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Regionale Naturgefahrenbilanz: NRW und Bayern mit den höchsten Schäden

17.07.2023 04:57 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Von den 4 Milliarden Euro Gesamtschaden durch Sturm, Blitz und Hagel entfielen im ergangenen Jahr gerademal 125 Mio. Euro auf die deutschen Kraftfahrtversicherer.
© Foto: GDV

Sturm, Hagel und Blitz haben 2022 deutschlandweit wieder schwere Schäden verursacht. Kapitale Großschäden beispielsweise durch weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmungen blieben hingegen weitgehend aus.

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Das vergangene Jahr war für die deutschen Versicherer vielmehr ein unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Sturm, Hagel, Blitz und weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmungen haben 2022 Schäden in Höhe von rund vier Milliarden Euro verursacht.

"Im Vergleich zu 2021 mit der Flutkatastrophe im Ahrtal und Nordrhein-Westfalen haben wir im letzten Jahr nur etwa ein Drittel der Schadensumme verzeichnet", so der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Auf die Sachversicherung, wie zum Beispiel die Wohngebäude- oder Hausratversicherung, entfielen im letzten Jahr 3,1 Milliarden Euro an Schäden. Die verbleibenden 900 Millionen Euro leisteten die Kfz-Versicherer.

Im "Ranking" der Bundesländer steht Nordrhein-Westfalen mit einer Schadensumme von rund 790 Millionen Euro an der Spitze der Statistik, gefolgt von Bayern mit knapp 700 Millionen Euro. Die jetzt veröffentlichte regionale GDV-Naturgefahrenbilanz erfasst versicherte Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie Kraftfahrzeugen.

Orkanserie verursachte hohe Sturm- und Hagelschäden

Die schwersten Schäden verursachten die Orkane Ylenia, Zeynep und Antonia im Februar 2022. Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt die Sturmserie laut Asmussen auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2002. Die Orkane verursachten 1,25 Milliarden Euro Schaden an Häusern, Hausrat und Betrieben. Die Kraftfahrtversicherer waren mit Schäden in Höhe von 125 Millionen Euro betroffen.

Mit einem Schadenaufwand von 13,2 Milliarden Euro war 2021 das Jahr mit dem bislang höchsten Schadenaufkommen für die deutschen Versicherer. Zum besseren Vergleich sind die Werte jeweils hochgerechnet auf aktuelle Versicherungsdichte und Preise 2022.

Pflichtversicherung verhindert keine Schäden

"Um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen, braucht es mehr als eine Pflichtversicherung für Elementarschäden. Schäden können nur durch umfassende Prävention vermindert werden", sagt der GDV-Hauptgeschägftsführer. Zudem fordert die Versicherungswirtschaft klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten und verpflichtende Klima-Gefährdungsbeurteilungen bei Baugenehmigungen. Allerdings löse die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden, wie sie derzeit diskutiert wird, das Problem nicht, ist Jörg Asmussen überzeugt.

Die deutschen Versicherer haben stattdessen Vorschläge für ein Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung eingebracht. Versicherung sei wichtig, reiche aber allein nicht aus, um unsere Gesellschaft vor wachsenden Naturkatastrophen zu schützen. Prävention sei deshalb "unabdingbar", heißes vom Berliner Verband.

Elementarschäden oft nicht versichert

Derzeit hat nur etwa die Hälfte der Hausbesitzer in Deutschland den Schutz vor Elementargefahren wie Starkregen, Hochwasser oder Erdbeben. Viele sind sich ihrer individuellen Bedrohung durch Naturgefahren nicht bewusst. Zur Einschätzung des eigenen Risikos bietet der GDV den "Naturgefahren-Check" an. Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf der Onlineplattform, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben.   (bs/wkp)

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