich Toyota Produkte anzubieten und damit zu betreuen, um die optimale Wertschöpfung sicherzustellen. Der Ansatz ist im Grunde nichts Neues – neu ist aber die konsequente Umsetzung. Dies bedeutet für uns noch enger eingebunden zu sein und beim Handel das Thema Versicherung als Standard analog Leasing/Finanzierung oder auch Zubehör zu setzen. Hierzu wollen wir noch sichtbarer werden – für den Handel wie auch für den Kunden.
AH: Seit Jahren dominieren Toyota/TVD den AH Versicherungsmonitor. Welche Bedeutung hat die Trophäe (noch) für Sie und wie wollen Sie diese Siegesserie fortsetzen?
U. Jüngling: Der Versicherungsmonitor war und ist für die ANDE & TIM nach wie vor der Gradmesser für die Leistungen, die wir als automobiler Dienstleister in der Toyota-Familie erbringen! Hierzu analysieren wir die Einzelergebnisse – auch in der Historie. Wenn wir hier erkennbare Abweichungen feststellen, planen wir entsprechende Gegenmaßnahmen.
Wir wissen, dass wir uns jedes Jahr aufs Neue selbst herausfordern müssen, um möglichst ganz oben zu stehen – aber die Wertschätzung, die uns von unseren Handelspartnern, wie auch der Respekt, der uns dann konzernweit entgegengebracht wird, sind extrem motivierend.
AH: Herr Jüngling, Herr Mücke – vielen Dank für dieses Gespräch.