-- Anzeige --

Bilanz: Munich Re hebt Gewinnprognose auf 3 Milliarden Euro an

09.11.2012 17:45 Uhr
Bilanz: Munich Re hebt Gewinnprognose auf 3 Milliarden Euro an
Jörg Schneider, Finanzvorstand der Munich Re, zeigte sich mit dem bisherigen Jahresverlauf sehr zufrieden.
© Foto: Munich Re

Munich Re erwartet für 2012 ein höheres Konzernergebnis als bisher angenommen: Nach einem Gewinn von 2,7 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten 2012 geht der Rückversicherer nun für das Gesamtjahr von einem Konzerngewinn von rund drei Milliarden Euro aus.

-- Anzeige --

Gute Nachrichten aus der deutschen Versicherungswirtschaft: Munich Re korrigierte die Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2012 nach oben. Bisher war man von rund 2,7 Milliarden ausgegangen, nun rechnet man in München mit einem Gewinn von drei Milliarden Euro. Im dritten Quartal 2012 erzielte Munich Re einen Konzerngewinn von 1.136 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 290 Millionen Euro). Zu diesem Ergebnis trug neben einer anhaltend positiven operativen Geschäftsentwicklung auch ein hohes Ergebnis aus Kapitalanlagen bei.

Ergebnis "mehr als erfreulich"

Die Entwicklung der ersten neun Monate kommentierte Finanzvorstand Jörg Schneider wie folgt: "Das Ergebnis der ersten drei Quartale ist mehr als erfreulich. Trotz des Wirbelsturms Sandy sind wir sehr optimistisch, 2012 einen Gewinn von rund drei Milliarden Euro erzielen zu können." Anfang des Jahres hatte Munich Re für 2012 zunächst einen Gewinn von etwa 2,5 Milliarden Euro anvisiert, bei der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse im August jedoch ein leichtes Übertreffen dieser Marke in Aussicht gestellt. Schneider ergänzt: "Unser vorausschauendes Risikomanagement, unsere risikobewusste Anlagepolitik und unsere profitabilitätsorientierte Zeichnungspolitik zahlen sich gerade in diesem gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld aus."

Der Schaden durch Sandy noch nicht einschätzbar

Nachdem die Belastung aus Naturkatastrophenschäden in den ersten neun Monaten des Jahres ungewöhnlich niedrig war, ereignete sich im vierten Quartal mit dem großflächigen Wirbelsturm Sandy eine folgenschwere Naturkatastrophe. Neben großem menschlichen Leid führte diese Katastrophe zu versicherten Schäden von erheblichem Ausmaß, deren Umfang sich laut dem Konzern noch nicht beziffern lässt. "Die hohe Zahl an Einzelschäden und die sehr weite Ausdehnung des Sturms machen eine Schadensschätzung sehr schwierig. Nach einer vorläufigen und noch von hoher Unsicherheit geprägten Schätzung gehen wir für Munich Re von einer Belastung in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrags aus", erklärte Schneider.

5,3 Prozent Beitragswachstum

Die Gruppe erzielte von Januar bis September ein operatives Ergebnis von 3.738 (402) Millionen Euro. Im dritten Quartal wurde ein operatives Ergebnis von 1.434 Millionen Euro erreicht. Das Eigenkapital stieg im Vergleich zum Jahresende um 16,4 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) bei 14,9 Prozent, die Rendite auf das gesamte Eigenkapital (RoE) erreichte 14,5 Prozent. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 5,3 Prozent auf 39,1 (37,2) Milliarden Euro; von den Beiträgen entfielen 13,2 Milliarden Euro auf das dritte Quartal. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres um 0,6 Prozent gestiegen.

Erstversicherung mit einem Ergebnis von 333 Milliarden Euro

Bei der ERGO Versicherungsgruppe, in der Munich Re ihr Erstversicherungsgeschäft bündelt, stieg das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten um 8,2 Prozent auf 670 (619) Millionen Euro, davon 120 Millionen Euro im dritten Quartal. Das Konzernergebnis für die ersten neun Monate lag bei 333 (223) Millionen Euro, davon entfielen 38 Millionen Euro auf das dritte Quartal. ERGO erzielte mit 321 (260) Millionen Euro einen Gewinn deutlich über Vorjahresniveau, davon entfielen 66 Millionen Euro auf das dritte Quartal.

Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten wiesen von Januar bis September ein Minus von 3,6 Prozent aus und beliefen sich auf 13,9 (14,4) Milliarden Euro; davon 4,4 (4,6) Milliarden Euro im dritten Quartal. Die gebuchten Bruttobeiträge sanken in den ersten drei Quartalen auf 12,9 (13,2) Milliarden Euro.

Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden- und Unfallversicherung (inklusive Rechtsschutz) lag von Januar bis September mit 96,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von 98,2 Prozent. Im deutschen Geschäft betrug sie 95,6 (94,4) Prozent; dies ist vor allem auf eine höhere Belastung aus Großschäden zurückzuführen. Im internationalen Geschäft sank die Schaden-Kosten-Quote deutlich auf 99,1 (103,9) Prozent.

Rückversicherung: 2,3 Milliarden Euro Gewinn

Das operative Ergebnis betrug 2.909 (-368) Millionen Euro, davon entfielen 1.207 (665) Millionen Euro auf das dritte Quartal. Der Anteil des Segments Rückversicherung am Konzernergebnis belief sich laut Angaben des Konzerns auf 2.329 (-168) Millionen Euro, davon entfielen 1.036 (308) Millionen Euro auf das dritte Quartal.

Die Beitragseinnahmen stiegen in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum kräftig um 8,1 Prozent auf 21,2 (19,6) Milliarden Euro; davon 7,5 (6,5) Milliarden Euro im dritten Quartal. Im Segment Lebensrückversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge in den ersten drei Quartalen um 15,3 Prozent auf 8,2 (7,1) Milliarden Euro. In der Schaden- und Unfallrückversicherung wirkten sich insbesondere Ratensteigerungen bei Naturkatastrophen-Deckungen sowie steigende Umsätze durch Neugeschäft in der Agroversicherung positiv aus: Die Beiträge wuchsen insgesamt um 4,1 Prozent auf 13,0 (12,5) Milliarden Euro.

Die Schaden-Kosten-Quote lag in den ersten neun Monaten insgesamt bei 93,6 (Vorjahreszeitraum: 118,1) Prozent der verdienten Nettobeiträge. Für das dritte Quartal betrug sie 89,4 (87,3) Prozent.

Preiserhöhungen im Bereich Haftpflicht

Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re, erklärte mit Blick auf die anstehende Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. Januar 2013: "Derzeit steht noch ausreichend Kapazität auf den Rückversicherungsmärkten zur Verfügung. Unserer Einschätzung nach bleiben Preise und Bedingungen bei der anstehenden Erneuerung in den meisten Märkten mindestens stabil. Bei der Preisfindung muss insbesondere das niedrige Zinsniveau berücksichtigt werden." Aufgrund dieses Kapitalmarktumfelds hält Munich Re es für möglich, dass es bei sehr lang laufenden Deckungen, insbesondere im Bereich Haftpflicht, zukünftig zu Preiserhöhungen kommen wird. "Auch ist absehbar, dass der Wirbelsturm Sandy zu weiter steigenden Preisen im US-Sachgeschäft und bei nichtproportionalen Naturkatastrophen-Deckungen führen wird", so Jeworrek.

Munich Health steigert operatives Ergebnis um 20 Prozent

Das operative Ergebnis von Munich Health stieg in den ersten neun Monaten um 20,2 Prozent auf 131 (109) Millionen Euro, davon 96 (44) Millionen Euro im dritten Quartal. Zum Gesamtergebnis der Gruppe trug Munich Health 64 (17) Millionen Euro bei; davon 58 Millionen Euro im dritten Quartal.

Die Bruttobeiträge stiegen in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,1 Prozent auf 5.028 (4.406) Millionen Euro. Im internationalen Krankenerstversicherungsgeschäft gab es eine Steigerung um 14,3 Prozent auf 1.685 (1.474) Millionen Euro, vor allem bei den US-Erstversicherungsgesellschaften. Das Beitragsplus in der Rückversicherung auf 3.343 (2.932) Millionen Euro stammte aus Großverträgen, die Kunden zur Kapitalentlastung abgeschlossen hatten.

Die Schaden-Kosten-Quote in den ersten drei Quartalen 2012 lag wie im Vorjahr bei 99,2 Prozent; im dritten Quartal betrug sie 96,4 (97,8) Prozent.

Gute Aussichten

Das Jahresergebnis von Munich Re (Gruppe) wird voraussichtlich besser ausfallen als bisher erwartet. Finanzvorstand Jörg Schneider berichtete: "Anfang des Jahres hatten wir für das Gesamtjahr 2012 einen Gewinn in einer Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro anvisiert; jetzt sind wir mit rund drei Milliarden Euro für die Gruppe erheblich optimistischer." Zwar sei es für belastbare Ankündigungen zur Dividende für 2012 zwei Monate vor Ablauf des Geschäftsjahres noch zu früh, dennoch erklärte Schneider: "Wenn das Jahresergebnis gut ausfällt und die Rahmenbedingungen dem nicht widersprechen, wollen wir eine Dividende ausschütten, die über den 6,25 Euro aus dem Vorjahr liegt." (ll)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.