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Repanet Regionaltreffen: "Einstellen auf Marktveränderungen"

30.04.2017 11:28 Uhr
Repanet Regionaltreffen: "Einstellen auf Marktveränderungen"
Der entgegen aller Prognosen feststellbare Trend zu mehr Unfällen mit Blechschäden ist für Repanet-Vorstand Andreas Keller (l.) "kein Grund, sich nicht rechtzeitig auf neue Marktentwicklungen einzustellen". Alexander Hennemann (r.) referierte auf dem Repanet Regionaltreffen in Augsburg über Lean Management.
© Foto: Repanet e.V.

Mit Unterstützung des süddeutschen Standox Leitgroßhändlers Gevelhoff veranstaltete das Werkstattnetzwerk Repanet vor kurzem in Augsburg sein zweites Regionaltreffen in diesem Jahr.

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"Vor zehn Jahren haben Experten prophezeit, dass durch die Assistenzsysteme in modernen Autos die Zahl der zu reparierenden Unfälle um rund die Hälfte sinken werde", sagte Andreas Keller, Leiter Repanet, in seiner Begrüßung. Tatsächlich aber sei die Zahl der Unfälle mit Sachschäden allein im vergangenen Jahr um rund drei Prozent gestiegen. Aus der Sicht der Kfz-Werkstätten eine gute Nachricht – doch dies sei kein Grund, sich nicht rechtzeitig auf neue Marktentwicklungen einzustellen.

"Kfz-Versicherer brauchen kompetente Fachbetriebe"

Über das Thema "Ertragsoptimierung bei der Unfallschadenabwicklung" referierte Verkehrsrechtsanwalt Jochen Pamer aus Roth in Mittelfranken. Seine These: "Momentan sollte man sich nicht nur die Frage stellen, wie sich die K&L-Branche weiter entwickeln wird, sondern auch, welche Kfz-Versicherer die kommenden Jahre überleben werden." Angesichts des Kampfes um Marktanteile unter den Versicherungen sei es nur verständlich, dass sie versuchten, Kosten zu sparen – etwa durch Rechnungskürzungen. "Doch das", so der Rat von Pamer an die Teilnehmer, "sollten Sie nicht widerspruchslos mit sich machen lassen. Stellen Sie sich auf die Hinterbeine." Letztlich seien die Werkstätten in keiner schlechten Position. "Die Technik in modernen Autos wird immer komplizierter. Die Kfz-Versicherer sind auf kompetente Fachbetriebe angewiesen."

"Sind das kleine gallische Dorf"

Alexander Hennemann, Leiter des Repanet Service-Centers in Fröndenberg sprach über "Lean Management". Er erklärte, in deutschen K&L-Betrieben herrsche ein vergleichsweise niedriger "Leidensdruck", da ungeachtet aller Marktveränderungen die Umsatzrenditen seit der Jahrtausendwende mehr oder weniger auf gleichem Niveau geblieben seien. Gründe dafür seien unter anderem die starke Stellung der einheimischen Autoindustrie, die Markenbindung der deutschen Autofahrer und ein bislang überschaubarer Anteil der Schadensteuerung. "Verglichen mit einigen unserer Nachbarländer", so Hennemann, "sind wir das kleine gallische Dorf aus Asterix." Dies dürfe allerdings nicht dazu führen, dass man neue Entwicklungen in Technik, betrieblicher Organisation oder Logistik ignoriere.

Vergleich mit K&L Werkstatt in den Niederlanden

Daher lohne sich ein Blick auf die Entwicklung bei den Nachbarn. In den Niederlanden beispielsweise sei der Markt deutlich stärker gesteuert, die Betriebe stünden unter starkem Rationalisierungsdruck. Hennemann, Spezialist für Prozessoptimierung in Autolackierbetrieben, schilderte seine Eindrücke von einem Betrieb einer niederländischen Werkstattkette, der kompromisslos auf Kostenreduzierung und Effizienz getrimmt war – mit einer perfekten Raumaufteilung, kurzen Stand-, Wege- und Rangierzeiten, bis ins Letzte durchorganisierten Arbeitsprozessen, strikter Ordnung und Sauberkeit sowie einer Reduzierung des Material- und Wareneinsatzes. "In dieser Werkstatt", so Hennemann, "lag der Anteil der produktiven, abrechenbaren Arbeitsstunden deutlich über den Durchschnittswerten deutscher Betriebe".

Bei Prozessoptimierung noch viel Luft nach oben

Seine Schilderung stieß bei den Zuhörern auf großes Interesse und wurde durchaus kontrovers diskutiert. Viele der beschriebenen Maßnahmen, so einige Teilnehmer, ließen sich in einem Einzelunternehmen und auf dem anders reglementierten und strukturierten deutschen Markt gar nicht umsetzen. Zudem seien manche auch unter Qualitätsaspekten fragwürdig, andere lägen weder im Interesse der Betriebe noch der Kunden. "Das ist richtig", räumte Hennemann ein. "Aber immerhin zeigt dieses Beispiel, dass es in vielen Betrieben bei der Prozessoptimierung noch viel Luft nach oben gibt. Nicht alle, aber manche dieser Maßnahmen ließen sich auch in unseren Betrieben umsetzen – und das würde sich positiv in der Jahresabrechnung bemerkbar machen."    (wkp)

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