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Massenhagel im Rheinland: SSH-Hagelscanner bewährt sich im Dauereinsatz

13.06.2022 04:56 Uhr | Lesezeit: 8 min
Massenhagel im Rheinland: SSH-Hagelscanner bewährt sich im Dauereinsatz
Läuft derzeit im Rheinland im Dauereinsatz: Der neue HaSt-Hagelscanner, den die SSH selbst nutzt und auch exklusiv an Kunden vermarktet.
© Foto: SSH/Steinacker

Nach den erfolgreichen Piloteinsätzen im Vorjahr ist der neue Hagelscanner der SV-Organisation SSH Schaden-Schnell-Hilfe seit gut zwei Wochen im Dauereinsatz. In der von Hagel schwer getroffenen Rheinland-Pfalz-Region um Neuwied, Koblenz und Andernach leistet er den Kfz-Sachverständigen nach eigenem Bekunden eine "hoch wertvolle Unterstützung".

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Bereits vor einem Jahr konnten die großen Sachverständigen- und Ingenieurbüros der SSH laut Tobias Plester, dem Geschäftsführer der bundesweiten Dachorganisation unabhängiger Kfz-Sachverständiger, "eine Menge dazu beitragen, die verheerenden Schäden der Flutkatastrophe im Ahrtal für Betroffene wie Versicherungen zügig abzuarbeiten und weitergehende Maßnahmen koordinieren". Die digitale Schadenfeststellung mit Hilfe der SSH-Fotoexpertise ermöglichte dabei eine hohe Bearbeitungsdichte der vielen tausend Schäden an der Ahr, die sich insbesondere bei Totalschäden bewährt hat.

Nach der Ahrtal-Flut im Vorjahr kam jetzt der Hagel

Am 20 Mai, noch während der 50-Jahres-Jubiläumsveranstaltung der SSH in Hamburg, hat nun erneut ein heftiges Naturereignis die rheinland-pfälzische Region heimgesucht. Nachhaltig betroffen waren Städte und Umland von Neuwied, Koblenz und Andernach. Vom Ausmaß und der Schwere her könne der aktuelle Hagelschlag in Südwestdeutschland durchaus mit dem Hagel verglichen werden, der elf Monate davor, ab Mitte Juni 2021 weite Teile von Baden-Württemberg und Bayern getroffen hatte.

Marktreife zum richtigen Zeitpunkt

Anders als im Vorjahr, als der von der Firma HaSt GmbH komplett neu entwickelte und exklusiv von der SSH vermarktete Hagelscanner "nur" als Pilot eingesetzt wurde, stand er nun serienreif für den direkten Einsatz zur Verfügung.

SSH-Gesellschaftersprecher Dipl.-Ing. Frank Steinacker ist einer der bundesweit größten SSH-Partner mit insgesamt zwölf eigenen SV- und Ingenieurbüros in Rheinland-Pfalz sowie in den angrenzenden Bundesländern Baden-Württemberg (Mannheim), Saarland (Saarbrücken) und Hessen (Geisenheim). Mit Niederlassungen ist er insbesondere auch in Neuwied und Koblenz – das sind zwei extrem vom Maihagel betroffene Städte – ansässig. Als erster SSH-Partner setzt er seit gut zwei Wochen den neuen HaSt-Hagelscanner aktiv zur Schadenbegutachtung ein.

"Professionelle Lösung für uns Sachverständige"

Der Scanner stellt "für unsere Kfz-Sachverständigen eine professionelle Lösung auch für die Abwicklung von Hagel-Massenschäden dar", sagt Frank Steinacker nach den bisherigen Einsatzwochen. Er ermöglicht nach seinen Worten nicht nur ein dokumentiertes, qualitativ und konstant gleiches Ergebnis, sondern verbessert auch das Kundenerlebnis bei der Hagelbesichtigung.

Tino Blankenheim, bei der SSH für die Hagelsoftware und auch den Hagelscanner zuständiger Geschäftsfeldentwickler, beschreibt den Scanner als "einen mobilen Durchfahrtsscanner, bestehend aus drei einzelnen, schnell zu einem Bogen zusammensteckbaren und auch wieder lösbaren Segmenten". Beschädigte Fahrzeuge "können Zug um Zug hintereinander durchgefahren werden". Das Fahrzeug wird dabei abgetastet. Als Ergebnis erhält der SV ein Hageldokument, auf welchem die Dellenanzahl mit Position und Größe vermerkt ist. Sowohl die Effizienz, als auch die Genauigkeit des Messvorganges sind laut Blankenheim "für eine korrekte Schadenkalkulation in jeder Hinsicht überzeugend".

"Problemlos mehrere Fahrzeuge pro Stunde"

Der reine, zeitaufwändige Zählprozess werde dem Sachverständigen vom Scanner abgenommen. Möglich sei insbesondere eine Veränderung und Optimierung der Logistik für Massenbesichtigungen, wie sie derzeit in Rheinland-Pfalz gegeben sind. So können auch Versicherungskunden laut Tino Blankenheim mit einem laufenden Durchsatz von mehreren Fahrzeugen pro Stunde für die Schadenaufnahme planen.

Dokumentation

SSH-Partner Frank Steinacker hebt besonders hervor, dass sich der neue Hagelscanner "bestens dafür eignet, zusätzlich das Eingangs-Schadenbild und das Reparaturergebnis zu dokumentieren". Möglich sei außerdem – z. B. für einen Hagelschadendienstleister –, sein eigenes Arbeitsergebnis zu dokumentieren und dem Auftraggeber (beispielsweise Versicherer, Schadensteuerer, Leasinggesellschaft, Autohaus) oder auch dem Fahrzeughalter ein Dokument darüber auszustellen, dass sein Fahrzeug wieder komplett instand gesetzt wurde und keinerlei hagelbedingte Außenhautschäden mehr aufweist.

"SV entlasten, aber nicht ersetzen"

Die neuen Soft- und Hardware-Lösungen sollen grundsätzlich der Digitalisierung von Hagelschäden und der Modernisierung aller Abläufe dienen. Ziel sei dabei, den SV bei zeitintensiven Prozessen zu entlasten, ihn aber nicht zu ersetzen. Vielmehr werde es weiterhin auf die Erfahrung des SV ankommen, um die Kalkulation dem Kunden gegenüber verständlich zu machen und durch die von ihm eingesetzten Prozesse und Hilfsmittel sowohl die Versicherer zu entlasten, als auch deren Kundenzufriedenheit – und die der Versicherungsnehmer – zu steigern.

Totalschaden-Abwicklung ebenfalls vereinfacht

Abhängig vom Ergebnis des Hagelberichts sei es weiter die Aufgabe des SV, insbesondere bei den vielen Totalschäden aus dem Mai-Hagelschlag in der Region Neuwied, Koblenz und Andernach ein entsprechendes Gutachten mit Restwert und Wiederbeschaffungswert zu fertigen. Unbestritten sei allerdings, dass die SSH heute ihren bundesweit 230 Partnern moderne, digitale "Werkzeuge" an die Hand geben kann, "mit denen sich die Büros noch besser als innovative und qualitative Schadendienstleister etablieren und Druck aus der stressigen Elementarschaden-Zeit nehmen können", so Tobias Plester.

"Prozessabsicherung und mehr Zeit für die Kunden"

In seiner vorläufigen Analyse zur Hagelsaison 2022 hält der SSH-Geschäftsführer fest: "Aus der Zentrale sind wir dankbar, mit der Unternehmensgruppe Steinacker und ihren mehr als 100 Mitarbeitern einen sehr soliden und erfahrenen Partner für Begutachtung, Bewertung und Beratung zu haben, der uns nach den massiven Elementarschäden im Ahrtal wiederholt exzellent bei den aktuellen Hagelschäden unterstützt. Der SSH-Scanner ist bei ihm im Dauereinsatz und bewährt sich insbesondere bei der hochqualitativen Feststellung von Hagelschäden. Das professionelle Erlebnis ist aus Sicht der Endverbraucher jedes Mal ein Highlight. Alle Beteiligten sind sehr zufrieden mit dem standardisierten Ablauf, der wesentlich dazu beiträgt, Ruhe in den Prozess zu bekommen und mehr Zeit für den Kunden zu haben."

SSH-Massenschadenportal

Unkompliziert verwaltet werden bei der SSH übrigens auch sämtliche Schäden mit Hilfe des SSH-Massenschadenportals, welches von Combi-Systems stammt: Geschädigte Autofahrer erhalten im Schadensfall eine SMS oder E-Mail und können sich einen passenden Termin für die Besichtigung ihres Fahrzeugs selbst aussuchen.

Inzwischen nutzen, so Plester, "schon gut zwei Drittel der Versicherungsnehmer diesen Service, die Informationen laufen größtenteils per Mail oder SMS und nurmehr zu einer ganz geringen Quote klassisch am Telefon". Das entlaste die SSH Partner, deren Arbeitskraft vor allem nach Hagelschlägen am Auto gefragt ist, enorm. Ein weiterer wichtiger Fokus der SSH ist es, ein umfassendes Reporting zum Status des jeweiligen Elementarschadens zur Verfügung zu stellen, das alle relevanten Ansprechpartner im Schaden als auch im Vertrieb bei den Versicherern informiert. (wkp)

Der Scanner erfaßt, zählt und klassifiziert automatisiert alle Hagelschläge am Fahrzeug – und schafft somit für den Sachverständigen zeitliche Freiräume, die für das Gespräch mit dem Geschädigten genutzt werden können.
© Foto: SSH/Steinacker
Bei der Steinacker-Gruppe haben den SSH-Hagelscanner seit 20. Mai bereits mehrere hundert Fahrzeuge durchlaufen.
© Foto: SSH/Steinacker
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