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Kfz-Gewerbe: Neue Tarifverträge in Niedersachsen und Bayern

20.06.2019 14:35 Uhr
Kfz-Gewerbe: Neue Tarifverträge in Niedersachsen und Bayern
Die Tarifgehälter in den niedersächsischen und bayerischen Autohäusern steigen.
© Foto: Thomas Weißenfels/fotolia.com

Im Kfz-Handwerk der beiden großen Flächenländer gibt es künftig mehr Geld. Von den zweistufigen Abschlüssen profitieren über 120.000 Beschäftigte.

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Der Unternehmensverband des Kfz-Gewerbe Niedersachsen-Bremen und die IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Entgelte erhöhen sich ab 1. Juni 2019 um 2,7 Prozent, mindestens um 80 Euro (brutto) für die Entgeltgruppen 1 bis einschließlich 4, wie ein Verbandssprecher am Donnerstag in Großburgwedel mitteilte. Ab 1. Juni 2020 steigen diese um weitere 2,6 Prozent, mindestens um 80 Euro für die Entgeltgruppe 1 bis einschließlich 3.

Auch die Kfz-Auszubildenden in Niedersachsen dürfen sich über mehr Geld freuen, ihre Vergütungen werden entsprechend der Eckentgeltgruppe 4 erhöht. Der neue Vertrag gilt den Angaben zufolge für rund 30.000 Beschäftigte.

"Die Tariferhöhung bewegt sich angesichts der Herausforderungen der Branche am Rande des Vertretbaren, ist jedoch positiv im Hinblick auf die Planungssicherheit durch den langfristigen Abschluss zu bewerten", kommentierte der Unternehmensverband als Tarifgemeinschaft das Ergebnis, das in der dritten Verhandlungsrunde erzielt worden war. Die Vertragsparteien vereinbarten eine Erklärungsfrist bis zum 10. Juli 2019.

Gewerkschaft sehr zufrieden

IG Metall-Verhandlungsführer Wilfried Hartmann zeigte sich mit der Einigung sehr zufrieden: "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Kfz-Handwerk sind gut. Die Innungen haben erkannt, dass dem Fachkräftemangel nur zu begegnen ist, wenn anständige Tarifbedingungen in der Branche herrschen."

Die 12.000 Beschäftigten der Innungen im Kfz-Handwerk Niedersachsen-Mitte und Osnabrück profitieren ebenfalls von einer zweistufigen Entgelterhöhung. Sie erhalten ab Juni dieses Jahres drei Prozent mehr, ab August 2020 weitere 2,3 Prozent. Darüber hinaus werden die Ausbildungsvergütungen in zwei Schritten um jeweils 35 Euro angehoben. Des Weiteren erhalten alle Nachwuchskräfte künftig zur Vorbereitung auf ihre Prüfungen zwei zusätzliche Tage frei.

Die beiden Abschlüsse in Niedersachsen liegen auf dem Niveau des bayerischen Kfz-Handwerks. Dort steht seit knapp einer Woche ein neuer zweistufiger Tarifvertrag für rund 85.000 Beschäftigte. Zunächst steigen die Vergütungen zum 1. Juli 2019 um 2,7 Prozent, zum 1. Juli 2020 um weitere 2,6 Prozent. Minimum ist jeweils ein Plus von 80 Euro. Die bayerischen Azubis bekommen in beiden Stufen pro Lehrjahr jeweils 50 Euro mehr Geld, und es gibt vor beiden Teilen der Abschlussprüfung künftig einen bezahlten freien Tag.

"Signal der Wertschätzung"

Albert Vetterl, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft des bayerischen Kfz-Gewerbes, erklärte: "Auch wenn vor allem für kleinere Kfz-Innungsbetriebe die zusätzlichen Ausgaben vor dem Hintergrund der immer noch nicht überwundenen Dieselkrise sicher eine finanzielle Belastung darstellen, so ist es wichtig, dass wir mit dem Tarifabschluss ein Signal der Wertschätzung für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Auszubildenden setzen konnten." (rp)

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KOMMENTARE


Brancheninsider

21.06.2019 - 07:18 Uhr

Was für ein lächerlicher "Erfolg". Nachdem beim letzten Mal schon nur 2,8% rumkamen, sind es dieses Mal noch weniger. Und dafür feiert sich die IG Metall noch??In anderen Branchen und von anderen Gewerkschaften wurden deutlich bessere Erfolge erzielt. Auch innovative Ideen wie mehr Urlaub statt mehr Geld.... - im KFZ Gewerbe wieder spiessig und lahm wie jedes Jahr.Gut das ich da ausgetreten bin.


localmd

23.06.2019 - 04:15 Uhr

Herr Brancheninsider für die Aussage erst mal 5 Minus von mir . Würde es die Gewerkschaft nicht geben hätte es keinen Tarifabschluss gegeben. Leider sind auch viel zu wenig Mitarbeiter bereit an Arbeitskämpfen teilzunehmen.Hier in Sachen Anhalt weigert sich Betriebe überhaupt über einen Osttarifvertrag zu verhandeln. Ergebnis es gibt keine Erhöhung seit vielen Jahren.


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