SEAT stützt sich dabei im Kern auf eine Studie, bei der amerikanische Wissenschaftler herausgefunden haben, dass sich die Virenlast trotz einer im Fahrzeug nicht möglichen Einhaltung von Anstandsregeln deutlich minimieren lässt.
Neben dem Tragen einer FFP2-Maske helfe im Fahrzeug demnach vor allem richtiges Lüften – SEAT gibt hilfreiche Tipps, wie man hier am besten vorgehen sollte. Denn die Gefahr einer Infektion lasse sich mit einer gezielten Verteilung und Steuerung der Innenraumluft besonders effektiv minimieren.
Diagonal sitzen, diagonal Fenster öffnen
Jedes geöffnete Fenster, und sei es auch nur um einen Spalt, nehme Einfluss auf die Luftströmung und damit auch die Verteilung von Aerosolen oder anderen ausgeatmeten Teilchen in der Luft. Herausgefunden haben dies vier Wissenschaftler der University of Massachusetts und der Brown University in Providence (beide USA).
Für ihre Untersuchungen haben die vier Autoren in verschiedenen Szenarien bestimmte Fenster geöffnet und andere geschlossen gelassen, um die jeweiligen Luftbewegungen zu untersuchen. Dabei saßen Fahrer und Beifahrer stets diagonal versetzt, um deren Abstand voneinander größtmöglich zu gestalten. Das Ergebnis der Studie: Ist das Fenster hinter dem Fahrer und das Fenster vor dem Beifahrer geöffnet, während alle anderen geschlossen bleiben, entsteht ein Zirkulationsmuster, das einen großen Teil der Luft aus dem Fahrzeug leitet, ehe sie bei der anderen Person im Fahrzeug ankommt. Das setzt die Ansteckungsgefahr deutlich herab.
Öffnet der Fahrer zusätzlich sein Fenster, ergibt sich in der Simulation ebenfalls eine Situation, bei der die Verteilung potenzieller Viren unwahrscheinlicher wird. Dieses und ein weiteres Szenario mit gar vier geöffneten Fenstern stufen die Wissenschaftler allerdings als nicht realitätsnah ein, da es – vor allem bei höheren Geschwindigkeiten oder niedrigeren Außentemperaturen – innen ziemlich ungemütlich wird. Die Empfehlung lautet also: diagonal lüften, diagonal Fenster öffnen.
Keine Studie ohne Annahmen
Für die Studie trafen die Wissenschaftler einige Annahmen und nahmen Standardisierungen vor. So wurden Fahrer und Passagier auf der Rückbank von zylindrischen Körpern repräsentiert und eine Fahrt bei 50 Meilen pro Stunde (rund 80 km/h), mit einer entsprechenden Luftströmung im Stand simuliert. Die Autoren weisen in ihrer Studie darauf hin, dass die gefahrene Geschwindigkeit maßgeblich Einfluss auf die Luftströmungen im Fahrzeuginnenraum nehmen kann. Weitere Details zur Studie finden Sie hier: https://advances.sciencemag.org/content/advances/7/1/eabe0166.full.pdf. (bs)