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OECD-Studie: Mehr Unfälle durch Roboterautos?

31.05.2018 12:13 Uhr
OECD-Studie: Mehr Unfälle durch Roboterautos?
Wenn der Mensch das Steuer wieder übernehmen muss, wird es gefährlich.
© Foto: Daimler

Für autonomes Fahren wird vor allem mit dem Sicherheitsgewinn im Straßenverkehr geworben. Eine Studie stellt diesen nun in Frage.

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Der Sicherheitsgewinn durch automatisierte Autos im Straßenverkehr könnte deutlich geringer ausfallen als erhofft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des International Transport Forum der OECD. Im ungünstigsten Fall könnte die Automatisierung sogar zunächst zu mehr Unfällen führen.

Zwar werde die Zahl der Verkehrstoten höchstwahrscheinlich insgesamt sinken, längst nicht jedoch in der häufig prognostizierten Größenordnung von mehr als 90 Prozent, heißt es in dem nun veröffentlichten Papier. Crashs und Kollisionen würden auch durch das automatisierte Fahren nicht komplett verschwinden, so das Expertengremium aus Vertretern von Autoindustrie und IT-Branche.

Unter Umständen könnte es durch die Entwicklung hin zum Roboterauto sogar zu mehr Unfällen kommen. Vor allem Notfallsituationen, in denen der menschliche Fahrer das Steuer von der Maschine übernehmen muss, identifizieren die Experten als riskant. Selbst sehr defensive und vorsichtige Fahrer, die im konventionellen Auto keinen Unfall bauen würden, könnten in solchen Übergabesituationen unvermittelt in Gefahrensituationen kommen, auf die sie dann falsch reagieren.

Entscheidungsfindung noch komplexer

Automatisierung-Strategien, bei denen der Mensch weiterhin zumindest teilweise das Steuer übernimmt, sieht die Studie daher generell kritisch. Eine Aufteilung der Fahraufgaben auf Mensch und Maschine mache die Entscheidungsfindung im Notfall nicht einfacher, sondern noch komplexer. Das Risiko, dass Autofahren am Ende gefährlicher statt sicherer wird, erhöhe sich dadurch.

In ihren Handlungsempfehlungen für Politik und Industrie warnt die Studie Autohersteller davor, mit dem Aspekt des Sicherheitsgewinns für ihre speziellen autonomen Autos zu werben. Statt Konkurrenzdenkens sei die gemeinsam Entwicklung einheitlicher Technik-Standards für alle Fahrzeuge angesagt. Generell müsse gemeinsam an der Sicherheit von Roboterautos, Infrastruktur und IT-System gearbeitet werden. Vor allem sollten die autonomen Systeme so gestaltet sein, dass eine Notfallübergaben an den Menschen möglichst selten und wenn, dann nur in einem sicheren Umfeld nötig ist. (SP-X)

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