Ungeachtet der anhaltenden Euro-Schuldenkrise und der schwächelnden Konjunktur hat der Gebrauchtwagenmarkt einen starken Start im Januar hingelegt. Mit 534.457 Besitzumschreibungen im Januar 2011 registrierte das KBA knapp elf Prozent mehr Einheiten als im Januar 2011.
Der deutsche Neuwagenmarkt hatte das hohe Niveau des Vorjahresmonats annähernd gehalten. Im Januar kamen 210.195 neue Pkw auf Deutschlands Straßen (minus 0,4 Prozent).
Ausschlaggebend für das Ergebnis war die höhere Auto-Nachfrage aus Unternehmen. Den Statistikern zufolge waren im Januar fast zwei Drittel (64,6 Prozent) der Neuwagen gewerbliche Zulassungen. Weitere Indikator: Mit 51,3 Prozent wurden mehr Fahrzeuge mit Diesel- als mit Benzinmotor angemeldet.
"Nach dem guten Automobiljahr 2011 freue ich mich über die Steigerung der gewerblichen Nachfrage im Januar", sagte Volker Lange, Präsident des Verbandes der internationalen Kfz-Hersteller, in Bad Homburg. Er sei sicher, dass diese in den nächsten Monaten hoch bleibe. Dadurch werde der Pkw-Markt weiter stabilisiert.
Gefragter als vor einem Jahr waren Kleinstwagen (plus 14,3 Prozent) und Mini-Vans (plus 11,3 Prozent). Im Kleinwagen- (minus 11,2 Prozent) und Mittelklassesegment (minus 10,8 Prozent) war die Entwicklung dagegen rückläufig. Nahezu jedes vierte neue Auto war ein Kompaktmodell.
Aus deutscher Sicht kamen die Premium-Hersteller Porsche (plus 15,6 Prozent), Mercedes (plus 13,1 Prozent) und Audi (plus 4,8 Prozent) am besten aus den Startlöchern. BMW büßte dagegen 6,9 Prozent ein. Branchenprimus VW registrierte 2,3 Prozent weniger Neuzulassungen, Opel verlor sogar 9,7 Prozent. Ford erreichte immerhin das Vorjahresergebnis (plus 0,2 Prozent).
Kia und Hyundai fahren voraus
Bei den Importeuren ragten die koreanischen Schwestermarken Kia (plus 132,1 Prozent) und Hyundai (plus 51,1 Prozent) heraus. Bei Land Rover ging es mit einem Zuwachs von 81,4 Prozent ebenfalls kräftig bergauf. Die höchste Zulassungssteigerung erzielte Lancia mit plus 358 Prozent – dank der Schützenhilfe von Chrysler. Zu den großen Verlierern gehörten die scheidende Kleinwagenmarke Daihatsu, deren Absatz sich halbierte, und Mazda (minus 40,1 Prozent). Einen zweistelligen Rückgang verbuchten auch Renault/Dacia, Alfa Romeo, Volvo und Mitsubishi. (rp/dpa)