Für die vom Aus bedrohte Geländewagenmarke Hummer gibt es laut einem Zeitungsbericht noch Hoffnung. Der Mutterkonzern General Motors (GM) prüfe noch zwei Kaufangebote, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag in der Online-Ausgabe unter Berufung auf eine informierte Person. GM hatte am Vortag angekündigt, nach dem Platzen des Hummer-Verkaufs nach China die Marke einstellen zu wollen (wir berichteten). Die nun geprüften Angebote stammen dem Bericht zufolge von früheren Bietern, die zuvor gegen den chinesischen Tengzhong-Konzern den Kürzeren gezogen hatten. Auch die schwedische GM-Marke Saab war noch an den niederländischen Sportwagenbauer Spyker verkauft worden, während Schließungsvorbereitungen liefen. Die Geländewagen-Marke mit dem markanten kantigen Design hatte GM zuletzt viel Kummer bereitet. Hohe Spritpreise und die Wirtschaftskrise ließen die Verkäufe schrumpfen. Auf dem wichtigen Heimatmarkt wurde GM im vergangenen Jahr gerade mal gut 9.000 Hummer los - drei Jahre zuvor waren es noch mehr als 71.000 gewesen. Laut Medienberichten war Tengzhong trotzdem bereit, zwischen 150 und 200 Millionen Dollar zu zahlen. Der Verkauf sollte für eine Übergangszeit 3.000 Stellen in den GM-Werken sichern. GM und die Sichuan Tengzhong Heavy Industrial Machinery Co hatten im Oktober vergangenen Jahres die Übernahme vereinbart. Die chinesische Regierung verweigerte jedoch ihre Zustimmung, weil die spritdurstigen Geländewagen das Ziel torpedieren würden, die Umweltverschmutzung zu senken. Zudem gab es Zweifel daran, dass der Käufer über die nötige Erfahrung verfügt: Tengzhong verdient sein Geld im Maschinenbau. Langer Abstieg der Marke Der ursprüngliche Hummer war ein ziviler Ableger des amerikanischen Militärtransporters Humvee. Dank seiner auffälligen Form wurde der teure Wagen schnell zu einem Statussymbol unter anderem in Hollywood. Die späteren Modelle H2 und H3 bekamen mehr Komfort und ein etwas weniger kantiges Äußeres. Der Anstieg der Ölpreise seit 2005 setzte dem Erfolg der Marke jedoch ein Ende. Hummer gehört zu den Marken, von denen sich General Motors bei seinem Neustart trennt. So sollen die US-Marken Pontiac und Saturn auf den Schrottplatz. Der Autobauer war im vergangenen Jahr in die Insolvenz gerutscht, aus dem er nur dank einer milliardenschweren staatlichen Finanzspritze einen Ausweg fand. Die US-Regierung kontrolliert das Unternehmen seitdem. (dpa)
Zeitung: Noch Hoffnung für Hummer
Medienberichten zufolge prüft GM zwei Kaufangebote. Die Offerten stammen von früheren Bietern, die zuvor gegen den chinesischen Tengzhong-Konzern den Kürzeren gezogen hatten.