Das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe befürchtet gegen Jahresende "massive Probleme" bei der Zulassung von Fahrzeugen. Als Ursache nennt der Verband den reduzierten Mehrwertsteuersatz, der am 31. Dezember ausläuft und viele Kunden motivieren könnte, schnell noch ein Auto zu kaufen. Der dadurch erhöhten Nachfrage bei den Zulassungsstellen, könnten diese nicht gewachsen sein, so die Befürchtung. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass den Betrieben Geschäft entgeht.
Anlass zu dieser Sorge ist eine Umfrage des Verbands unter den 7.000 bayerischen Kfz-Innungsbetrieben zur Arbeit der Zulassungsstellen. Diese ergab, dass es vor allem in Teilen Oberbayerns, Mittelfrankens und Schwabens immer wieder Probleme im Zulassungsprozess gibt.
In Oberbayern und Mittelfranken beurteilten beispielsweise jeweils rund 60 Prozent der befragten Betriebe die Situation bei der Zulassung nur mit "ausreichend" oder "mangelhaft". In Schwaben gab zudem jeder vierte Betrieb an, bis zu zwei Wochen auf einen Termin bei der Zulassungsstelle warten zu müssen. Und jeder fünfte oberbayerische Kfz-Innungsbetrieb gab an, dass die Bearbeitung der Zulassung bis zu einer Woche dauern würde. Insgesamt beteiligten sich an der Umfrage rund 500 Betriebe.
Albert Vetterl, der Präsident und Landesinnungsmeister des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes, appelliert deshalb an die kommunalen Verwaltungen, sie müssten "dringend die Grundlage dafür schaffen, dass Zulassungen reibungslos möglich sind – sowohl im Interesse der Autobesitzer, als auch im Interesse der mittelständischen Kfz-Händler vor Ort." Denn in der Corona-Krise würden viele Menschen auf ein eigenes Fahrzeug vertrauen. Zudem seien viele Betriebe noch immer damit beschäftigt, die wirtschaftlichen Folgen des ersten Lockdowns auszugleichen. (aw)