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Wissmann: "Es darf keinen Zwang zum Kleinwagen geben"

28.12.2012 12:31 Uhr
Wissmann: "Es darf keinen Zwang zum Kleinwagen geben"
Matthias Wissmann: "Es darf keinen Zwang zum Kleinwagen geben."
© Foto: Martin Öser/dapd

Umweltorganisationen finden die EU-Pläne zur Senkung des Treibhausgasausstoßes wenig ambitioniert. VDA-Präsident Wissmann sieht das anders: Die Menschen dürften nicht gezwungen werden, Kleinwagen zu fahren.

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Im Streit um Grenzwerte beim CO2-Ausstoß für die Zeit nach 2020 tritt der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, auf die Bremse. Es sei noch viel zu früh, sich auf konkrete Grenzwerte festzulegen, sagte der VDA-Präsident im Interview mit dpa Insight EU. Schon um das aktuelle 95-Gramm-Ziel bis 2020 zu erreichen, müssten sich Autos mit alternativen Antrieben stärker durchsetzen - "es ist aber noch völlig offen, wie sich dieser Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird". Weil es frühestens 2017 bis 2018 Klarheit darüber geben werde, solle erst dann ein Grenzwert für die Jahre nach 2020 vereinbart werden, forderte er.

Die EU hatte 2009 beschlossen, dass Neuwagen in Europa im Flottendurchschnitt der Hersteller ab 2015 höchstens 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen sollen, ab 2020 nur noch höchstens 95 Gramm. Im Juli 2012 schlug die EU-Kommission vor, an der Zielvorgabe für 2020 festzuhalten. Umweltorganisationen warfen der Behörde vor, zu wenig für den Klimaschutz zu tun.

Wissmann betonte, der für 2020 vorgeschlagene CO2-Flottengrenzwert von 95 Gramm pro Kilometer sei der weltweit strengste. Er forderte, die Regulierung dürfe keinen Hersteller benachteiligen. "Schon die Grenzwerte für 2015 verlangen den Herstellern größerer Pkw überproportional hohe Reduktionsleistungen ab. Aber es darf keinen Zwang zum Kleinwagen geben", sagte der VDA-Präsident.

Effizienz als entscheidendes Kriterium

Die deutsche Autoindustrie ist vor allem bei Oberklasse-Wagen stark. Insbesondere die Hersteller aber, die vor allem auf den Absatzmärkten in Europa unterwegs sind, haben es zurzeit schwer, etwa Fiat oder Opel. Der Absatz in Westeuropa ist angesichts der Schuldenkrise deutlich zurückgegangen.

Wissmann sagte, das entscheidende Kriterium für die Klimabilanz eines Fahrzeugs sei seine Effizienz. "Ein Familienvan verbraucht nun einmal mehr als ein City-Auto. Zudem sollte die Regulierung Innovationen fördern, beispielsweise indem besonders effiziente Fahrzeuge und alternative Antriebe ausreichend angerechnet werden." Damit würden für alle Hersteller Anreize gesetzt, möglichst frühzeitig neue und anspruchsvolle kraftstoffsparende Technologien auf den Markt zu bringen. (dpa)

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