Die aktuell hohen Nachlässe im Neuwagenmarkt setzen die Gebrauchtwagenpreise zunehmend unter Druck. Wie die DAT auf Basis einer Analyse der Händlerverkaufspreise seit 2020 ermittelt hat, werden die Werte von reinen Elektroautos durch die "Ersatz-Prämien" der Hersteller und Importeure nach dem Wegfall der staatlichen E-Auto-Förderung belastet. Die BEV kommen im Schnitt nach drei Jahren nur noch auf 56,3 Prozent. Bei den Benzinern ist dafür teilweise die Kaufzurückhaltung verantwortlich (67,1 Prozent).
"Bereits jetzt sind die Auswirkungen der Preissenkungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt erkennbar: Die Fahrzeugwerte von rein batterieelektrischen Pkw sinken stärker als vergleichbare Verbrenner, die allerdings durch die Mangellage der vergangenen zwei Jahre von einem recht hohen Niveau kommen", erklären Martin Weiss, Leiter DAT Fahrzeugbewertung, und Hendrik Pötter, Leiter DAT Marktbeobachtung.
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2018 und 2019 lagen die BEV und Benziner den Experten zufolge auf nahezu gleichem Level. Mit Beginn des Umweltbonus' Mitte 2020 gingen die Händlerverkaufspreise von gebrauchten E-Autos deutlich zurück. Anschließend zogen die Gebrauchtwagenwerte gesamthaft wieder deutlich an. Grund war die multiple Mangellage der Jahre 2021 und 2022. Damals war der Markt durch hohe Nachfrage und geringes Angebot gekennzeichnet.
Im vergangenen Jahr konnten die Händler das hohe Preisniveau laut DAT zum Teil noch halten. Durch ein steigendes Angebot an Gebrauchtwagen, gepaart mit einer deutlichen Kaufzurückhaltung und wieder funktionierende Neuwagenlieferungen, wurden dann im GW-Geschäft Preisanpassungen nach unten vorgenommen.