Der rasante Höhenflug bei den Gebrauchtwagen-Preisen bleibt gestoppt – im Juni verteuerten sich laut Autoscout24 Fahrzeuge aus Vorbesitz nur noch marginal. Damit kostete ein auf der Online-Börse angebotener Gebrauchter im Durchschnitt 27.405 Euro (plus 0,2 Prozent bzw. 62 Euro). "Mit dem Juni-AGPI verdichten sich die Anzeichen, dass die Zeiten der extremen Preissteigerungen von Gebrauchtwagen erst einmal vorbei sind", sagte Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24.
Der Marktexperte wollte aber nicht ausschließen, dass es im Herbst wieder eine, möglicherweise moderatere, Teuerung geben werde. "Dafür sprechen die üblicherweise in dieser Saison anziehenden Preise und der zunehmende Inflationsdruck. Zudem ist nicht auszuschließen, dass es durch die Sanktionen im Rahmen der Ukrainekrise zu Produktionsengpässen bei den Herstellern kommen könnte, welche auch die Preise für Gebrauchtwagen in die Höhe treiben würden", so Schneck.
Antriebsarten: LPG-Fahrzeuge mit Preisplus, Erdgas mit Minus
Am deutlichsten stiegen im Juni die Preise der Autogas-Fahrzeuge (LPG): Das Plus von 1,7 Prozent bedeutete einen Durchschnittspreis von 17.195 Euro. Immerhin um einen Prozent legten Diesel zu und wurden so auf Autoscout24 im Schnitt für 29.713 Euro gehandelt. Mit moderaten Aufschlägen von jeweils 0,2 Prozent präsentierten sich im Juni hingegen gebrauchte E-Autos (Durchschnittspreis: 46.519 Euro) und Hybride (41.830 Euro).
Und während Benziner unverändert bei durchschnittlich 24.617 Euro notierten, verloren Erdgasfahrzeuge (CNG) sogar an Wert: Mit minus 3,3 Prozent kosteten sie im Juni durchschnittlich 17.283 Euro. Grund für den Preisrückgang bei CNG-Modellen könnten die drohenden Engpässe beim Gas sein, hieß es.
Ältere Fahrzeuge und Vans werden teurer
Vor allem ältere Gebrauchte und Vans verzeichneten im Juni einen Wertzuwachs. So stiegen die Preise für zehn bis 20 Jahre alte Fahrzeuge um 2,6 Prozent auf aktuell 9.052 Euro im Durchschnitt. Auch bei Youngtimern (zwischen 20 bis 30 Jahre) drehte die Preisschraube leicht nach oben: 8.199 Euro wurden im Juni für diese Fahrzeuge fällig – ein Plus von zwei Prozent. Und auch Oldtimer verteuerten sich, mit 0,7 Prozent auf 30.268 Euro im Schnitt aber deutlich moderater. Vans/Kleinbusse legen da schon deutlicher zu: Ein Plus von 1,4 Prozent schraubte den Durchschnittspreis auf 25.187 Euro.
Aber es wurde im Juni auch günstiger, wenn auch nur ein bisschen. So verbilligten sich Fahrzeuge der Kompaktklasse um 0,3 Prozent auf durchschnittlich 20.678 Euro und Modelle der Oberklasse um 0,2 Prozent auf 61.810 Euro.