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Halbjahresbilanz 2023: 1,9 Mrd. Euro Schäden durch Naturgefahren

05.09.2023 04:57 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Waldschäden gehen häufig in der öffentlichen Diskussion unter. Aber die jüngere Vergangenheit mit zu wenig Niederschlag in der letzten Dekade machen vor allem flach wurzelnde Bäume anfällig für Sturmschäden.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Die Schadenbilanz für die ersten sechs Monate fällt leicht unterdurchschnittlich aus. Große Winterstürme blieben diesmal aus, dafür gab es im Juni zwei verheerende Unwetter.

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Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen haben im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland versicherte Schäden in Höhe von 1,9 Milliarden Euro verursacht. Davon entfielen 1,4 Milliarden Euro auf Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe und weitere 500 Millionen Euro auf die Kraftfahrtversicherung. Das geht aus der aktuellen Halbjahresbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.

"Trotz der Unwetter der vergangenen Wochen blicken wir auf ein Halbjahr mit leicht unterdurchschnittlichen Schäden, vor allem da größere Winterstürme zum Jahresanfang ausgeblieben sind", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Gesamtjahr 2022 hatte der Schadenaufwand bei 4,3 Milliarden Euro gelegen, leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro.

Am folgenschwersten waren in den ersten sechs Monaten die Unwetter "Lambert" und "Kay", die im Juni Schäden in Höhe von rund 740 Millionen Euro angerichtet hatten. Davon zahlten die Sachversicherer rund 250 Millionen Euro für Sturm- und Hagelschäden und etwa 140 Millionen Euro für weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmung. Auf die Kraftfahrtversicherer entfielen rund 350 Millionen Euro.

Unterdurchschnittliche Schäden 2023 erwartet

Auch für das Gesamtjahr geht der GDV von leicht unterdurchschnittlichen Naturgefahrenschäden aus. Für 2023 erwarten die Deutschen Versicherer einen Aufwand von rund 4 Milliarden Euro. Voraussetzung dafür sei, dass sich die Unwetter in Grenzen halten und große Herbst- und Winterstürme ausbleiben. Trotz der zu erwartenden moderaten Schäden in diesem Jahr dürften laut Asmussen Prävention und Klimafolgenanpassung nicht vernachlässigt werden: "Wir müssen uns auf die Klimafolgen mit immer mehr Wetterextremen einstellen. Die Anpassung des Baurechts, weniger Flächenversiegelungen und ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten müssen zügig umgesetzt werden."

Nur die Hälfte der Gebäude versichert

Angesichts zunehmender Wetterextreme werde zudem der Abschluss einer Elementarschadenversicherung immer wichtiger. Bislang sind nur etwa die Hälfte der Gebäude ausreichend gegen alle Naturgefahren versichert – also auch gegen Überschwemmungen infolge von Starkregen. Zur Einschätzung des eigenen Risikos bietet der GDV den "Naturgefahren-Check" an. Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf der Onlineplattform, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben. Details zur Gefährdung durch Flusshochwasser und Starkregen liefert darüber hinaus der "Hochwasser-Check". (fi/wkp)

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Die deutschen Versicherer sind mit dem bisherigen Verlauf des Naturgefahrenjahres 2023 (re. Balken) nicht unzufrieden.
© Foto: Grafik GDV
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