Für den Start eines E-Mobil-Langzeittests übernahm der TÜV Rheinland jetzt ein Leasingfahrzeug des Typs Micro-Vett Fiorino E vom Energieversorger RWE und eröffnete eine 400-Volt-Schnellladestation auf dem Gelände seiner Kölner Hauptverwaltung. Das Fahrzeug basiert auf dem Fiat Fiorino und kann CO2-frei bewegt werden, da auch die Ladestation von sauberem Ökostrom aus regenerativen Quellen gespeist wird. "Damit beginnt ein rund dreijähriger Versuch im Praxisbetrieb. Das Auto muss seine Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis stellen, mögliche Schwächen und Probleme werden wir in dieser Zeit genau dokumentieren", sagte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Leiter des Unternehmensbereichs Mobilität bei TÜV Rheinland. "Wir setzen den E-Transporter im operativen Tagesgeschäft vorwiegend auf Kurzstrecken und im Stadtverkehr ein – denn dort liegt zunächst auch die Zukunft der E-Mobile." Studien belegen, dass über 80 Prozent der Pkw-Nutzer werktags nicht mehr als 100 Kilometer pro Tag zurücklegen. Micro-Vett S.p.A. ist eines der führenden europäischen Unternehmen für die Planung und den Bau von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Seit 1986 produzieren die Italiener Elektro- und Hybrid-Autos. Allgemeine Serviceleistungen kann jeder Fiat-Händler in Deutschland ausführen. Für Wartung und Reparatur des Elektrobetriebs stehen in Nordrhein-Westfalen spezialisierte Betriebe zur Verfügung. RWE bietet in der Modellregion Nordrhein-Westfalen (NRW) ein Komplettpaket bestehend aus E-Auto, Ladestation und Öko-Stromlieferung an. Es ist geplant, bis Ende 2010 rund 1.000 öffentliche Ladestationen bundesweit zu installieren, davon etwa 400 in NRW wie jetzt bei TÜV Rheinland. Die Stromstationen sind plug & charge-fähig, das heißt, sie erkennen für die Abrechnung das Fahrzeug automatisch über das Ladekabel. Weltweites Engagement für alternative Mobilität Neben dem lokalen Kölner Feldversuch hat TÜV Rheinland als global agierendes Unternehmen seine Aktivitäten zur Elektromobilität weltweit gebündelt. Unter der Regie von Dr. Thomas Aubel, Executive Vice President Mobilität, arbeiten hochkarätige Experten aus allen Geschäftsbereichen konzentriert an der Weiterentwicklung von mehr Qualität und Sicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die mit dem Aufbau geeigneter Infrastrukturen für eine flächendeckende Elektromobilität verbunden ist. Die Zielsetzung der TÜV Rheinland AG lautet: Das Elektroauto und sein Betrieb müssen in jeder Hinsicht so sicher sein wie ein konventionelles Fahrzeug. Denn aus Sicht von TÜV Rheinland bedeutet E-Mobilität weit mehr als futuristische Fahrzeuge und innovative Akku-Technologie. Dazu gehören ebenfalls die Bereiche Stromerzeugung, Transport, Verteilung und Speicherung in Batterien bis hin zur Fahrzeugnutzung, Recycling, Pannenhilfs-, Abschlepp- und Rettungsaktionen sowie sichere Abrechnungssysteme. „Unser Engagement für Elektromobilität gliedert sich deshalb in die drei Schwerpunkte Infrastruktur, Fahrzeuge mit Batterie sowie Fahrzeugbetrieb", erklärte Prof. Brauckmann.
Elektroauto-Langzeittest: "400 Volt sind tödlich"

Einen dreijährigen Langzeittest hat der TÜV Rheinland mit einem Elektroauto des Typs Micro-Vett Fiorino E gestartet. Neben Praxistauglichkeit und Reparaturverhalten geht es auch um Traineeprogramme für Servicebetriebe, Rettungskräfte und Sachverständige. Zielstellung ist der gefahrlose Umgang mit der 400-Volt-Starkstromtechnik.