Bei der Produktion von Batteriezellen für Elektroautos sollte Deutschland aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht anderen das Feld überlassen. "Wir müssen zurzeit die Zellen importieren. Aber für die weitere Entwicklung der Elektromobilität wäre es schon wünschenswert, bei den neuen Zelltypen dann auch dabei zu sein, wenn neue Entwicklungen da sind", sagte Merkel am Samstag in ihrem Videopodcast. Sie habe sich zeigen lassen, dass es Fortschritte bei Lithiumbatterien gebe, die dann Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern entwickeln könnten. "Und wenn wir in der Forschung hier dabei sind - auch bei den Prototypen - dann gibt es, glaube ich, auch bessere Chancen, wieder eine moderne Produktion der nächsten Zellgeneration auch nach Europa oder Deutschland zu bekommen."
Merkel sagte, die Regierung habe viel unternommen, um die Elektromobilität voranzubringen - "denn wir wissen, dass sich in der Automobilindustrie Grundlegendes ändern wird". 35 Millionen Euro gingen derzeit in die Batteriezellen-Forschung. Außerdem sei die Elektrochemie an den Universitäten gestärkt worden. "Wir hatten zeitweise sehr, sehr wenige Professuren für Elektrochemie. Und auch das hat sich verbessert."
Vergangene Woche hatte Merkel Zweifel am bisherigen Ziel der Bundesregierung bei E-Autos geäußert. Über Kaufanreize sollten bis zum Jahr 2020 eigentlich eine Million E-Autos auf deutsche Straßen gebracht werden. Der Verkauf läuft trotz der Kaufprämie von bis zu 4.000 Euro aber nur schleppend. Merkel hatte gesagt: "So wie es im Augenblick aussieht, werden wir dieses Ziel nicht erreichen." (dpa)