Trotz des Rückzugs aus Nordamerika hat Share Now sein Geschäftsmodell in der Corona-Krise nach eigenen Angaben weiter ausgebaut. Der gemeinsame Carsharing-Dienstleister von BMW und Daimler konnte im vergangenen Jahr 410.000 neue Kunden für sich gewinnen. Laut einer Mitteilung gab es den größten Zuwachs an Registrierungen in Frankfurt am Main (17 Prozent), gefolgt von Berlin und dem Geschäftsgebiet Rheinland (beide 14 Prozent).
"Allen Widerständen zum Trotz konnten wir (…) unsere Flotte europaweit besser auslasten", sagte Olivier Reppert, Chef von Share Now. In Zeiten der Pandemie habe man sich als "zuverlässige und sichere Mobilitätsoption für unsere Kundinnen und Kunden in ganz Europa bewiesen". Share Now ist derzeit in 16 städtischen Gebieten in acht Ländern aktiv. Im Free-Floating-Carsharing sieht man sich als europäischer Marktführer.
Den Angaben zufolge mieteten die drei Millionen Kunden 2020 knapp 18 Millionen Mal eines der rund 11.000 verfügbaren Fahrzeuge. Mehr als 23 Prozent aller Fahrten legten sie elektrisch zurück. Das entspricht einer Steigerung um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Mietdauer stieg im gleichen Zeitraum um 63 Prozent und liegt nun bei 53 Minuten. Reppert: "Zurückzuführen ist dieser Zuwachs insbesondere auf die konsequente Weiterentwicklung und Nutzung des Langzeit-Carsharing-Angebots – also Mieten mit einer Länge von mindestens einem Tag."
Langzeitmieten mit einer Dauer von bis zu 30 Tagen bietet Share Now mittlerweile an allen Standorten an. Die Kunden können ihr Fahrzeug entweder spontan vom Straßenrand anmieten oder bis zu 45 Tage im Voraus kostenfrei buchen und Abholort und -zeit bequem per App festlegen. Verglichen mit dem Vorjahr habe sich die Anzahl der vermieteten Tage verdreifacht, so Reppert. "Mit unserer Kombination von Kurz- und Langzeitmieten decken wir nahezu alle Anwendungsfälle der Autonutzung ab."
Fiat 500 erweitert Flottenportfolio
Im neuen Jahr will das Joint Venture der beiden Autokonzerne an die positive Entwicklung anknüpfen. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf die Erweiterung seiner europäischen Flotte um Modelle verschiedener Hersteller. Den Auftakt machte im vergangenen Oktober der Fiat 500, der bereits in Berlin, Frankfurt, München und dem Rheinland (Düsseldorf und Köln) zum Einsatz kommt (wir berichteten). "Wir verfolgen unseren eingeschlagenen Weg und richten unser Geschäft konsequent auf nachhaltiges Wachstum aus", betonte Reppert. (rp)