Opel gehört wieder zu 100 Prozent General Motors (GM). Die Opel-Treuhand sei am Montag formal aufgelöst worden, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Die von der Treuhand verwalteten 65 Prozent der Opel-Anteile seien an GM zurückübertragen worden. Zuvor hatten die Amerikaner den staatlichen Überbrückungskredit zurückgezahlt. Die Treuhand war gegründet worden, um den Verkauf von Opel an Investoren zu ermöglichen. GM entschied dann aber, seine deutsche Tochter zu behalten. Bund und Länder berieten unterdessen über das weitere Vorgehen bei der Sanierung von Opel. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) traf sich am Montagnachmittag in Berlin mit seinen Kollegen aus den Bundesländern zu allgemeinen Gesprächen. Offiziell steht Opel zwar nicht auf der Tagesordnung. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass darüber geredet werde, sagte eine Ministeriumssprecherin. Ergebnisse der Beratungen waren bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Kurz vor dem Termin hatte die thüringische Regierungschefin Christine Lieberknecht (CDU) für Zündstoff gesorgt. Sie warf Brüderle mangelndes Engagement bei der Opel-Rettung vor. Da es um tausende Jobs gehe, werde es Zeit, dass er sich in angemessener Weise seiner Rolle bewusst werde, sagte Lieberknecht dem "Handelsblatt". Brüderle betonte, die Verantwortung für die Sanierung von Opel liege bei GM und nicht beim Steuerzahler. "Ich habe den Eindruck, dass GM inzwischen finanziell besser dasteht", sagte Brüderle der Zeitung. So habe der US-Autobauer den Brückenkredit von Bund und Ländern ohne Probleme zurückgezahlt. Auch die Tatsache, dass GM sich mit der Vorlage des Restrukturierungsplans Zeit lasse, spreche für eine verbesserte finanzielle Situation des Unternehmens. "Verhandlungen wie auf einem Basar" Die Gefahr, dass GM noch mehr Stellen in den deutschen Opel-Werken streicht, wenn Bund und Länder keine Hilfe geben, sieht der FDP-Politiker nicht. Er gehe davon aus, dass es nicht zu "Verhandlungen wie auf einem Basar" kommen werde, sagte Brüderle. Anders als Brüderle lehnen die Opel-Länder Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Rheinland-Pfalz Staatshilfen für General Motors (GM) nicht kategorisch ab. (dpa)
Wirtschaftsministerium: Opel-Treuhand ist Geschichte
Die von der Treuhand verwalteten 65 Prozent der Anteile sind an GM zurückübertragen worden. Bei der Sanierung der Rüsselsheimer vertiefen sich unterdessen die Risse zwischen Bund und Ländern.
K. Schuler