Überraschende Hilfe für Karmann: Ein Millionen-Auftrag von Volkswagen hat dem insolventen Osnabrücker Autobauer die Finanzierung einer Transfergesellschaft für rund 1.600 gekündigte Beschäftigte ermöglicht. In Branchenkreisen wurde am Freitag ein entsprechender Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" bestätigt. VW vergab an Karmann einen Entwicklungsauftrag in zweistelliger Millionenhöhe und zahlte dafür Vorkasse. Sprecher von Karmann, Volkswagen sowie der Gewerkschaft IG Metall wollten keine Stellungnahme dazu abgeben. Ein Sprecher der niedersächsischen Staatskanzlei sagte, die Landesregierung habe seit Beginn des Insolvenzverfahrens "engsten Kontakt" zum Insolvenzverwalter und zu unterschiedlichen Automobilherstellern. Ziel sei, die Beschäftigung zu sichern, durch Entwicklungs- und Produktionsaufträge und der Finanzierung einer Transfergesellschaft. Er fügte hinzu: "Statt den Karmann-Insolvenzverwalter in Ruhe seine Arbeit machen zu lassen, gefährden Einzelne durch Geschwätzigkeit dessen Erfolg und eventuell weitere Ergebnisse." Laut dem Zeitungsbericht gibt es Spekulationen über einen Einstieg von VW bei Karmann. Volkswagen war in den vergangenen Jahrzehnten einer der größten Karmann-Kunden. Nach wochenlangen Verhandlungen hatte der Gläubigerausschuss am Dienstagabend der Einrichtung einer Transfergesellschaft bei Karmann zugestimmt (wir berichteten). Davon profitieren die Mitarbeiter, denen die Firma wegen der Aufgabe des Fahrzeugbaus am Stammwerk Osnabrück gekündigt hatte, sowie 300 Beschäftigte, die im Zuge des Insolvenzverfahrens ihre Jobs verlieren. Insolvenzverwalter Ottmar Hermann sei es in "letzter Sekunde" gelungen, 15,5 Millionen Euro für die Transfergesellschaft zu sichern, hieß es. Hermann will Karmann mit rund 1500 Beschäftigten fortführen.
Zeitung: Karmann erhält Millionen-Auftrag von VW
Der Konzern vergibt nach Medieninformationen einen Entwicklungsauftrag in zweistelliger Millionenhöhe und zahlt dafür Vorkasse. Mit dem Geld wird die Transfergesellschaft für rund 1.600 gekündigte Beschäftigte finanziert.