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Peugeot 2008 im Test: Stadt und Land geht beides

22.08.2016 10:32 Uhr
Obwohl der 2008 nach dem Facelift nun deutlich mehr nach Offroader aussieht, bleibt es dabei: Allradantrieb ist nicht zu bekommen.
© Foto: Peugeot

Mini-SUV sind eine Modeerscheinung. Dass sie derzeit so beliebt sind, hat aber natürlich gute Gründe, die sich der Peugeot 2008 fast alle zu eigen macht.

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Von Hanne Schweitzer/SP-X

Ein wendiges Auto fahren, aber keinen Kleinwagen? Da bietet sich ein Mini-SUV an. Der Peugeot 2008 ist mit typischen Qualitäten dieser Klasse versehen: Hoch und bequem sitzen, komfortabel fahren und nach dem Facelift zum Frühsommer auch stylisch anzusehen. Dazu ein Kofferraum fast auf Kompaktklasse-Niveau. Ohne Kompromisse geht es aber auch bei dem Franzosen nicht.

Im hauseigenen Wettbewerb liefern sich Peugeot 208 und sein SUV-Ableger 2008 ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Von Januar bis Juli wurden von dem Kleinwagen 8.331 Stück verkauft, während das Mini-SUV 8.841 Käufer überzeugen konnte. Sicherlich mit ein Grund für die Käufergunst ist, dass man sich solange nicht in einem Kleinwagen wähnt, bis die Straße schmal und die Parklücke eng wird.

Mit 4,16 Metern Länge – 19 Zentimeter mehr als der 208 – gehört der 2008 zu den kürzeren Modellen im Segment der Mini-SUV. Trotzdem sitzt man vorn luftig, als Fahrer sorgt der in Höhe und Weite verstellbare Sitz sowie das höhen- und weitenverstellbare Lenkrad (beides Serie) dafür, dass jeder eine angenehme Position findet. Die breiten, straff gepolsterten Sitze sind äußerst bequem und geben guten Halt.

Hinten hat man als Erwachsener noch einigermaßen ausreichend Beinfreiheit, lediglich der Ein- und Ausstieg wird durch relativ kleine Türausschnitte erschwert. Für die ältere Generation – durchaus Zielgruppe der Mini-SUV - zudem möglicherweise ungünstig: Haltegriffe über den Türen gibt es nicht. Das Gepäckabteil liegt über Kleinwagen-Niveau: So fasst der Kofferraum 350 Liter – zum Vergleich: Hinter die Rücksitze des VW Golf passen 380 Liter. Dank ebener Ladekante fällt das Ein- und Ausladen rückenfreundlich leicht.

Kein Reisemobil sein, sondern Stadt-SUV

Obwohl der Franzose durchaus Langstreckenqualitäten hat, will er kein Reisemobil sein, sondern Stadt-SUV. Entsprechend fährt er sich handlich wie ein Kleinwagen, wozu die leichtgängige Lenkung und auch das für Peugeot typische kleine Lenkrad beitragen. Innerstädtische, enge Parkhäuser oder kleine Parklücken machen dem Fahrer aufgrund der knappen Abmessungen des 2008 keine Angst – zumindest nicht, wenn er mindestens die hintere Einparkhilfe (im Paket für 500 Euro), besser noch die Rückfahrkamera (im Paket für 630 Euro) hinzugebucht hat, was allerdings erst aber der zweiten Ausstattungsstufe überhaupt möglich ist. Wie bei vielen modernen Autos lässt die Sicht nach hinten zu wünschen übrig. Nach vorn lässt sich das kurze SUV einigermaßen überblicken, vermutlich der Grund, warum hier überhaupt keine Parkpiepser angeboten werden. Lediglich im – ungewöhnlich für dieses Segment – angebotenen automatischen Park-Assistenten sind die vorderen Piepser an Bord.

Obwohl der 2008 nach dem Facelift nun deutlich mehr nach Offroader aussieht, bleibt es dabei: Allradantrieb ist nicht zu bekommen – und für ein Stadt-SUV auch nicht notwendig. Auf das alternativ angebotene elektronische Traktions-System (200 Euro), bei dem sich die ESP-Logik per Knopfdruck an verschiedene Untergründe – Schnee, Sand - anpassen lässt, können Stadtbewohner ebenfalls verzichten.

Wichtiger wäre die - zumindest in der Basisversion (15.500 Euro) aufpreispflichtige -Klimaanlage, die im Paket mit Radio und Freisprecheinrichtung für nicht ganz günstige 1.390 Euro angeboten wird. Für 360 Euro mehr ist bereits die zweite Ausstattungslinie "Active" erhältlich, die unter anderem die vorgenannten Merkmale enthält und die für viele weitere Extras Bedingung ist. Zum Beispiel für das mit 250 Euro fair eingepreiste und gut funktionierende System "Mirror Screen", das per USB-Verbindung Inhalte des Smartphones (Apple und Android) auf den 7-Zoll-Touchscreen spiegelt – und so beispielsweise die Handy-Navigation ins Auto integriert.

Der Testwagen war mit dem Top-Benziner, dem 96 kW / 130 PS starken 1,2-Liter-Dreizylinder ausgestattet, der immer an die höchste Ausstattungsstufe "Allure" gekoppelt ist und ab 21.650 Euro in der Preisliste steht. Zusätzlich war die "GT-Line" konfiguriert (1.100 Euro), die unter anderem den Innenraum sehr hübsch ausschmückt: Mit roten Ziernähten an Lenkrad und Fußmatten, rot-schwarz gewebten Stoffbezügen und einem kecken roten Streifen in den Sicherheitsgurten.

Komfortable Abstimmung

Einen dem Interieur entsprechenden sportlichen Eindruck macht der Dreizylinder zwar nicht, dank seiner Drehfreude und Spritzigkeit macht es aber trotzdem Spaß den 2008 zu bewegen. Auch über die Stadtgrenze hinaus geht dem Aggregat so schnell nicht die Puste aus, mit etwas Anlauf fährt der 2008 maximal 200 km/h. Wer auch mal auf Langstrecke unterwegs ist, fühlt sich dank komfortabler Abstimmung und dieser Motorisierung auch nach vielen Kilometern noch wohl hinter dem Steuer.

Besondere Sparsamkeit darf man von dem Aggregat allerdings nicht erwarten: Im Test verfehlte der 2008 den Normverbrauch von 4,8 Liter/100 km um glatt zwei Liter. Etwas mehr Verbrauch ist übrigens ebenfalls nicht ganz untypisch für die (Mini-) SUV.

Die für ein Auto seiner Größe ordentlichen Fahreigenschaften und der angemessene Platz machen den 2008 zur Empfehlung, preislich liegt er etwa auf dem Niveau der gleichlangen Konkurrenz, wie Nissan Juke oder Renault Captur. Ob man nun ein Mini-SUV einem in etwa vergleichbaren, meist gut 1.000 Euro günstigeren Kleinwagen vorzieht, darf jeder selbst entscheiden.


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