Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat seiner Partei vorgeworfen, sich gegen staatliche Auto-Kaufprämien für Verbrenner gestellt zu haben. "Das halte ich für einen Fehler", sagte er im Podcast "Corona und wir" (Dienstag) des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Ich hätte mir gewünscht, dass man in der jetzigen, sehr schwierigen Situation für die deutsche Automobilindustrie entschieden hätte: Wir fördern nicht nur E-Mobilität, wir fördern auch diejenigen, die sauberere Diesel und Benziner bauen."
Die von der großen Koalition beschlossene Kaufprämie gilt nur für E-Autos und Hybrid-Fahrzeuge. Die SPD hatte in den Verhandlungen mit der Union eine Kaufprämie auch für Neuwagen mit Verbrennungsmotor abgelehnt. Die IG Metall und Betriebsräte aus der Auto- und Zulieferindustrie hatten dies kritisiert.
Es sei "diskussionswürdig, ob Elektroautos in jedem Fall umweltfreundlicher sind", sagte Schröder. Auch Batterien müssten schließlich hergestellt werden, "und die Umweltbilanz bei der Batterieherstellung wird häufig gern vergessen". Zudem könne die Mobilitätswende nicht "über Nacht" gelingen. "Deswegen finde ich, man hätte sagen müssen: Ja, es ist richtig, einen Schwerpunkt bei der E-Mobilität zu setzen, aber den anderen muss auch geholfen werden. Denn daran hängen auch Existenzen", sagte Schröder. (dpa)
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