Liqui Moly-Chef Ernst Prost will seinen Beitrag zur Sanierung des deutschen Staatshaushaltes leisten. In einem Beitrag des Hamburger Magazins "Stern" erklärte der Manager, dass viele Besserverdiener und Vermögende hierzulande bereit seien, mehr Steuern zu bezahlen und die Lastenverteilung gerechter zu gestalten. "Mir ist das ein Rätsel, warum die Politik Leute vor einer höheren Belastung verschonen will, die gar nicht verschont werden wollen", sagte Prost.
Der Inhaber und Geschäftsführer des Motorenöl-Herstellers kritisierte die Sparmaßnahmen der Bundesregierung als unsozial: "Das so genannte 'Sparpaket' vergreift sich ausschließlich an den Kleinverdienern, den Armen, den sozial Schwachen – an den Menschen, die ohnehin mit jedem Cent rechnen müssen. /...) Das ist ungerecht und unverständlich."
Auch Porsche-Konzernbetriebsratschef Uwe Hück hält es für "ungerecht und einen Skandal, wenn die Folgen der Krise nur von den Geringverdienern getragen werden". Der Arbeitnehmervertreter sagte dem Magazin: "Ich erwarte von einer Regierung, dass sie Typen wie mich, die gutes Geld verdienen, stärker zur Kasse bittet". Zu den prominenten Kritikern gehören auch der Modeunternehmer Jürgen Hoch, Trigema-Chef Wolfgang Grupp, Schauspieler Joachim Fuchsberger und der Ex-"Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert.
"Staat muss endlich haushalten"
Prost forderte, dass der Staat sein maßloses "Geld-aus-dem-Fenster-werfen" beende. "Steuerschlupflöcher, Subventionen, Beamtenapparat, Bürokratie, unnötige Ausgaben – einfach alles, was unseren Bundeshaushalt belastet, gehört auf den Prüfstand und schnellstens im Sinne einer ausgeglichenen Einnahmen-Ausgaben-Politik korrigiert." Der Staat müsse endlich haushalten. "Sparen im eigentlichen Sinne bedeutet, Rücklagen für schlechte Zeiten bilden. Davon ist der Staat weit weg", so Prost.
Schwarz-Gelb hatte Anfang Juni das größte Sparpaket in der Geschichte der Bundesrepublik geschnürt. Die tiefsten Einschnitte gibt es bei Sozialleistungen, aber auch die Wirtschaft muss sich auf Milliardenbelastungen einstellen. Eine höhere Mehrwert- und Einkommensteuer schlossen Union und FDP vorerst aus. Auch die Renten sollen unangetastet bleiben. (rp)
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