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Service: Mehr Beratung von Finanzdienstleistern erwünscht

29.06.2012 10:04 Uhr
Lediglich 17 Prozent der Assekuranzen informieren ihre Kunden eigenständig über eventuelle Risiken bei Finanzprodukten.
© Foto: ©Gina Sanders - www.fotolia.com

Zu wenige Finanzdienstleister informieren ihre Kunden über Finanzmarktschwankungen, die Auswirkungen auf ihr Portfolio haben könnten. Dies hat eine aktuelle Studie der Steria Mummert Consulting herausgefunden.

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Acht von zehn Banken und Versicherungen beobachten den Kapitalmarkt mit Risikomanagementsystemen, um auf künftige Schwankungen vorbereitet zu sein. Die Finanzdienstleister nutzen ihren Informationsvorsprung allerdings nur selten, um auch ihre Kunden über die abzusehenden Folgen von Finanzmarktschwankungen zu informieren. Weniger als ein Fünftel der Unternehmen würde bisher ohne konkrete Nachfrage von ihrer Bank oder Versicherung über die Auswirkungen von möglichen Kapitalmarktschwankungen informiert. Das sind Ergebnisse der Studie "Ertragssicherung in der Finanzkrise" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Finanzinstitute haben meistens den notwendigen Überblick

Die Finanzmarktkrise und die stark volatilen Bewegungen am Geld- und Kapitalmarkt führen laut der Studie dazu, dass zusehends höhere externe und interne Anforderungen an die Risikomanagementsysteme im Financial-Services-Sektor bestehen. Richtlinien wie Basel III, und Solvency II sorgen nach Angaben des Consultings bereits für einen steigenden Bedarf an Überwachung. Daher setzen Finanzdienstleister wie Banken und Versicherungen besonders häufig auf ein Risikomanagementsystem - 82 Prozent beobachten so den Markt. Im Branchendurchschnitt sind es allerdings nur 73 Prozent. 43 Prozent der Finanzdienstleister setzen zudem auf ein Frühwarnsystem. Doch die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben alleine reiche lange nicht aus.

Beobachtungsinstrumente

"Die Unternehmen haben neben den damit einhergehenden steigenden Anforderungen an aufsichtsrechtlichen Vorgaben auch ihre interne Steuerung von Risiken voranzutreiben. Nur so können künftig Kapitalmarktschwankungen frühzeitig antizipiert und adäquat gemanagt werden", erklärt Bankexperte Torsten Lammers von Steria Mummert Consulting. Gängige Instrumente in der Risikosteuerung seien demnach Frühwarnsysteme und ein integriertes Reporting, das bilanzielle, aufsichtsrechtliche und interne Ertrags- und Risikokennzahlen beinhaltet.

Finanzdienstleister halten mit Informationen zurück

Banken und Versicherungen könnten die durch Marktbeobachtung gewonnenen Erkenntnisse auch nutzen, um ihre Kunden rechtzeitig zu informieren. Allerdings bemängelten viele Unternehmen die schlechte Kommunikation ihrer Dienstleister. Nur 18 Prozent wurden von ihrer Hauptbank eigenständig informiert, 48 Prozent erhielten diese Nachrichten nur auf Nachfrage und ganze 21 Prozent überhaupt nicht.

Auch Versicherungen geizen mit Informationen

Versicherer seien laut der Studie nicht besser aufgestellt. Nur 17 Prozent der Befragten wurden von den Assekuranzen, bei dem sie die meisten Risiken abgesichert haben, eigenständig über Einflüsse durch Kapitalmarktschwankungen aufgeklärt. Ein Viertel der Firmen erhielten gar keine oder nur unzureichende Informationen. "Die Finanzdienstleister erreichen ein Mehr an Transparenz, wenn der Kunde frühzeitig über die Risiken aufgeklärt wird", erklärt Torsten Lammers.

Systemoptimierung kann Krisen vorbeugen

Durch den Einsatz von Risikomanagementsystemen fühlen sich 68 Prozent der Banken und Versicherungen gut auf künftige Kapitalmarktschwankungen vorbereitet. Trotzdem rät Torsten Lammers den Unternehmen, laufend ihre Systeme zu überprüfen und zu verbessern, denn: "Die Optimierung der Risikomanagementsysteme und -prozesse macht die Unternehmen resistenter in Bezug auf die ertragsstörende Wirkung von Kapitalmarktschwankungen. Die Investition in Risikomanagementsysteme ist somit eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens." (ll)
 

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