Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) blickt mit gesundem Optimismus auf 2019. Für das kommende Jahr rechnet ZDK-Präsident Jürgen Karpinski mit einem stabilen Neuwagenmarkt in Deutschland. Anlässlich des traditionellen "Kamingesprächs" des Verbands beim Schmierstoffhersteller Fuchs in Mannheim sagte der Branchenvertreter, dass 2019 rund 3,43 Millionen Pkw-Neuzulassungen zu erwarten seien. "Damit sollte das für dieses Jahr absehbare Niveau in etwa wieder erreicht werden", so Karpinski, der für 2018 von rund 3,47 Millionen Pkw-Neuzulassungen ausgeht.
Bei den privaten Neuzulassungen 2019 geht der ZDK von einem Rückgang von etwa drei Prozent auf etwa 1,23 Millionen Pkw aus. Karpinski: "Dieses Marktsegment wird nicht in dem Umfang wie 2018 von Umtauschprämien profitieren." Die Diesel-Incentives der Autobauer hatten vor allem im ersten Halbjahr für ein starkes Wachstum in diesem Teilmarkt gesorgt.
Im gewerblichen Bereich prognostiziert der ZDK für das nächste Jahr eine Entwicklung auf dem Niveau dieses Jahres: rund 2,2 Millionen Neuzulassungen. Leicht rückläufig dürften dabei die Eigenzulassungen der Hersteller und des Handels (minus ein Prozent) sein – ohne den WLTP-Zulassungsdruck. Die Flottenbetreiber könnten hingegen mit der Lieferung der gewünschten Fahrzeugmodelle rechnen. "Somit dürfte sich in diesem Segment ein Nachholeffekt einstellen", meinte Karpinski.
Der Gebrauchtwagenmarkt wird nach Ansicht des ZDK auch 2019 von der Dieselkrise beeinflusst werden. Daher schätzt der Verband, dass sich die Zahl der Besitzumschreibungen auf einen Wert zwischen 7,2 bis 7,3 Millionen einpendelt, etwas weniger als in diesem Jahr (rund 7,3 Millionen Halterwechsel). Karpinski sagte: "Die regionalen Umtauschprämien für die Intensivstädte sowie andere, zeitlich teilweise aber begrenzte Wechselprämien dürften den Gebrauchtwagenmarkt nicht allzu sehr beeinträchtigen."
Starkes Werkstattgeschäft
Weiterhin optimistisch zeigte sich der ZDK-Chef für den Werkstattbereich: Die Branche dürfte den für dieses Jahr zu erwartenden Wert von durchschnittlich 86 Prozent bei der Werkstattauslastung auch 2019 halten können. "Das könnte noch stärker werden, wenn die Hardware-Nachrüstung für ältere Dieselfahrzeuge endlich durch eine Verordnung geregelt würde", betonte Karpinski.
In diesem Zusammenhang forderte er den Bundesverkehrsminister erneut auf, die angekündigte Regelung zur Hardware-Nachrüstung von älteren Dieselfahrzeugen jetzt zügig auf den Weg zu bringen. "Wer sein älteres Diesel-Fahrzeug mit Hardware freiwillig sauberer machen will, sollte dafür auf eine rechtssichere Regelung zurückgreifen können und von Fahrverboten verschont bleiben. Nur dann werden Dieselfahrzeuge mit ihrem sparsamen und klimafreundlichen Antrieb wieder werthaltig. Und so werden Dieselbesitzer, gewerbliche Flottenbetreiber und vor allem die geballt betroffenen kleinen und mittelständischen Autohäuser aus einer ansonsten ausweglosen Situation befreit."
Die Zusage deutscher Autohersteller, die Hardware-Nachrüstung finanziell unterstützen zu wollen, nannte Karpinski ein "längst überfälliges, aber auch nur halbherziges Signal". Denn davon sollten offenbar nur Fahrzeughalter von Euro 5-Dieseln in den Intensivstädten und auch erst nach 2020 profitieren. "Gefordert ist eine schnelle bundeseinheitliche Regelung für die Hardware-Nachrüstung und kein Flickenteppich mit regionalen Einzellösungen", unterstrich der ZDK-Chef. (rp)