Der Präsidialrat des Dekra e.V. und der Aufsichtsrat der Dekra SE haben in ihren turnusmäßigen Sitzungen am 6. April 2022 mit sofortiger Wirkung eine zukunftsweisende Neuaufstellung im Vorstand und im Aufsichtsrat des Prüfkonzerns beschlossen. Demzufolge wird der bisherige Vorstandsvorsitzende Stefan Kölbl künftig die höchsten Aufsichtsgremien von Dekra e.V. und Dekra SE anführen. "Damit übernimmt ein ausgesprochener Branchenkenner, der über 25 Jahre Erfahrung in der TIC-Branche (Testing, Inspection, Certification) verfügt, den Vorsitz der Aufsichtsgremien", heißt es in einer aktuellen Verlautbarung.
Zurkiewicz beerbt Kölbl
Die operative Führung des Konzerns als Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer (CEO) von Dekra e.V./SE übernimmt Stan Zurkiewicz. Der neue CEO war viele Jahre Asien-Chef und zuletzt Chief Operating Officer (COO) des Unternehmens. Der langjährige Präsident des Präsidialrats und Aufsichtsratsvorsitzende, Thomas Pleines, legt seine Mandate nieder.
Scheidender Pleines wird Ehrenpräsident
Pleines, der seit Dezember 2000 in verschiedenen Gremien von Dekra aktiv war und seit Mai 2011 sowohl den Präsidialrat des Dekra e.V. wie auch den Aufsichtsrat der Dekra SE leitete, will sich künftig verstärkt persönlichen Interessen widmen. Aufgrund seiner Verdienste wurde ihm zum Ende seiner Amtszeit vom Präsidialrat der Titel "Ehrenpräsident" verliehen. Er bleibe dem Unternehmen damit fest verbunden.
Wechsel in die Aufsichtsämter
Kölbl steht künftig an der Spitze der Aufsichtsgremien von Dekra: "Mit dem Strategie-Programm Dekra Strategy 2025 – inklusive der strategischen Ausrichtung auf technische sowie digitale Sicherheit plus Nachhaltigkeitsdienstleistungen – haben wir eine schlagkräftige Grundaufstellung für die kommenden Jahre geschaffen. Mein besonderer Dank geht an Thomas Pleines für die langjährige sehr gute Zusammenarbeit, dem ich für seinen neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute wünsche", so Kölbl wörtlich.
Wachstum auf 3,5 Mrd. Euro Umsatz und 46.500 Mitarbeitende
Seit der Übernahme des Vorstandsvorsitzes durch ihn im Jahr 2010 hat Dekra seinen "Unternehmenswert bis heute annähernd verdreifacht", wie verlautbart wird. Im gleichen Zeitraum sei der Umsatz mehr als verdoppelt worden auf heute 3,5 Mrd. Euro; das Ergebnis stieg um 130 Prozent und die Anzahl der Mitarbeitenden wuchs von rund 22.000 (Ende 2009) auf rund 46.500 im Jahr 2021. Darüber hinaus wurde die internationale Ausrichtung des Unternehmens erheblich forciert: Der Dekra Konzern ist heute weltweit in über 60 Ländern auf 5 Kontinenten aktiv.
Neue Vorstandszuschnitte
Die Vorstandsmannschaft wird im Rahmen dieses Wechsels von bisher vier auf drei Positionen reduziert. In den Verantwortungsbereich von Stan Zurkiewicz fallen neben dem operativen Geschäft in den Regionen, Marketing & Vertrieb, die Konzernstrategie und -entwicklung sowie die Konzernkommunikation. Zurkiewicz: "Mit der Strategy 2025 und unserer digitalen Agenda sind die Weichen für zukünftiges Wachstum gestellt. Wir werden die weitere Digitalisierung unseres Serviceprogramms proaktiv in Angriff nehmen und vor allem unsere Präsenz auf dem nordamerikanischen sowie auf den asiatischen Märkten mit Priorität weiterentwickeln."
Wolfgang Linsenmaier, der unverändert als Chief Financial Officer (CFO) des Dekra e.V. und der Dekra SE die qualitative Entwicklung und Performance der Gruppe verantwortet, erweitert seinen Verantwortungsbereich um die Bereiche Recht und Compliance, Revision und Change Management. Ulrike Hetzel, Chief Technical Officer (CTO) der Dekra SE, soll weiterhin die strategische Entwicklung der Service Divisions, das Innovationsmanagement und die globale IT verantworten.
"Hohe Corona-Widerstandsfähigkeit"
Die Dekra SE werde bei der Bilanzpressekonferenz in drei Wochen "am Ende der Ära Kölbl beim operativen Abschluss hervorragende Kennzahlen mit neuen Höchstwerten für 2021 vorlegen", wie bereits jetzt angekündigt wird. Die SE zeige damit in der Corona-Krise eine "hohe unternehmerische Widerstandsfähigkeit". Kölbl selbst sieht dies als einen "sehr guten Zeitpunkt für den Wechsel". Seinen Dank richtete er an die "weltweit 46.500 Mitarbeitenden von Dekra, ohne die wir diese großartige Entwicklung nicht geschafft hätten". (wkp)