Versicherungsunternehmen geraten durch das autonome Fahrzeug und dem erwarteten Rückgang von Unfällen und Verletzten schwer unter Druck. Die Beratungsgesellschaft Roland Berger schätzt, dass der Markt bis 2030 um 20 bis 25 Prozent schrumpfen wird.
Ist in 14 Jahren jeder 4. Versicherer weg vom Fenster?
Angelehnt an die Experten von PricewaterhouseCoopers, die bereits 2015 auf dem AUTOHAUS-Schadenforum eine erste Prognose zum Versicherungsmarkt 2030 abgaben, heißt das: Jeden 5., möglicherweise sogar jeden 4. Autoversicherer wird es in 14 Jahren gar nicht mehr geben!
Im heute journal vom gestrigen Mittwochabend gab Jürgen Thiele vom Beratungsunternehmen Roland Berger damit auch einen kleinen Ausblick auf das, was er in gut einem Monat auf dem 12. AUTOHAUS-Schadenforum ausführlich in seiner Key-Note-Speak erläutern wird: "Versicherer sind jetzt an einem Punkt, wo sie über ihre Geschäftsmodelle nachdenken und überlegen müssen, neue Technologien und digitale Prozesse stärker einzubeziehen. Weil ansonsten wird es sehr eng."
"Versicherer machen kaum Angebote und werden kleiner werden"
Der Moderator des entsprechenden Beitrages, in dem zuvor auch Siegfried Brockmann, Leiter der GDV-Unfallforschung, zu Wort kam, schlussfolgerte: "Versicherer werden flexibler und wohl auch ein wenig kleiner werden müssen. Bisher allerdings machen die Versicherer kaum Angebote. Irgendwann könnte das für das eine oder andere Unternehmen zu spät sein."
Diese Aussagen von gestern Abend machen die gesamte Malaisse, in der die deutschen Autoversicherer schon bald bis zum Hals stecken werden, überdeutlich. Exklusiv für die Teilnehmer des 12. AUTOHAUS-Schadenforums wird sich am 25. Oktober Jürgen Thiele mit den zentralen Problemen und Überlebensfragen der Kraftfahrtversicherer auseinander setzen. Thiele war bereits zu Zeiten des frühen Schadenmanagements – damals noch bei Mummert Consulting – für die Zukunftsprognosen in der Kfz-Assekuranz zuständig, seine Analysen in den unter "Branchenkompass" erschienenen Kompendien wurden stets branchenweit diskutiert und analysiert.
Schaden 4.0 – live in Dresden
Von seiner Erfahrung und fachlichen Kompetenz her gehört Thiele zu den besten Marktkennern, die es deutschlandweit gibt. Ein Grund auch, warum er vielfach direkt von der Versicherungswirtschaft als Berater engagiert und genutzt wird.
Am 25. Oktober wird er sich in seiner Key-Note-Speach explizit mit der Thematik "Schaden 4.0" beschäftigen. Thiele wird u.a. aufzeigen, dass die E2E-Digitalisierung die alleinige und ultimative Basis für weitere Entwicklungsstufen im gesamten Schadenmarkt sein wird und künftig nur unter völlig neuen Basics Schadenmanagement zwischen Versicherung, Werkstatt und freien Sachverständigen noch funktionieren kann. Ein Vortrag, den jeder gehört haben muss, der in der Assekuranz, in einem Kfz-Betrieb, in der Automobilindustrie oder auch im eigenen SV-Büro Verantwortung für Mitarbeiter und deren Zukunft trägt!
Quo vadis Kraft-Schaden bei derart hoher Ineffizienz?
Thiele ist ferner überzeugt davon, dass in der Versicherungswirtschaft der aktuelle Schadenprozess noch in weiten Teilen "von Ineffizienzen geprägt" ist. Gleichermaßen weiß er, dass das Marktumfeld extrem schwierig (geworden) ist. Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung hoch effizienter Prozesse für ihn ein absolutes "Muss".
Schaden 4.0 lautet auch das Motto des diesjährigen AUTOHAUS-Schadenforums, das am 24. und 25. Oktober erstmals im Kongresszentrum des Maritim-Hotels in Dresden stattfinden wird. Weitere Highlight-Themen finden Sie im Internet unter www.autohaus.de/schadenforum2016, wo Sie sich auch direkt zur Veranstaltung anmelden können. (wkp)
AUTOHAUS-Schadenforum: Wie ineffizient arbeiten Versicherungen in Kraft-Schaden?

Bis 2030 wird der Versicherungsmarkt um rund 20 bis 30 Prozent weiter schrumpfen. So lautete die Kernaussage von Jürgen Thiele, Partner und Assekuranzberater bei Roland Berger, gestern Abend im heute journal. Wie ineffizient es im deutschen Kraftschaden-Geschäft nach wie vor zugeht, wird Thiele exklusiv auf dem 12. AUTOHAUS-Schadenforum in Dresden erläutern.