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Automesse in Shanghai: Deutsche Hersteller mit E-Mobilität auf der Überholspur

19.04.2021 10:23 Uhr | Lesezeit: 8 min
Deutsche Autobauer im Wandel: Lob gab es auf der Automesse in Shanghai.
© Foto: IMAG

Zum Auftakt der Automesse in Shanghai am Montag wurden die Karten neu gemischt. Experten lobten deutsche Autobauer, die bei der Entwicklung der Elektromobilität deutlich aufgeholt haben. "Sie sind schneller, entschlossener", hieß es auf der Messe.

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"Da ist viel Substanz - und damit auch mehr Wahrnehmung", sagte der deutsche Unternehmensberater Peter Hage von der in Peking ansässigen Districom Group. "Geschwindigkeit wird immer wichtiger, aber die deutschen Marken haben ein unglaublich starkes Fundament und eine Historie, worauf sie aufbauen können."

Auf der "Auto China" erwarten rund 1.000 Aussteller bis zum 28. April Hunderttausende Besucher. Da China das Coronavirus seit dem vergangenen Sommer weitgehend im Griff hat, ist nach dem Branchentreffen in Peking im September schon die zweite große Automesse im Land binnen nur sieben Monaten möglich. Allerdings müssen Besucher negative Coronatests vorweisen, ihre Körpertemperatur messen lassen und mit einer Handy-App nachweisen, dass sie nicht in Risikogebieten waren und ihre Teilnahme unbedenklich ist. E-Mobilität und Konnektivität sind die großen Themen der Messe, die sich über zwölf Hallen erstreckt.

"Der Wandel der deutschen Autohersteller verlief ziemlich schnell", sagte auch der Direktor der Vereinigung der chinesischen Autohändler, Jia Xinguang. "Vor fünf Jahren hat Europa noch gedacht, dass die Entwicklung von Elektrofahrzeugen nicht realistisch ist", sagte der Experte. "Aber jetzt war die Wende bei den Unternehmen aus Deutschland schneller als bei jenen aus den USA oder selbst Japan und Südkorea." Er hob besonders den Volkswagen-Konzern hervor, der mit seinen Plattformen die Massenproduktion standardisiert habe. "Doch ein Defizit in Deutschland wie auch in Europa sind die Batterien."


Automesse Shanghai 2021 - Impressionen

Automesse Shanghai 2021 - Impressionen Bildergalerie

BMW bleibt noch zögerlich

"Der Volkswagen-Konzern hat einen sehr guten Job bei den Elektroautos gemacht", sagte der Direktor des Centers for Automotive Research, Ferdinand Dudenhöffer, in Duisburg. "Die China-Strategie bei VW-Audi-Porsche-Skoda stimmt." Auch Mercedes sei in Shanghai "schwungvoll" mit neuen Modellen gestartet. "Einzig BMW war in der Vergangenheit sehr zögerlich", sagte Dudenhöffer.

Die Münchner seien aus seiner Sicht noch zu stark bei den Plug-In-Hybriden mit Benzin- und Elektromotor engagiert, die am Markt eine kurze Lebensdauer hätten. So wolle beispielsweise die Hafenmetropole Shanghai, die wie andere Metropolen in China die Zulassung von Benzinern beschränkt, schon 2023 keine Nummernschilder mehr bevorzugt an solche Hybrid-Modelle ausgeben. "Das wird weh tun, und es werden andere folgen", sagte Dudenhöffer. "BMW hat zu lange den Trend zu reinen Batterieautos ignoriert."

Auch der Generalsekretär der Personenwagenvereinigung, Cui Dongshu, sieht eine rasante Wende, mit der die deutschen Autobauer jetzt Tesla und der chinesischen Konkurrenz Paroli bieten. "Zusätzlich zu den heimischen Herstellern sind die deutschen Marken im Vergleich zu anderen sehr gut, sehr aggressiv", sagte der Experte. Gegenüber japanischen, südkoreanischen und amerikanischen Joint Ventures oder internationalen Autobauern seien sie "angriffslustiger". "Die deutschen Autohersteller können sich dem Trend besser anpassen." Aus seiner Sicht wird der Absatz von E-Autos in diesem Jahr in China um rund 70 Prozent zulegen.

China als Lichtblick für deutsche Autobauer

In der Pandemie ist China der "große Lichtblick" für deutsche Autobauer. Der weltgrößte Automarkt dürfte in diesem Jahr um mindestens sechs Prozent wachsen. Besonders boomt der Absatz von Elektroautos, der um 70 Prozent zulegen könnte, wie Branchenexperten vorhersagen. Nach einem langsamen Start bei der Elektromobilität in China will Volkswagen mit Milliardeninvestitionen und neuen Modellen kräftig aufholen. Der große Stadtgeländewagen ID.6, der am Sonntag vor der internationalen Automesse in Shanghai vorgestellt wurde, soll als "Flaggschiff" die Wende bringen. In diesem Jahr will Europas größter Autobauer mehr als 100.000 E-Autos in China verkaufen.

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