Die Allianz bleibt auf ihrem selbstgesteckten Kurs für 2013. Denn: Auch für das zweite Quartal 2013 konnte die Allianz nach eigener Aussage ein deutliches Wachstum erzielen. Der Quartalsumsatz erhöhte sich um 6,3 Prozent auf 26,8 Milliarden Euro, verglichen mit 25,2 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahresquartal. Das operative Ergebnis stieg nach Angaben des Versicherungsriesen um 5,2 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, im Vergleichsquartal 2012 waren es 2,3 Milliarden Euro. "Wir blicken auf ein insgesamt sehr erfolgreiches erstes Halbjahr", sagte Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE. Und weiter: "Trotz Rekordhochwasser in Mitteleuropa, anhaltend niedriger Zinsen und unbeständiger Kapitalmärkte ist unser Geschäft profitabel gewachsen."
Stabile Umsätze trotz Naturkatastrophen
Alle drei Geschäftssegmente der Allianz meisterten die Herausforderungen des zweiten Quartals. Trotz mehrerer Naturkatastrophen zeigte sich das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft ertragsstark bei stabilen Umsätzen. In der Lebens- und Krankenversicherung stieg der Umsatz mit knapp zehn Prozent deutlich an. Das operative Ergebnis ging aufgrund des veränderten Zinsumfelds dagegen zurück. Das Asset Management entwickelte sich weiterhin sehr stark. Trotz volatiler Anleihemärkte und eines plötzlichen Zinsanstiegs verzeichnete das Segment im Berichtszeitraum Nettomittelzuflüsse sowie erneut ein zweistelliges Wachstum im operativen Ergebnis.
Steueraufwendungen gestiegen
Das nicht-operative Ergebnis verbesserte sich im zweiten Quartal auf plus 132 Millionen Euro nach minus 151 Millionen Euro im Vergleichsquartal 2012. Gründe hierfür waren zum einen geringere Wertberichtigungen und zum anderen höhere realisierte Gewinne. Die Steueraufwendungen stiegen auf 824 Millionen Euro im Vergleich zu 761 Millionen Euro im Vorjahr. Die effektive Steuerquote lag im zweiten Quartal 2013 bei 33 Prozent, verglichen mit 36 Prozent im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der auf Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss betrug 1,6 Milliarden Euro, ein Anstieg um 26,8 Prozent verglichen mit 1,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal des Vorjahres.
Solvabilitätsquote auf 177 Prozent gesunken
Die Solvabilitätsquote sank zum 30. Juni 2013 vor allem aufgrund der Kündigung einer nachrangigen Anleihe über zwei Milliarden US-Dollar um vier Prozentpunkte auf 177 Prozent, verglichen mit 181 Prozent zum 31. Dezember 2012. Im selben Zeitraum verringerte sich das Eigenkapital um 5,0 Prozent auf 47,866 Milliarden Euro von 50,388 Milliarden Euro. Der Rückgang resultierte hauptsächlich aus der Dividendenzahlung im Mai von 2,039 Milliarden Euro sowie einem Rückgang der nicht realisierten Gewinne vor allem bei festverzinslichen Titeln.
Schaden- und Unfallgeschäft ertragsstark
Das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erzielte im zweiten Quartal ein Umsatzplus von 0,3 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, verglichen mit 10,7 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Umsatzentwicklung profitierte von einem starken Wachstum in Märkten wie Australien, Lateinamerika und der Türkei sowie bei Allianz Worldwide Partners. Dadurch konnten Umsatzrückgänge beim Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty und aufgrund der Reduzierung des Ernteausfallversicherungsgeschäfts in den USA ausgeglichen werden. Bereinigt um das US-Ernteausfallversicherungsgeschäft lag das interne Wachstum bei 2,3 Prozent.
Das operative Ergebnis stieg im zweiten Quartal um 12,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, nach 1,1 Milliarden Euro im Vergleichsquartal 2012. Australien, Frankreich, Italien und die USA trugen maßgeblich zu diesem Anstieg des operativen Ergebnisses bei. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug 357 Millionen Euro, verglichen mit 234 Millionen Euro im zweiten Quartal 2012. Wesentlicher Faktor war eine positive Preisentwicklung in Australien, Deutschland, Frankreich und den USA.
Schaden-Kosten-Quote bei 67,3 Prozent
Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 96,0 Prozent und verbesserte sich damit um 1,2 Prozentpunkte von 97,2 Prozent zum Vergleichsquartal 2012. Nach Rückversicherung lag die Belastung für die Allianz durch die Hochwasser im Juni in Mitteleuropa netto bei rund 330 Millionen Euro. Darüber hinaus gab es Überschwemmungen in Frankreich und Kanada sowie Hagelstürme in Deutschland und der Schweiz. Die Naturkatastrophen im zweiten Quartal belasteten damit die Schadenquote mit 5,3 Prozentpunkten. Dennoch verbesserte sie sich auf 67,3 Prozent von 69,4 Prozent, verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresquartal.
32.000 Hochwasserschäden bereits reguliert
"Unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre zahlen sich aus. Wir haben unseren Kunden geholfen und gleichzeitig unsere Ertragskraft erhalten, trotz zahlreicher Naturkatastrophen im zweiten Quartal", sagte Allianz-Vorstandsmitglied Dieter Wemmer. "Im Zusammenhang mit dem Rekordhochwasser im Juni in Mitteleuropa rechnen wir mit Leistungen an unsere Kunden von über 700 Millionen Euro. Gut 50.000 Kunden haben uns bisher Schäden gemeldet, von denen wir bereits 32.000 reguliert haben."
Halbjahresergebnis stärkt Prognosen für 2013
"Aufgrund unseres guten Halbjahresergebnisses halten wir an unserem prognostizierten operativen Jahresergebnis von 9,2 Milliarden Euro plus/minus 500 Millionen Euro fest, sehen aber auf Basis unserer heutigen Einschätzung das Ergebnis eher am oberen Ende der Spanne", fügte Michael Diekmann hinzu. "Diese Prognose steht wie immer unter dem Vorbehalt, dass Naturkatastrophen und Turbulenzen an den Kapitalmärkten das erwartete Maß nicht übersteigen." (sh)
Quartalszahlen: Allianz bleibt auf Kurs

Der Versicherungsgigant Allianz zieht eine positive Bilanz aus dem ersten Halbjahr 2013: Trotz Katastrophen wie dem Hochwasser in Mitteleuropa Anfang Juni kann die Assekuranz auf steigende Zahlen blicken – und sieht das obere Ende der Prognosespanne in Reichweite.