Der deutsche Gebrauchtwagenmarkt ist 2021 weiter abgerutscht. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet für das vergangene Jahr 6,7 Millionen umgeschriebene Autos. Das waren 4,5 Prozent weniger als 2020. Im Schlussmonat Dezember beschleunigte sich die Talfahrt mit 471.184 Halterwechseln und einem Minus von 10,5 Prozent.
Zur Einordnung: Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte das GW-Geschäft bereits auf 7,02 Millionen nachgegeben. In den Vorkrisenjahren 2018 und 2019 waren noch jeweils rund 7,2 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen gezählt worden.
2021 hatten sich wegen der Lieferkrise bei Neuwagen viele Interessenten nach einem Gebrauchtfahrzeug umgesehen. Die Folge: Die Nachfrage überstieg zum Teil das Angebot. Das sorgte für leere Händlerhöfe und kräftig steigende GW-Preise. Erschwerend kam hinzu, 2020 weniger Handel-, Hersteller- und Vermietzulassungen getätigt wurden und so der Nachschub im Segment der Jungwagen fehlte.
Branchenexperten gehen davon, dass sich der NW-Bestellstau erst ab Mitte 2022 auflösen und der Gebrauchtwagenmarkt sich dann langsam wieder normalisieren wird. Das Deutsche Kfz-Gewerbe ZDK prognostiziert deshalb rund 6,8 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen in diesem Jahr. Die Preise dürften zunächst auf einem höheren Niveau bleiben.
Busse und Lkw legen zu
In Summe verzeichnen die Flensburger Statistiker für das vergangene Jahr etwas mehr über 7,79 Millionen Kfz-Umschreibungen (minus 3,8 Prozent) sowie 435.129 Kfz-Anhänger (plus 5,5 Prozent). Dabei wechselten 5.433 Omnibusse ihren Halter, ein Zuwachs von 1,9 Prozent. Bei den Lkw gab es ein Plus von 4,2 Prozent auf 414.448 Einheiten. Hinzu kamen 140.308 Zugmaschinen (plus 5,5 Prozent) und 17.929 sonstige Fahrzeuge (plus 5,9 Prozent).