Nach dem Ende des Corona-Lockdowns in Großbritannien ist der Gebrauchtwagenhandel auf einen Rekordstand geschnellt. Zwischen April und Juni seien rund 2,2 Millionen Fahrzeuge verkauft worden, teilte der Branchenverband SMMT am Dienstag in London mit. Das sei der höchste bisher bekannte Wert in diesem Zeitraum. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Verkauf um mehr als das Doppelte, im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 6,6 Prozent.
Grund für die enorme Nachfrage sei die geringe Zahl von Neuwagen, hieß es vom Verband Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT). Infolge der Pandemie sowie des weltweiten Mangels an Halbleitern hätten Autohersteller in den vergangenen Monaten deutlich weniger produzieren können.
Für die Branche seien dies willkommene Neuigkeiten, sagte SMMT-Chef Mike Hawes. Ein lebhafter Gebrauchtwagenmarkt sei auch notwendig, um gut Wiederverkaufswerte zu erhalten, die wiederum Neuwagenkäufe stützten. "Immer mehr Autofahrer greifen zu Gebrauchtwagen, da die Angebotsknappheit den Neuwagenmarkt weiter beeinträchtigt und der Bedarf an persönlicher Mobilität steigt", so Hawes. "Die Menschen bleiben bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz misstrauisch gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln."
Fast alle Gebrauchtwagen – 96,4 Prozent – waren dem SMMT zufolge Verbrenner. Zwar verdreifachten sich die Verkäufe von gebrauchten Stromern und Hybriden. Damit lag der Anstieg hier aber deutlich unter dem Anteil alternativer Antriebe bei Neuwagen.