In China verbreiterten sich die Mittelklasse und potenzielle Kundengruppen weiter. "Das sehen wir kontinuierlich", sagte Goller. Die genaue Entwicklung auf dem weltgrößten Automarkt in China sei in diesem Jahr allerdings schwer vorherzusagen, weil es auch vom Wirtschaftswachstum abhänge.
Experten rechnen mit einem Wachstum des Automarktes von mindestens sechs Prozent, wobei der Premiummarkt meist schneller wächst. Mit der Erholung in China nach der Corona-Krise haben BMW und die Marke Mini im ersten Quartal um ein Drittel mehr Autos verkauft als im gleichen Quartal vor zwei Jahren vor Ausbruch des Virus. Den Chipmangel in der Autoindustrie hat BMW nach Angaben von Goller "hervorragend" bewältigt, auch wenn es ein tägliches Management erfordere. Im Gegensatz zu anderen Herstellern habe es bei BMW aber global keine Produktionsausfälle gegeben.
Geplant sind zwölf E-Autos
Um die wachsende Elektromobilität in China zu bedienen, wird BMW nach Angaben von Goller bis 2023 insgesamt zwölf vollelektrische Autos auf den Markt bringen. Bis 2025 dürfte ein Viertel der verkauften Autos in China elektrisch sein. Kritik von Experten, dass BMW zu lange auf Plug-in-Hybride mit Benzin- und Elektromotor gesetzt habe, wies Goller zurück. "Das teile ich nicht." Über die jetzt vorgestellten E-Autos wie die Geländelimousine iX und andere Modelle sei ja schon vor Jahren entschieden worden. "Die Autos kommen jetzt alle."
Die Konkurrenz von chinesischen E-Auto-Start-ups begrüßte Goller, weil sie aus seiner Sicht neue Anstöße geben. "Ja, die neuen Player mischen den Markt auf", sagte der BMW-Chef. "Ich finde es positiv, dass sie neue Impulse geben." Es bleibe aber abzuwarten, wer von den neuen Mitspielern länger am Markt bleibe.