Neben car.casion betreibt die net.casion GmbH seit Ende März eine weitere Plattform, die sich in wichtigen Aspekten vom bisherigen Geschäftsmodell Restwertbörse unterscheidet.
Obwohl aktuell bereits rund drei Millionen zertifizierte Gebrauchtteile über Claim.Parts verfügbar sind, wurde in Gesprächen mit interessierten Kfz-Versicherungen eines schnell klar: Der Schlüssel zur erfolgreichen Etablierung nachhaltiger Unfallschadenreparatur auf dem deutschen Markt ist die Versorgung mit passenden Ersatzteilen hoher Qualität. Diese ist aus mehreren Gründen über das klassische Restwertmodell nicht zu leisten, erläutert net.casion-Geschäftsführer Michael Kauß: "Mit den heutigen Prozessen verlassen die Unfallfahrzeuge mehrheitlich Deutschland und damit leider auch nachhaltige sowie wirtschaftliche Ersatzteile. Verwertungsbetriebe stehen bei Abgabe ihrer Gebote in Konkurrenz zu internationalen Unfallwagenhändlern und erfahren erst spät im Prozess, ob sie ein interessantes Auto tatsächlich erhalten. Aus diesem Grund waren auf Claim.Parts bisher überwiegend Ersatzteile für Modelle im Alter von acht Jahren und mehr verfügbar."
Bindeglied green.casion
Gerade in Sachen Schadenmanagement durch Kfz-Versicherungen sind aber tendenziell jüngere Fahrzeuge gefragt, zudem ist ständiger Nachschub an Ersatzteilen notwendig, um das System am Laufen zu halten. Um dieses Problem zu lösen, hat net.casion eine weitere Plattform ins Leben gerufen, die pünktlich zu den Versicherungsforen Leipzig scharf geschaltet wurde: "Über green.casion bieten Kfz-Versicherer voll entschädigte Fahrzeuge an, die tatsächlich und nur über diese Plattform erhätlich sind.
Anders als in klassischen Restwertbörsen, werden diese per Live-Auktion an zertifizierte Verwertungsbetriebe versteigert, dort zerlegt und die gewonnenen Teile über ClaimParts vermarktet. Die garantierte Verfügbarkeit erhöht die Gebote der Fahrzeugverwerter deutlich und macht wirklich nachhaltiges Schadenmanagement erst möglich", fasst Kauß zusammen.
Durchdachtes System
Daneben hat das zusätzlich neue Modell einen weiteren Nutzen für die angeschlossenen Bieter: Es macht die Versorgung mit Ersatzteilen planbar. Zwei bis drei Tage nach Ende der Live-Auktion stehen die ersteigerten Fahrzeuge, zentral organisiert von green.casion, auf dem Hof, eine letzte CO2-Belastung, wie Kauß versichert: "Durch die Anbindung weiterer Verwertungsbetriebe werden wir die Regionalität erhöhen und die Transportwege so effizient wie möglich koordinieren, um den grünen Gedanken konsequent umzusetzen. Um den Prozess sauber und transparent abzubilden und der Negativerfahrung der Abwrackprämie entgegenzuwirken, werden wir auch hier konsequent in Vorleistung gehen. Für jedes Fahrzeug wird es einen zertifizierten Verwertungsnachweis geben. Die Fahrzeugpapiere werden offiziell und datenschutzkonform durch einen externen Aktenvernichter zerstört. Des Weiteren hat die Versicherung Datenzugriff auf die entnommenen Ersatzteile aus ihrem Spenderfahrzeug."
green.casion fordert Standards
Die Anforderungen für einen Anschluss sind hoch: Alle Ersatzteile werden auf Vor- und Altschäden geprüft, elektronische Bauteile werden auf einwandfreie Funktion gecheckt. Ist die gewünschte Qualität gesichert, wird jede Komponente mit mindestens fünf Fotos und inklusive den original Motor-, Getriebe-, Lackcodes sowie der OE-Nummer des jeweiligen Herstellers dokumentiert. Gerade diese eindeutige Identifikation ist entscheidend, um die Ersatzteile im nächsten Schritt passend zum jeweiligen Schaden per Echtzeitschnittstelle über die gängigen Kalkulationssysteme anzubieten. (kt)