Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich für ein generelles Tempo-30-Limit in Wohngebieten ausgesprochen. "Wir wollen nicht nur Verkehrsunfälle verhindern. Es muss unser Ziel sein, die Zahl der Toten und Schwerverletzten immer weiter zu senken", sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende Arnold Plickert. Die Gewerkschaft stellte am Dienstag in Berlin ihr neues verkehrspolitisches Programm vor.
Sie strebt auch eine 0,0-Promillegrenze bei Autofahrern an. Es sei ein weiter Weg, dafür die gesellschaftliche Unterstützung zu bekommen, sagte Gewerkschaftschef Oliver Malchow. Aber deswegen schrecke man nicht davor zurück, "zu sagen, dass das der einzige richtige Weg ist."
Autobahnen sollen nach Meinung der GdP mit zusätzlichen Anlagen zur Beeinflussung der Geschwindigkeit ausgestattet werden. Statt punktuell zu blitzen, sollen Geschwindigkeitskontrollen auf ganzen Streckenabschnitten erfolgen, zum Beispiel in längeren Tunneln.
Fahrtauglichkeitsprüfungen nur für Senioren lehnt die GdP ab, "denn dies käme einer altersspezifischen Diskriminierung gleich", heißt es in dem Programm. Die Gewerkschaft plädiert aber auf Fahrtrainings für Verkehrsteilnehmer über 67 Jahren. Außerdem sollen sich Ärzte verstärkt mit dem Thema Fahreignung auseinandersetzen. (dpa)
Michael Kühn